Digitale Bestellungen in fünf Minuten mit der inpera-Cloud

Bis eine Projekt-Ausschreibung fertig ist, vergeht viel Zeit mit der Erstellung von PDFs und Excel-Tabellen. Veraltete Technologien kosten Zeit. Das  Start-up inpera vernetzt mit einer Cloud Baubetriebe, Handel und Hersteller miteinander und ermöglicht schnelles Beschaffen von Material und Werksleistungen.

„Der größte Zeitfresser ist die Materialbeschaffung. Das dauert in der Regel viel zu lange“, sagt Johannes Lensges, Geschäftsführer des Berliner Start-ups inpera. Aus Gesprächen mit Kunden hat das Unternehmen herausgehört, wo der „digitale“ Schuh drückt und eine Softwarelösung programmiert, die eine schnelle Beschaffung von Werks- und Materialleistungen verspricht. Zudem werden komplette Ausschreibungen zu Bauprojekten mit wenigen Klicks vereinfacht.

Johannes Lensges skizziert den Alltag: „Es läuft doch meistens so: Auf der Baustelle fehlen Steine und Mörtel. Dann sind noch Pumpe und einige Werkzeuge kaputt gegangen. Der zuständige Mitarbeiter fängt an zu telefonieren und spricht mit verschiedenen Händlern. Dann müssen noch Preise und Stückzahlen erfragt werden. Wenn er nur allein bei drei Firmen anruft, dauert das allein schon 30 Minuten – wenn er sofort den richtigen Sachbearbeiter an der Strippe hat. Oder womöglich doch noch mal anrufen muss.“ Das müsse doch schneller gehen, meint Lensges. Mit der inpera-Cloud werden fünf Minuten daraus, verspricht er und erklärt, wie Inhaber von Handwerksbetrieben, Großhändler und Hersteller miteinander vernetzt werden und gemeinsam schneller agieren können.

Der Vorteil: keine lokal installierte Software ist nötig

Die Cloud basiert auf folgenden Möglichkeiten: Digital Ausschreibungen anfertigen, digitale Angebote erstellen, Angebote vergleichen und Aufträge vergeben, Daten ins eigene System importieren. Der Vorteil: keine lokal installierte Software sei nötig. Im Moment würden viele Betriebe allerdings wenig effektiv arbeiten. Händische Prozesse, Medienbrüche, veraltete Technologie und Doppelarbeiten kosten Zeit und reduzieren Gewinnspannen. Das hat Lensges in seinem früheren Job als Außendienstler und Bereichsleiter bei einem Baustoffhandel festgestellt. „Aktuell werden Ausschreibungen zu Bauprojekten überwiegend per PDF versendet und manuell bearbeitet. Artikel, Preise und Konditionen werden in die PDFs eingetragen und in EDV-Systemen erfasst“, so der Chief Sales Officer (CSO) von inpera. Dazu kommen Excel-Tabellen mit Preisübersichten. Mit der inpera-Cloud könnten Bestellvorgänge nun digital abgewickelt werden.

Dazu melden sich Kunden bei inpera an und bekommen ihr eigenes Konto mit den entsprechenden Lizenzen. Aus diesem Konto heraus agieren alle Bauunternehmer und Händler, die sich angemeldet haben, miteinander.

GAEB-Dateien einfach verarbeiten

Die inpera-Cloud ziele darauf ab, dass sich kein Nutzer eine teure und komplizierte Software kaufen müsse und als Folge sein bisheriges EDV-System nicht mehr nutzen könne. „Wir wollen eine schlanke Lösung gerade für kleine und mittelständische Betriebe bieten. Jeder Kunde braucht nur eine Schnittstelle“, so Lensges. Die Nutzer könnten dabei GAEB-Dateien verarbeiten und die für sie relevanten Positionen in weniger als einer Minute anzeigen lassen. „Lieferanfragen werden per Mausklick und in weniger als zwei Minuten erstellt“, betont er. Auch Preisvergleiche werden automatisiert angelegt. Angebote werden als Stücklisten mit den eigenen Artikelstammdaten erstellt und können ins eigene ERP-System importiert werden – das allein bedeute eine Zeitersparnis von bis zu einer Stunde. „Ausschreibungen, Pläne, Dokumente, Lieferanten- und Kundenangebote sind zentral abgelegt und jederzeit einsehbar“, erläutert er.

Vier Wochen lang kostenlos testen

Das Start-up bietet interessierten Betrieben an, die Cloud vier Wochen lang kostenlos mit einem Demo-Account zu testen. Verfügbar sind drei Preismodelle. Der Basis-Account (bis zu drei Nutzer) kostet pro Monat 99 Euro.  In Kürze verfügbar sind der Advanced-Account (bis zu fünf Benutzer) für 299 Euro pro Monat sowie der Premium-Account (bis zu zehn Benutzer) für 499 Euro pro Monat. Laut Inpera sind im monatlichen Preis Updates und Workshops inbegriffen. „Erreichbar sind wir 24 Stunden lang und unsere Server stehen in Europa“, sagt Johannes Lensges mit Blick auf Sicherheit und Datenschutz.

Wichtig ist es dem jungen Start-up, das von den Bedürfnissen der Kunden heraus programmiert wird. Lensges: „Wir sind sehr agil und entwickeln genau das, was die Leute wollen.“ Auf die aktuelle Rohstoff-Knappheit hat das Team extrem schnell reagiert und die Seite www.materialschuppen.de online gestellt. Sie funktioniert wie ein kostenloses „schwarzes Brett.“ Inhaber von Handwerksbetrieben, Händler und Hersteller können Materialien anbieten und nachfragen. Teilweise sind regional Artikel sehr verknappt, doch oft ist woanders viel Material vorhanden. Verfügbare Rohstoffe können innerhalb von wenigen Minuten auf der „Biete”-Seite angepinnt werden und Nachfragende können bei Interesse direkt Kontakt aufnehmen. Auf der „Suche”-Seite kann Material angefragt werden.

Nominiert für Innovation Award

In regelmäßigen Umfragen haben Betriebe und Händler die Möglichkeiten, Verbesserungsvorschläge und Wünsche zu äußern. „Dabei hat sich herauskristallisiert, dass viele eine Bestellmöglichkeit, also einen virtuellen Warenkorb, möchten. Darauf haben wir reagiert und bieten dies ab Sommer an.“ Sprich: Nutzer können Bestellungen mit ihrem eigenen Artikelstammdaten tätigen, die sie in ihr ERP-System importieren. „So wird das gesamte Bestellwesen über inpera digitalisiert“, sagt der Chief Sales Officer. Und wer die Cloud nicht mehr nutzen möchte, kann monatlich kündigen.

Mit ihrer Cloud ist das Berliner Team für den Innovation Award des „PropTech Innovation Summit 2021“ nominiert. In der Kategorie „Supporting Real Estate Value Chains” geht inpera jetzt ins Finale und befindet sich somit in dieser Kategorie schon unter den Top 3. Mit dem Award werden herausragende digitale Lösungen prämiert.

Bislang sind über 30 Partner eingestiegen. Wer dabei ist, steht auf der inpera-Homepage: www.inpera.net

Autorin

Michaela Podschun ist Redakteurin der Zeitschriften bauhandwerk und dach+holzbau.

Leser-Umfrage und Verlosung:
Wie digital sind Sie aufgestellt?

Würden Sie in ihrem Betrieb gerne moderner arbeiten? Warum raufen Sie sich die Haare? Oder läuft es schon recht gut? Die Redaktion bauhandwerk bietet Lesern die Möglichkeit, ihre Schwierigkeiten mit der Digitalisierung zu schildern und bei unserer Leser-Befragung mitzumachen. Als Partner steht das Berliner Start-up inpera zur Verfügung. Das Mitmachen lohnt sich: Gemeinsam mit inpera verlosen wir ein kostenloses 60-tägiges Schnupper-Abo der inpera-Cloud. Den Fragebogen finden Sie hier. Die Befragung läuft bis zum 31. Juli 2021.

x

Thematisch passende Artikel:

Digitale Bestellungen in fünf Minuten mit der inpera-Cloud

„Der größte Zeitfresser ist die Materialbeschaffung. Das dauert in der Regel viel zu lange“, sagt Johannes Lensges, Geschäftsführer des Berliner Start-ups inpera. Aus Gesprächen mit Kunden hat...

mehr

Berliner Startup inpera für Innovation Award nominiert

Unternehmen bietet Cloudlösung zur Beschaffung von Werks-und Materialleistungen an

Das Berliner Startup inpera wurde kürzlich für den Innovation Award des „PropTech Innovation Summit 2021“ nominiert. In der Kategorie „Supporting Real Estate Value Chains” geht inpera jetzt ins...

mehr
Ausgabe 1-2/2024

Start-up „Cocrafter“ bringt Handwerker und Nachunternehmer zusammen

Junge Leute aus Erding in Oberbayern haben einen Nerv getroffen. Im vergangenen Jahr gründeten sie ihr Start-up „Cocrafter“ und vernetzen seitdem Auftraggeber und Nachunternehmen. Sucht ein...

mehr

Recycling-Fliesen aus Bauschutt: DBU fördert Start-ups

Ob recycelte Fliesen aus Bauabfällen oder eine App für Mieterinnen und Mieter, um den eigenen Energieverbrauch im Blick zu behalten: Die von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten...

mehr