Badezimmer abdichten mit System
Die Ausführung von Verbundabdichtungen, die im Verbund mit Fliesen- oder Plattenbelägen aufgetragen werden, entspricht in spritzwasserbelasteten Bereichen eines privaten Badezimmers den Regeln der Technik. Dispersionsabdichtungen zeichnen sich durch ihre einfache Handhabung aus.
Es gibt verschiedene Typen von Verbundabdichtungen, wie Dispersionsabdichtungen – die so genannten Flüssigfolien – oder die Kunststoff-Mörtel-Kombination – die sogenannten flexiblen Dichtschlämmen.
Dispersionsabdichtungen wie Sopro FlächenDicht flexibel FDF 525/527 können nach dem Öffnen des Gebindes nach kurzem Aufrühren direkt verarbeitet werden. Als Werkzeuge zur leichten Verarbeitung bieten sich Pinsel, Lammfell- und Schaumstoffrolle an.
Voraussetzung für eine fachgerechte Abdichtung ist ein ebener, tragfester, sauberer, formbeständiger und rissfreier Untergrund. Es eignen sich unter anderem Putze aus Kalkzement, Zement oder Gips, Trockenbauplatten, Beton, vollfugig vermauertes Mauerwerk, Zement-, Gussasphalt oder Calciumsulfatestriche. Gegebenenfalls muss der Untergrund vorab mit geeigneter Spachtelmasse egalisiert werden (z. B. Sopro RAM 3 Renovier- & Ausgleichsmörtel 454). Saugfähige, mineralische Untergründe werden zunächst mit der Grundierung GD 749, grundiert, um verbliebene Oberflächenstäube zu binden und unterschiedliche Saugfähigkeiten des Untergrunds auszugleichen.
Vor dem Abdichten wird in den Ecken und über Bewegungsfugen das Dichtband DB 438 mit FlächenDicht flexibel FDF 525/527 schlaufenförmig verklebt. Zur Ausbildung von Ecken gibt es Formteile wie Dichtecke innen/außen DE 014/015. An Stoßstellen werden bei den Dichtbändern Überlappungen von mindestens 5 cm Länge hergestellt, die unter Verwendung von Racofix Montagekleber schnell MKS 819 verklebt werden. An Durchdringungen von Rohrdurchführungen werden die Dichtmanschetten in passender Größe aufgestülpt und mit der Dispersionsabdichtung verklebt. Rohre müssen so weit aus dem Untergrund herausragen (5 bis 8 mm), dass die Manschette hier auch richtig andichten kann.
Nach diesen Vorarbeiten wird die Dispersionsabdichtung mindestens zweilagig mit jeweiliger Zwischentrocknung aufgetragen. Auch über die Dichtmanschetten und das Dichtband wird die Abdichtung vollständig zweilagig geführt. Zur besseren Unterscheidung von erster und zweiter Lage der Abdichtung bietet sich die Verwendung von Abdichtungssystemen mit Kontrastfarben an. Grundsätzlich handelt es sich bei Verbundabdichtungen um geprüfte Systeme mit einem allgemeinen bauaufsichtlichen Prüfzeugnis. Daher ist es wichtig und notwendig, immer im System zu bleiben, zu dem auch der nachfolgende Fliesenkleber gehört.
Autor
Dipl.-Ing. Thomas-Ken Ziegler ist Leiter der Gruppe Anwendungstechnik bei der Sopro Bauchemie GmbH in Wiesbaden.