Silo- und Maschinentechnik für Putz, Estrich und Massen
Egal ob Putze, Ausgleichsmassen oder Estriche – eine effektive Silo- und Maschinentechnik kann entscheidend zum Erfolg eines Bauvorhabens beitragen. Viele Handwerksbetriebe besitzen kleinere Maschinen wie Feinputzmaschinen, Silotechnik wird in der Regel beim Hersteller gemietet.
Maschine oder Silo?
Bei nahezu allen Bauvorhaben im Bereich Boden und Fassade kommt heutzutage Maschinentechnik zum Einsatz. Das händische Anmischen von Sackware wird fast nur noch bei Kleinflächen oder Ausbesserungsarbeiten praktiziert. Entsprechend ist die große Mehrheit der Mörtelprodukte heute für eine maschinelle Verarbeitung geeignet. Als Faustregel gilt: Ein Maschineneinsatz ist immer dann sinnvoll, wenn der dadurch erzielte Produktivitätssprung den Aufwand für das Abkleben der Baustelle und das Reinigen der Maschine übersteigt. Wenn man also für das Abkleben der Fenster bei maschinellem Putzauftrag an der Fassade sowie für das Einrichten und anschließende Reinigen der Maschine bei einem mittleren Bauvorhaben vier Stunden benötigt, sollte man durch den Maschineneinsatz gegenüber der manuellen Verarbeitung mehr als vier Stunden Zeit gewinnen.
Als Standardausrüstung für Maler- und Stuckateurbetriebe empfiehlt sich in der Regel die Anschaffung einer Feinputzmaschine, mit der sich kleine bis mittlere Bauvorhaben problemlos ausführen lassen. Bei größeren lassen sich diese Maschinen über Siloförderanlagen auch an Silos anschließen. Alternativ können passende Silomischpumpen bei Herstellern zusammen mit dem Silo gemietet werden. Das Anschaffen eigener Silotechnik lohnt sich für Handwerksbetriebe in aller Regel nicht.
Sonderlösung für Bodensysteme
Bei Estrich- und Bodenbelagsarbeiten haben Schnellestriche und Spachtelmassen mit kurzen Trocknungszeiten in den vergangenen Jahren zu einer besseren Planbarkeit und deutlichen Beschleunigung geführt. Vor diesem Hintergrund hat die Firma Weber zwei Sonderlösungen im Bereich der mobilen Misch- und Pumptechnik entwickelt. Vor allem dünnschichtige Ausgleichsarbeiten bis 2 mm ließen sich lange kaum mit Maschinentechnik umsetzen. Speziell dafür hat Weber eine Fließspachtelmasse als Kartonware auf den Markt gebracht, die in Verbindung mit einer einfachen Misch- und Fördereinheit die schnelle und wirtschaftliche Spachtelung von Böden ab etwa 75 m² Fläche ermöglicht. Die so genannte „weber biene“ macht das Schleppen von Säcken sowie das Anmischen der Sackware für Handwerker auf der Baustelle überflüssig und ermöglicht den rücken- und knieschonenden Einbau durch Arbeiten im Stehen. Für die Anschaffung können Betriebe einen Zuschuss von der BG Bau beantragen.
Der „weber.floor PumpTruck“ wurde für den wirtschaftlichen Einbau von Spachtel- und Ausgleichsmassen sowie Dünnestrichen ab etwa 5 mm Einbaudicke entwickelt. Mit einer Flächenleistung von 100 bis 1500 m²/h lassen sich große Industrieflächen ebenso an einem Tag fertigstellen wie mehrere Stockwerke beispielsweise in Hotels, Krankenhäusern oder Seniorenheimen. Der laufende Betrieb beim Auftraggeber muss kaum oder gar nicht unterbrochen werden. Die Fahrzeuge bilden eine völlig autarke Logistikplattform und beinhalten die vollständige Baustellenausrüstung samt modernster Maschinentechnik. In ihrem Inneren verbirgt sich ein hochmodernes Mehrkammersilo, das unabhängig von externer Strom- und Wasserversorgung arbeitet. Hinzu kommen ein beheizbarer Wassertank, ein Stromaggregat sowie eine leistungsfähige Misch- und Förderanlage. Es sind Leistungen bis zu 13 t pro Stunde möglich, wobei der „PumpTruck“ während des Betriebs nachgefüllt werden kann.
Autor
Uwe Cherubim ist Leiter der Silo- und Maschinentechnik bei der Firma Saint-Gobain Weber in Düsseldorf.
Maschineneinsatz ist sinnvoll, wenn der dadurch erzielte Produktivitätssprung den Aufwand für das Abkleben der Baustelle und das Reinigen der Maschine übersteigt
Im Internet finden Sie einen Film, der Bodenarbeiten mit Spachtelmassen aus der „weber bine“ auf der Baustelle ausführlich zeigt.