Bei Schnee und Glätte sicher mit dem Transporter unterwegs
Der Winter schafft Bedingungen, die Handwerker bei Transportfahrten besonders herausfordern. Verrutscht die Ladung bei der Fahrt auf Schnee, Glatteis oder Matsch, entsteht womöglich ein hoher Schaden. Wir erklären, wie Betriebe in der kalten Jahreszeit für mehr Sicherheit auf verschneiten Straßen sorgen können und welche Versicherung bei beschädigten Waren oder Arbeitsgeräten einspringt.
Vor der Abfahrt steht zuerst eine Überprüfung des Transporters an: Schnee und Eis müssen entfernt werden. Das gilt nicht nur für die Scheiben und die Scheinwerfer, sondern auch für das Dach des Transporters. So kann der Schnee bei der Fahrt weder auf die eigene Windschutzscheibe gelangen, noch eine Gefahr für andere Fahrzeuge darstellen. Wer mit verschneitem Dach am Verkehr teilnimmt, dem droht zudem ein Bußgeld bis zu 90 Euro. Damit der Fahrer auch bei Dunkelheit, Nebel und Schneefall den Durchblick behält, sollte er die Funktionsfähigkeit der Beleuchtungsanlagen prüfen, die Außenspiegel richtig einstellen und bei Bedarf die Scheibenwischanlage mit Frostschutzmittel auffüllen. Für die Reifen gilt: Auch wenn Abnutzung und Profiltiefe bereits vor dem Montieren geprüft werden, ist es ratsam, sich den Zustand der Winterbereifung regelmäßig anzusehen. Mit einem letzten prüfenden Blick in den Laderaum kann der Fahrer sicherstellen, dass die Ladung gut gesichert ist. Im Anschluss sollte er sich über die Situation auf den Straßen informieren und die aktuellen Wetterdaten abrufen.
Während der Fahrt
Auf winterlichen Straßenverhältnissen kann der Bremsweg fünf Mal länger ausfallen als auf trockenen Straßen. Daher empfiehlt sich eine Bremsprobe auf freier Straße zu Beginn der Fahrt. Besonders beim Transport schwerer Ladung sollte der Fahrer genügend Sicherheitsabstand zum vorderen Fahrzeug halten und die Geschwindigkeit an die Straßenverhältnisse anpassen. Im Winter sollte man das Tempo besser reduzieren und mehr Fahrzeit einplanen. Wer einen viel zu knappen Termin einhalten möchte, bringt sich selbst und die transportierte Ladung in Gefahr. Das Überholen von anderen Fahrzeugen sollte bei Eis und Schnee vermieden werden. Für einen besseren Halt auf glatten Straßen empfiehlt sich niedertouriges Fahren im hohen Gang. Generell gilt: im Winter besonders aufmerksam fahren. Bei Beeinträchtigungen durch schlechtes Wetter, etwa einer Sichtweite unter 50 Metern oder schlechtem Halt auf der Straße, lieber eine Pause auf dem nächstgelegenen Parkplatz einlegen. Gelegentliche Zwischenstopps bieten außerdem die Möglichkeit, sich neben den Radioberichten auch online über die aktuellen Geschehnisse auf der Straße zu informieren.
Hilfe im Ernstfall
Ein gewisses Unfallrisiko besteht jedoch selbst bei bester Vorbereitung – im Winter reicht manchmal schon eine kurze Unachtsamkeit. Eine Kfz-Kaskoversicherung kommt zwar für das beschädigte Fahrzeug auf, die Ladung ist hier jedoch nicht mitversichert. Eine Transportinhaltsversicherung springt hingegen bei Schäden an eigenen Arbeitsgeräten und Maschinen inklusive geleaster Geräte sowie Kundenwaren ein. Sie übernimmt die Reparaturkosten oder zahlt den gemeinen Handelswert für die Wiederbeschaffung, falls der Unfall einen Totalschaden der eigenen Ladung verursacht. Darüber hinaus schließt der Schutz Unfall, Diebstahl und Unterschlagung des eigenen Fahrzeugs mit ein. Und das nicht nur beim Transport von Waren, sondern auch bei Fahrten zur eigenen Versorgung sowie zu Arbeitsaufträgen, die beispielsweise mit Reparaturen, Montagen oder Installationen verbunden sind oder auf Baustellen stattfinden. Weitere Informationen zu diesem Thema gibt es beispielsweise unter www.nuernberger.de/transportversicherung.
Autorin
Christina Müller ist Leiterin Transport bei der Nürnberger Versicherung.