Fliesenlose Trockenbauwände
Mit zementgebundenen Bauplatten und einem darauf abgestimmten Spachtelsystem können Handwerker fliesenlose Wandflächen in Nass- und Feuchträumen schnell und wirtschaftlich erstellen. Das Knauf Perlite System mit dem gebrauchsfertigen, pastösen Flächenspachtel Aquapanel Q 4 Finish bietet hierfür vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten – und das ohne Gewebeeinlage: Q 1 Fugendeckstreifen und Schraubenköpfe verspachtelt, Q 2 Flächenspachtel über Kanten und glätten, Q 3 Flächenspachtel völlflächig mit Zwischenschliff und Q 4 mit einem zusätzlichen Schleifvorgang.
Mit dem Flächenspachtel, aufgebracht auf der Zementbauplatte, kann der Trockenbauer Oberflächenqualitäten bis Q 4 erreichen. Nach der Montage der Platten wird der Untergrund in wenigen Schritten bis zur malerfertigen Wandoberfläche vorbereitet.
Q 1: Fugendeckstreifen
und Schraubköpfe
Der Spachtel wird mit einem Glätter aus Edelstahl auf die sichtbaren, mit Fugenkleber verklebten Fugen aufgetragen. Der Fugendeckstreifen wird dabei fugenüberlappend in die Spachtelmasse gedrückt. Auf dem Deckstreifen wird zusätzlich eine dünne Schicht des Spachtels aufgetragen und überschüssiges Material entfernt. Außerdem werden alle Schraubköpfe verspachtelt. Nach der Trocknung sind Unregelmäßigkeiten an den Schraublöchern zu entfernen. Damit ist die Qualitätsstufe 1 erreicht.
Q 2: Fugen und verspachtelte Befestigungsmittel glätten
Für die Qualitätsstufe 2 werden alle Unebenheiten der Oberfläche abgeschliffen und dann Spachtelmasse in einer Breite von etwa 20 cm über die Kanten der ersten Schicht hinaus aufgetragen. Die Befestigungsmittel werden erneut eingebettet und Unebenheiten entfernt.
Q 3 und Q 4: Verspachteln ohne Gewebeeinlage
Der Flächenspachtel wird mit einem Glätter aus Edelstahl gleichmäßig vollflächig aufgetragen (mindestens 1 mm, maximal 2 mm). Eine Gewebeeinlage ist nicht erforderlich. Nach dem Trocknen und gegebenenfalls einem Zwischenschliff wird die nächste Spachtelschicht aufgetragen (etwa 0,5 mm). Nach dem Trocknen ist ein Schleifen mit Schleifpapier, Körnung 120 oder feiner, möglich (Qualitätsstufe 3). Eine besonders glatte Oberfläche in Qualitätsstufe 4 erreicht man durch einen weiteren Schleifvorgang.
Vielfältige Gestalt
Durch seine wasserabweisenden Eigenschaften eignet sich der Spachtel für den Einsatz in Feuchträumen mit Luftfeuchtigkeitswerten von bis zu 95 Prozent, allerdings nicht im direkten Spritzwasserbereich. Hierfür gibt es den Aquapanel Fugen und Flächenspachtel.
Die gespachtelten Oberflächen können mit Dispersionsfarben, Silikatfarben, Latexfarben und Farben auf Silikonharzbasis für den Innenraum oder Kalkfarben gestrichen oder mit Tapeten und Glasfasergewebe beschichtet werden. Auch Wände mit Metallic-Optik und verschiedene Spachtel- und Glätttechniken sind ohne weiteres möglich – zum Beispiel mit Dekorspachtel auf Acrylatbasis und auf Silikatbasis.