Fotoreportage: Darmstädter Mathildenhöhe
Die von Josef Maria Olbrich zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Darmstadt entworfenen Bauten
Die Darmstädter Mathildenhöhe will Weltkulturerbe werden. Dreiviertel der Darmstädter sind dafür. Aber erst 2016 besteht wieder Gelegenheit dazu. Bis dahin soll das zentrale, nach Plänen von Josef Maria Olbrich 1908 erbaute Ausstellungsgebäude energetisch saniert sein. Olbrich war es, der den Jugendstil nach Darmstadt brachte.
Wenn man von der Mathildenhöhe spricht, kommt einem zunächst der 1906 ebenfalls von Olbrich erbaute Hochzeitsturm in den Sinn – ein Geschenk der Darmstädter an ihren Fürsten Ernst Ludwig. Der war es auch, der Olbrich nach Darmstadt holte und es ermöglichte, dass sich dort in der Zeit von 1899 bis 1914 immer mehr Künstler ansiedelten. Der Erste Weltkrieg bereitete dem kreativen Treiben ein jähes Ende. Doch bis dahin waren auf der Mathildenhöhe nicht nur zahlreiche Kunstwerke, sondern vor allem auch Gebäude entstanden. Auch der Künstler Peter Behrens – als Architekt Autodidakt – entwarf eines der Künstlerhäuser auf der Mathildenhöhe. Wir haben uns natürlich den Hochzeitsturm, die Ausstellungshalle und das Ateliergebäude von Olbrich sowie die russische Kapelle angesehen. Letzteres hat nichts mit den Jugendstilbauten zu tun und stand vor diesen bereits auf der Mathildenhöhe. Vor allem sind wir aber in die Künstlerhäuser hineingegangen – zumindest in die, in die man hineingehen kann, denn die meisten werden von Privatpersonen bewohnt. Im 1901 erbauten Haus Olbrich befindet sich heute das Deutsche Polen-Institut. Das Haus hat allerdings nicht mehr viel mit dem ursprünglichen Entwurf von Olbrich zu tun: Das große Mansarddach ist verschwunden, außen sind nur noch die blauen Kachelbänder original und im Inneren hat sich so viel verändert, dass man nicht mehr von Original sprechen kann. Ganz anders sieht es in dem im selben Jahr von Olbrich entworfenen Großen Haus Glückert aus. Dieses wurde von der Stadt erworben und in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Genutzt wird es heute von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Wirklich beeindruckend ist im Inneren das Treppenhausatrium mit Kamin, von dem wir natürlich Fotos mitgebracht haben. Aber schauen Sie selbst, was wir noch alles auf der Darmstädter Mathildenhöhe entdeckt haben.