FunktionskleidungAusführung einer dampfdiffusionsoffenen Innendämmung
Viele Gebäude kann man von außen nicht nachträglich dämmen: Entweder stehen die Fassaden unter Denkmal-, Milieu- oder Ensembleschutz oder der Erhalt der Fassadenoptik ist eine Bedingung bei der energetischen Sanierung. Da aber schon in diesem Jahr die energetischen Anforderungen an Gebäude um bis zu 30 Prozent verschärft werden und bis 2012 weitere 30 Prozent folgen sollen, entschied sich beispielsweise das Bauunternehmen Carl Stolze aus Münster bei der energetischen Sanierung eines Hauses aus den 1960er Jahren für eine moderne Innendämmung.
Der Untergrund muss auch bei einer Innendämmung fest, tragfähig und frei von trennenden, losen oder minderfesten Bestandteilen sein. Gipsspachtel und Gipsputze muss der Handwerker immer vor Beginn seiner Arbeiten entfernen. Stark unebene Untergründe sollten mit Grundputz nach WTA-Merkblatt 2-9-04-D egalisiert und ausgeglichen werden, damit eine vollflächige Anbindung des Systems gewährleistet werden kann.
Anmischen des Klebemörtels
Die vollflächige Verklebung der dampfdiffusionsoffenen Innendämmplatten erfolgt mit iQ-Fix. Der hydraulisch abbindende Ansetzmörtel ist angepasst diffusionsoffen und kapillarleitfähig. Um den Kleber anzumischen, werden 7,5 bis 8,5 Liter Wasser in ein sauberes Gefäß gefüllt, dann 25 kg iQ-Fix zugeben und gründlich gemischt, bis eine verarbeitungsgerechte, knotenfreie Konsistenz erreicht ist. Die Mischzeit beträgt dabei mindestens drei Minuten. Teilmengen werden im Verhältnis 0,30 bis 0,35 Liter Wasser je kg Pulver angemischt. iQ-Fix ist sofort nach dem Anmischen verarbeitungsfertig. Es sollte nicht mehr Mörtel angemischt werden als in etwa 60 Minuten verarbeitet werden kann.
Anbringen der
Dämmplatten
Nach dem Anmischen wird iQ-Fix auf den ebenen Untergrund sowie auf die Platten mit der Zahnkelle gleichmäßig aufgetragen (Buttering-Floating-Verfahren). Die Endschichtdicke sollte dabei mindestens 5 mm betragen. Batzen- oder Punkt/Wulst-Verklebungen sind unzulässig. Im Anschluss daran drückt der Handwerker die Dämmplatten in das frische Klebebett ein. Gegebenenfalls müssen die Platten noch ausgerichtet werden. Kreuzfugen muss der Handwerker bei der Verlegung unbedingt vermeiden. An Öffnungen werden die Platten ausgeklinkt.
Dämmung an den
Fensterlaibungen
Für die Fensterlaibungen werden ungelochte Polyurethanplatten verwendet, um eine geringe Aufbauhöhe zu gewährleisten. Diese Platten dürfen vom Handwerker aufgrund der fehlenden Lochung nicht überputzt, sondern nur überspachtelt werden. Die Laibungsplatten sind ohne Löcher deutlich stärker dampfbremsend und wärmedämmend. Dadurch fällt in diesem Bereich weniger Kondensat an.
Die Platten können mit den üblichen Holzbearbeitungswerkzeugen wie Tischkreissäge oder Fuchsschwanz geschnitten werden. Messer müssen unbedingt sorgfältig geführt werden, um für die Montage einen exakten Winkel von 90 Grad zu erreichen.
Arbeiten an Elektroleitungen und Dosen
Wenn die vorhandenen Elektroleitungen erhalten bleiben sollen, wird die alte Dose ausgebaut und das Loch zum Beispiel mit Polyurethanschaum verfüllt. Die neue Hohlwanddose wird komplett im Mörtelbett versenkt. So kann eventuell auf der Rückseite der Dose anfallendes Kondensat über den Klebemörtel oder Grundputz wieder nach vorne transportiert werden. Neue Elektro-Leitungen können sowohl auf der Plattenober- als auch auf der Plattenunterseite verlegt werden. Heiz- und Wasserleitungen dürfen hingegen ausschließlich auf der „warmen Seite“, also auf der Raumseite des Dämmsystems verlegt werden. Hierzu werden die Platten vom Handwerker eingeschlitzt und die Schlitze anschließend mit iQ-Top überputzt.
Aufbringen des Armierungs- und Oberputzes
Nachdem der Handwerker die Dämmplatten verarbeitet hat, zieht er iQ-Top als Armierungs- und Oberputz mit einer Schichtdicke von etwa 5 mm mit der Zahnkelle 10/12 auf und kämmt diesen frisch durch. Für die Ecken werden Kantenschutzprofile zugeschnitten, iQ-Fix auf die Plattenkanten aufgetragen und sofort überdeckend eingearbeitet.
Das Armierungsgewebe iQ-Tex wird mit dem Glätter in senkrechten Bahnen faltenfrei in den Mörtel eingearbeitet (einzelne Gewebebahnen muss man dabei mindestens um 10 cm überlappen lassen). Anschließend wird die Fläche mit dem Flächenspachtel abgezogen.
Der Auftrag der zweiten Lage Armierungs- und Oberputz erfolgt frisch in frisch und darf eine Gesamtschichtdicke von circa 10 mm nicht überschreiten.
Endbearbeitung der
Putzoberfläche
Auf Wunsch kann der Handwerker iQ-Fill, einen filzbaren mineralischen Flächenspachtel und Feinputz mit hoher kapillarer Leitfähigkeit für Innenräume, zum Abglätten von iQ-Top und zum Herstellen feiner, geschlossener sowie anstrichfähiger Oberflächen auftragen. Hierzu zieht er den angemischten Spachtel mit der Traufel auf und zieht die Putzfläche ab. Nach etwa 20 Minuten (je nach Untergrundbeschaffenheit und Umgebungsbedingungen) kann die Fläche mit einer Holz- oder Filzscheibe beziehungsweise -kelle in üblicher Technik bearbeitet werden. Hierbei sollte der Handwerker frisch in frisch arbeiten, Ansätze vermeiden und einlagig maximal 2 mm Schichtdicke auftragen. Ein Schlussanstrich kann beispielsweise mit iQ-Paint, sowohl weiß als auch farbig, erfolgen.