Umbau und Modernisierung einer Dresdner Oberschule mit Gipsfaserplatten

Bei der Modernisierung der Flure einer Dresdner Schule entschieden die Planer sich für den Einsatz von mineralisch beschichteten Gipsfaser-Platten, die Nichtbrennbarkeit und hohe Widerstandsfähigkeit miteinander verbinden. Schon bei früheren Schulprojekten hatten sie damit gute Erfahrungen gemacht.

Viele Jahre musste die 82. Oberschule „Am Flug­hafen“ improvisieren. Da das historische Gebäude für die rund 300 Schüler mittlerweile zu klein war,  wurde das 1914 erbaute Gebäude modernisiert und ein neuer Verwaltungstrakt mit einer Ausgabeküche sowie einem Speise- und Mehrzweckraum angebaut. Gleichzeitig erhielt die historische Gymnastikhalle von 1906 moderne Sanitäranlagen. Ein Zwischenbau verbindet sie mit der neu errichteten Einfeld-Sporthalle. Insgesamt 12,6 Millionen Euro, vollständig aus Eigenmitteln der Landeshauptstadt finanziert, nahm die Stadt Dresden für Modernisierung und Ausbau in die Hand.

Hell gestaltete Fassaden verbinden Alt- und Neubau zu einer Einheit. Auch im Inneren setzen die Architekten vom Dresdner Architekturbüro Raum und Bau, das das VOF-Verfahren gemeinsam mit dem Projektpartner, Architekturbüro Hauswald aus Meißen, gewann, auf weiße Wände, die sie mit kräftigen Farbakzenten auflockern. „Weiße Wände in Schulen sind immer ein Risiko. Es besteht die Gefahr, dass die Wandflächen schnell unansehnlich sind, weil die Schüler leider nicht immer vorsichtig damit umgehen“, sagt Architekt Dipl.-Ing. (FH) Ralph Hengst, Geschäftsführer bei Raum und Bau. Daher sollte für die Wandgestaltung ein Baustoff eingesetzt werden, der einerseits extrem widerstandsfähig gegen mechanische Belastungen ist und sich bei Verschmutzungen oder auch Graffiti-Schmierereien leicht reinigen lässt und andererseits auch die bestehenden Brandschutz­anforderungen erfüllt. „Der Standardtrockenbau in Verbindung mit herkömmlichen Beschichtungen stößt hier schnell an seine Grenzen“, weiß Hengst. „Vor einigen Jahren haben wir bei der Modernisierung einer Grundschule mineralisch beschichtete Gipsfaser-Platten eingesetzt“, so Ralph Hengst weiter. „Die Erfahrung zeigt, dass auch nach vielen Jahren keinerlei Gebrauchspuren zu sehen sind. Die Wände sehen frisch und sauber aus wie am ersten Tag. Die Platten können problemlos gereinigt werden, da die glatte Oberfläche kaum Schmutz aufnimmt.“

Vor diesem Hintergrund entschied sich der Architekt, auch die Modernisierung der 82. Oberschule in Dresden mit „fermacell design“ auszuführen. Die Trockenbauplatten sind durch eine spezielle mineralische Oberflächenbeschichtung unempfindlich gegen mechanische Einwirkungen.

Mit den oberflächenfertig beschichteten Platten hat Fermacell sein Portfolio um ein Produkt für die Wand erweitert, das ein breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten eröffnet. Basis für die mineralische Beschichtung sind die Gipsfaser- und die zementgebundenen Platten des Herstellers. Sie sind hoch belastbar, stoß- und abriebfest, reinigungsmittelresistent sowie graffitifest und erfüllen die Anforderungen der Baustoffklasse A2 (nicht brennbar nach DIN EN 13501-1). „Diese Kombination aus Nichtbrennbarkeit und ­Widerstandsfähigkeit war für uns entscheidend“, betont Ralph Hengst. „Neben den ganz funktionellen Gesichtspunkten können wir auch auf ein breites Farb- und Design-Spektrum zurückgreifen. Damit ist es kein Problem, in unseren Projekten einheitliche und ausgefallene Designkonzepte zu realisieren“, so der Planer. Glatte oder strukturierte Oberflächen können mit den Platten ebenso realisiert werden wie nahezu jede gewünschte Farbe. Dazu kommen Holz-, Stein- oder Reliefdekore, aber auch beliebige Prints mit Wunschmotiven. Bei der Flurgestaltung der 82. Oberschule entschieden sich die Planer für ein freundlichesGrün, das sie mit weißen Platten kombinierten. Im Verbindungsgang zwischen Alt- und Neubau setzten sie ein klares Rot ein.

Zwei Systemvarianten

Je nach Anforderung bietet der Hersteller zwei Varianten der Wandbekleidung an: als integriertes oder als aufgesetztes System. Bei Letzterem werden die Platten direkt auf dem Untergrund befestigt. Geeignet sind alle festen Untergründe: Trockenbausysteme, massiv gemauerte Wände oder Wände aus Stahlbeton.

In Dresden wurden die Platten als integriertes System verarbeitet. Untergrund im Verbindungsflur zwischen Alt- und Neubau ist eine einlagig mit Gipsfaserplatten beplankte Trockenbau-Ständerkonstruktion, auf der abschließend die „fermacell design“ Platten verklebt wurden. In den Fluren vor den Klas­sen­zimmern wurden die weißbeschichteten Platten als dritte Lage auf einer doppelt mit Trockenbauplatten beplankten Metallunterkonstruktion aufgebracht. Die Plattenhöhe betrug hier 2,30 m. Die Befestigung erfolgte mit einem systemkompatiblen Klebersystem. Passende Eck- und Abschlussprofile in Edelstahl runden das System ab.

Einfache und schnelle Verarbeitung

Die „fermacell design“ Platten wurden komplett vorkonfektioniert zur Baustelle geliefert. Planer Hengst hat dafür detaillierte Verlegepläne erstellt, aus denen genau hervorging, welche Plattenformate an welcher Stelle im Gebäude eingesetzt werden. Sie waren Grundlage für die Handwerker. Die Montage der Platten konnte mit Hilfe von Saughebern gut und einfach durchgeführt werden. Zuvor hatten die Handwerker die Trockenbau-Ständerkonstruktion vollflächig mit dem Tiefengrund des Herstel­lers vorbereitet. Zur Montage klebten sie anschließend ein Doppelklebeband vertikal auf dem Unter­grund auf. Alternativ kann dies auch auf den Platten selbst verklebt werden. Im nächsten Schritt trugen sie zwischen den Doppelklebebändern den zum System gehörenden Montagekleber vertikal in Dreiecksraupen in gleichmäßigen Abständen auf. Die Handwerker drückten dann die Platte fest auf den Untergrund und schoben seitlich das Verbindungsprofil IM-I ein, das sie zusätzlich mit Schrauben fixierten. Innenecken wurden stumpf gestoßen und später mit elastischem Versiegelungsmaterial verfugt. Bei Wandabschnitten mit Außenecken schnitten die Handwerker die Platten auf Gehrung und verklebten sie fest mit dem Eckelement (FCD Profil IM-F) mit Montagekleber. Die Zuschnitte ließen sich mühelos vor Ort mit einer her­kömm­lichen schienengeführten Handkreissage aus­füh­ren. Besonders bewährt hat sich dabei der Ein­satz von diamantbestückten Sägeblättern. Abschließend wurden Anschlussfugen mit einem elastischem Versiegelungsmaterial geschlossen.

Autorin

Rita Jacobs M.A. führt ein PR-Büro mit Schwerpunkt Bau und Architektur in Düsseldorf. Sie unterstützt die Firma Ferma­cell bei der Pressearbeit und arbeitet als freie Journalistin unter anderem für die Zeitschriften bauhandwerk und dach+holzbau.

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