Clevere Lösung für Dachfenster
Eine ansprechende Lösung entwickelten die Planer bei Ausbau der Konferenzräume im Dachgeschoss des Justizministeriums in Potsdam. Die 1911 bis 1918 im repräsentativen Neobarock-Stil errichteten Hauptgebäude der Kadettenanstalt wurden 1992 Sitz der Landesregierung von Brandenburg. Im Zuge der Umbaumaßnahmen in den 1990er Jahren wurden auch im westlichen Gebäudevorsprung (Westrisalit) die Flächen unter dem Walmdach zu Konferenzräumen ausgebaut. Jedoch zeigte sich bald, dass die dem Landtagssaal zugeordneten Räume sehr unter funktionalen und klimatischen Nachteilen litten.
Dachfenster mit beweglichen Lamellen verkleidet
Die niedrigen Räume, bisher nur durch schmale Dachfenster belichtet, modernisierte die Architektin Anja Beecken (Anja Beecken Architekten) und baute sie entsprechend aus. Die herausragende bauliche Maßnahme sind die in Abstimmung mit dem Denkmalschutz entwickelten bodentiefen Dachfenster: Auf Grund der niedrigen Deckenhöhe von 2,90 m und dem geringen Tageslichteinfall, entwarfen die Architekten eine besondere Lösung, um zusätzliches Tageslicht für die Konferenzräume zu gewinnen. Die schmalen Dachfenster wurden großzügig bis auf Bodentiefe gezogen, allerdings außen nach den Anforderungen des Denkmalschutzes der Dachneigung angepasst und mit vorgesetzten, beweglichen Lamellen verkleidet. In Form und Farbe nehmen die Lamellen aus Stahl die Biberschwanz-Kronendeckung auf. Vom Straßenniveau lassen sich im geschlossenen Zustand die um 200 Prozent vergrößerten Dachfenster nicht ausmachen. Erst aus der Innenperspektive erschließt sich die Mechanik und deren buchstäblich „erhellende“ Wirkung. Zudem ertüchtigten die Architekten noch die Wärmedämmung und installierten in den Zwischenräumen der historischen Deckenbalken noch die notwendigen Akustikdecken.
Pläne
Hier finden Sie die Detailpläne der Fenster-Lamellenkonstruktion als PDF zum Download.