Fließende Räume
Neubau einer Villa in Krefeld mit gleichen Bodenbelägen innen wie außen

Architekt Georg von Houwald entwarf im Krefelder Stadtwald eine Villa, die vom Spiel zwischen Leichtigkeit und Schwere und dem Ineinanderfließen von Innen- und Außenräumen bestimmt wird. Daher wurde auch für den Innen- und Außenbereich derselbe Naturwerkstein als Bodenbelag gewählt.

Alter Baumbestand, parkähnliche Grundstücke, mondäne Einfamilienhäuser – die Wohngegend im Stadtwaldes ist eine der exklusivsten Wohnlagen in ganz Krefeld. Die zeitlos moderne Stadtvilla mit Einliegerwohnung und Garage, die Architekt Georg von Houwald für ein Krefelder Ärzte-Ehepaar entwarf, befindet sich hier in bester Gesellschaft. „Zwei Grundprinzipien bestimmen den Entwurf: Das Spiel zwischen Leichtigkeit und Schwere sowie das dynamische Ineinanderfließen von Innen- und Außenräumen“, erläutert der Architekt Georg von Houwald. Im Erdgeschoss unterstützen freistehende Wände und die in den Außenraum laufende Nordwand, die zugleich Sichtschutz ist, die Leichtigkeit des Gebäudes und das Fließen der Räume. Die großen von Boden bis Decke reichenden Fenster im Erdgeschoss ermöglichen einen nahtlosen 200 Grad Blick über die Terrasse in den Garten. Hier verlegten die Mitarbeiter der Krefelder Firma Fliesen Wyß innen und außen denselben Naturwerkstein als Bodenbelag. Das Obergeschoss schwebt im vorderen Bereich über dem Erdgeschoss. Der massive obere Baukörper wird durch den großen Rücksprung für die Dachterrasse aufgebrochen.

Durchgehender hochwertiger Natursteinbelag

Künstliche Beleuchtung braucht die vom Georg von Houwald entworfene Villa tagsüber nicht, denn Große bodentiefe Fenster lassen viel natürliches Licht her-ein. Unterstützt wird der Eindruck von Großzügigkeit und Luftigkeit durch den hochwertigen Naturwerksteinbelag, der sich von innen konsequent nach außen fortsetzt. Insgesamt 400 m2 kalibrierter Quarzit Naturstein wurden dazu verlegt: 200 m2 innen und 200 m2 auf der Terrasse. Durchgehendes Format 50 x 80 cm, innen 2 cm dick, außen laut Regelwerken 3 cm dick. Verantwortlich für die Ausführung aller Verlegearbeiten am Gebäude war Benjamin Wyß aus Krefeld. „Gerade im Sommer ist der Effekt der Innen-Außentransparenz ein echtes Highlight“, so der Fliesenprofi. Der Unternehmer hat bereits einige Male mit Georg von Houwald zusammengearbeitet. Auch dieses Mal hat der mit dem Architekturpreis der Stadt Krefeld ausgezeichnete Architekt ihn ins Boot geholt. Mit den Innenarbeiten an dem Villenneubau war Benjamin Wyß etwa von Mitte September 2011 bis Januar 2012 beschäftigt. Nach der Winterpause nahm er seine Arbeit von Mitte April bis Mitte Mai 2012 wieder auf. In dieser Zeit führte er die Verlegearbeiten auf der Terrasse aus.

Logistik im großen Stil für ein Einfamilienhaus

„Insgesamt verliefen die Arbeiten an dem Wohngebäude völlig reibungslos“, berichtet Fliesenprofi Wyß. „Nur zu Anfang gab es eine kleine Hürde zu meistern.“ Aus baurechtlichen Gründen befand sich der Baukörper im hinteren Teil des Grundstücks mit Garten und Zufahrt von vorne. Die Herausforderung stellte sich hier mit der Anlieferung des Materials. Insgesamt fuhren ein 40-Tonnen-Sattelzug mit Natursteinfliesen, ein Sattelzug mit Feinsteinzeug und zwei weitere Sattelzüge mit Bauchemie vor – für ein Einfamilienhaus eine beachtliche Menge. „Der gesamte vordere Bereich des Grundstücks war noch nicht bearbeitet“, erinnert sich Benjamin Wyß. „Es gab eine kleine Baustraße, sonst nichts.“ Transport und Lagerung des Materials gestalteten sich somit schwierig. Hilfe kam vom Garten- und Landschaftsbauunternehmen, das vor Ort war. Mit dem Radlader der Firma wurde das Material Fuhre für Fuhre mühsam zur Baustelle gebracht.

Feinsteinzeug und Naturwerkstein im Obergeschoss

Nachdem das Material angeliefert und sachgemäß gelagert wurde, konnten die Verlegearbeiten im Haus beginnen. Im ersten Schritt flieste Wyß zusammen mit zwei von ihm beauftragten Subunternehmern die Badezimmer. Zum feuchtigkeitsbremsenden Verfestigen erfolgte dazu die Grundierung der Estriche mit PCI Gisogrund. Im Badezimmer des ersten Obergeschosses kamen an Wand und Boden 1 cm dicke Feinsteinzeugfliesen (60 x 120 cm) zum Einsatz. PCI-Servicetechniker Christian Kollmeyer empfahl hierfür PCI FT Flex. Gemeinsam mit seinem Kollegen Hermann Gajowczyk besuchte er im Verlauf des Innenausbaus regelmäßig die Baustelle. „Kein Verrutschen, kein Absacken – gerade bei schweren und großformatigen Fliesen hat sich der neu konzipierte Dünnbettmörtel bewährt“, berichtet Benjamin Wyß. Im Badezimmer und im Gäste-WC des Erdgeschosses verlegten die Profis an Wand und Böden passend zum durchgängigen Fliesenkonzept der Etage Quarzit Naturwerksteinbeläge. Dabei wurde Carraflott NT verwendet – der für den Bodenbereich ausgelobte Fließbettmörtel ist speziell für das weitestgehend hohlraumarme Verlegen von Naturwerksteinbelägen geeignet. Für die Fugen verwendete man in Krefeld Carrafug.

Spa-Bereich im Keller

Aus dem Erdgeschoss der Krefelder Stadtvilla erreicht man über eine Treppe das Untergeschoss. Auch der Treppenaufgang ist hier gefliest – mit Feinsteinzeug im Format 60 x 120 cm, exakt aufs Treppenmaß geschnitten. Im Keller befinden sich ein Heizungsraum, ein Vorratsraum, ein Waschkeller, ein Raum für die Haustechnik und eine Besenkammer. Diese Räume sowie das Bad der in den Keller integrierten Anliegerwohnung wurden mit Feinsteinzeug in den Formaten 60 x 60 cm und 60 x 90 cm ausgestattet. Herzstück des Kellers ist jedoch der aufwendig gestaltete Spa-Bereich. Zum Auftragsumfang von Benjamin Wyß gehörte ebenfalls die Integration eines rund 350 x 350 cm großen Whirlpools und einer Runddusche. „Wenn man schon in so vielen unterschiedlichen Projekten gearbeitet hat, lässt sich das alles mit guter Planung und in enger Abstimmung ausgezeichnet umsetzen“, versichert der Unternehmer. Dank seiner umfassenden Erfahrung kam der Fachmann auch in dem Villenneubau zügig voran. Wyß grundierte dazu den Estrich zunächst mit Gisogrund Rapid vor. Anschließend wurde mit Rapidlight eine Klebeschicht für die Abdichtungs- und Entkoppelungsmatte Pecilastic U aufgezogen. Das Material gewährleistet Wasserdichtigkeit, erhöht die Trittschalldämpfung und verbessert so das Raumklangempfinden. Die Bahnenstöße wurden mit Pecitape 120 und Seccoral 2K Rapid überarbeitet, gleiches im Sockelbereich und an den Anschlüssen wie dem Pool. An der Wand verwendeten die Verlegeprofis Lastogum auf vorgrundierten Untergrund. Im Sockel wurden beide Abdichtungen über das Dichtband miteinander verbunden. Diese Vorgehensweise unterliegt der Feuchtigkeitsbeanspruchungsklasse A0 nach ZDB-Merkblatt „Verbundabdichtungen“, Ausgabe 2010. Die Abdichtung der Dehnungsfugen sowie der Anschlüsse zwischen Wand und Boden erfolgte mit Silcoferm S, einem selbsthaftenden, gebrauchsfertigen Silikondichtstoff. Verfugt wurde mit dem flexibilisierten Fugenmörtel Nanofug. Besonderheit: Das etwa 5 m2 große italienische Bisazza-Mosaik auf dem Boden neben dem Whirlpool. „Im dezent-puristisch gehalteten Spa-Bereich ein echter Hingucker“, meint Benjamin Wyß.

Große Terrasse mit Quarzit Naturwerksteinbelag

Auch im Eingangsbereich lohnt es sich, einen detaillierten Blick auf die Verlegearbeiten zu werfen. So entdeckt man an der Rückwand einer Nische ebenfalls ein Mosaik; hier in schwarz-goldfarbigem Naturstein, Fliesenmaß etwa 1 x 1 cm. Auf dem Boden verläuft der Belag aus Quarzit Naturwerkstein vom Wohnzimmer bis auf die Terrasse hinaus. Der Effekt: Wenn man im Sommer die bodentiefen Fenster zur freistehenden, etwa 200 m2 großen Terrasse hin öffnet, scheint die Grenze zwischen innen und außen nahezu aufgehoben. Bei den Verlegearbeiten dichteten die Verleger hier die abfallende Betonplatte sowie die Stufen mit Seccoral 2K Rapid inklusive Systemdichtbändern ab. Die wasserdichte Kunststoff-Zement-Kombination mit guten Verformungsverhalten wirkt gleichzeitig rissüberbrückend, entkoppelnd und spannungsabbauend – ein ideales Fundament für den Natursteinbelag der Terrasse. Es folgte eine Einkornmörtelmatte der Firma Schlüter, darauf kam der Monokornmörtel Pavifix DM in einer Dicke von 5 cm zur Anwendung. Mit einer 6 mm Rechteckzahnung wurde Carraflott NT rückseitig auf den Natursteinplatten aufgezahnt und in den frischen Einkornmörtel eingeklopft. Anschließend verfugten Wyß und sein Team das Ganze mit der drainagefähigen Pflasterfuge PCI Pavifix 1 K Extra. Derart verarbeitet trotzt die Terrasse allen klimatischen Belastungen und mechanischen Beanspruchungen. Benjamin Wyß ist zu Recht stolz auf seine Arbeit: „Seitdem die Bauherren ihr Haus bezogen haben, gab es keine Reklamationen. Nicht eine Fliese wurde ausgetauscht – weder im Innen- noch im Außenbereich. Das durchdachte Konzept, der hochwertige Materialeinsatz und die zuverlässigen Produktkomponenten spielten bei den Verlegearbeiten optimal zusammen – und haben dieses Neubauprojekt zur Zufriedenheit aller optimal unterstützt.“

Autor

Klauspeter Ludwig ist Regionalleiter Anwendungstechnik West bei der PCI Augsburg.

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