In wenigen Schritten zu einer strukturierten Lehmputz-Oberfläche
Eine Lehmputzfläche ist auch als Oberputz auf spannungsarmen Wänden möglich. Als Strukturierungsmöglichkeit zeigen wir hier die Formgebung mit einem Putzkamm. Als Werkzeuge werden außerdem Traufel, Kelle, Spachtel, Quast oder Bürste sowie Rührwerk zum Anmischen des Materials benötigt.
Der vorhandene Untergrund ist ein glatt gescheibter, mineralischer Edelputz mit einer Körnung von 1 mm, zum Beispiel „Klima EST 01“ von Baumit. Als Grundierung und Haftlage wird „VitonHaft“ aufgetragen. Durch den hohen Tongehalt dieses Produktes wird eine gute Haftung zwischen allen Lehmputzlagen erreicht. Knollenfrei und in einer Joghurt-ähnlichen Konsistenz angemischt, wird die Grundierung mit einer Bürste auf den Untergrund aufgetragen. Bei größeren Flächen kann die Grundierung auch gerollt oder mit einer größeren Bürste aufgetragen werden.
Lehm auftragen und strukturieren
Mattfeucht angetrocknet wird mit dem Auftrag vom Lehmputz „VitonFein“ begonnen. Als Werkzeug dient eine Traufel und je nach Flächengröße ein Spachtel oder eine Kelle. Ist die Grundierung vollständig abgetrocknet, muss diese vor dem Putzauftrag angefeuchtet werden, um eine Haftung zu gewährleisten. Nach dem Anmischen in einer geschmeidigen, nicht zu dicken Konsistenz, wird der Putz auf dreifache Kornstärke (etwa 3 – 4 mm) aufgetragen. Die Oberfläche sollte eine gleichmäßige Schichtdicke haben, da der gekämmte Lehmputz ansonsten wellig wirkt. Nach dem Putzauftrag sollte man zügig mit der Strukturgebung mit dem Putzkamm beginnen. In geradlinigen Bewegungen von links nach rechts wird der Putzkamm horizontal durch den Lehmputz bewegt. Nach jedem Kammzug sollten Putzreste vom Kamm gewaschen werden, um eine Knollenbildung zu vermeiden.
Nachbehandlung
Damit der Lehmputz durch mechanische Beanspruchung nicht absandet oder abkreidet, empfiehlt sich die Nachbehandlung mit einem Verfestiger für mineralische Untergründe. Das enthaltene Kaliwasserglas verkieselt mit dem Untergrund und verfestigt die Oberfläche. Der „VitonFestiger“ sollte unbedingt aufgesprüht und nicht gestrichen werden.
AutorThomas Stärke arbeitet als Anwendungstechniker bei der Baumit GmbH in Bad Hindelang.