Geklebte Befestigung des Akustikdeckensystems „StoSilent Distance C“

Mit dem neuen Befestigungssystem „StoSilent Distance C“ überwindet man gleich mehrere Schwächen bisheriger fugenloser Akustikdeckensysteme. Es ist einfacher zu montieren (kleben statt schrauben), spart Zeit (weder spachteln noch schleifen) und steigert die Ergebnissicherheit.

Akustisch wirksame Decken- und Wandbekleidungen kommen immer öfter zum Einsatz. Die häufigste Variante: fugenlose Akustikdecken, bei denen entweder perforierte Holz-, Gips- oder Metallplatten beziehungsweise monolithische Baustoffe Schall absorbieren. Während die Lochplatten mit dem Problem ringen, dass spätestens bei 27 Prozent Lochanteil die Grenzen der Stabilität erreicht sind, muss man bei den drei Hauptvertretern der monolithischen Variante genauer hinsehen. Geht es um Faserplatten, stehen vor allem die Verarbeitungseigenschaften im Vordergrund; eine wirklich planebene Fläche ist mit ihnen kaum herstellbar. Hinzu kommt: Platten aus künstlichen Mineral­fasern müssen schwer sein, damit sie ausreichend stabil sind, was aber im Widerspruch zu einer hohen Schall-absorptions­fähigkeit steht. Hier scheinen die stabileren Mineral(faser)­platten, die im so genannten wet-felt-Verfahren hergestellt wurden, im Vorteil, was aber dadurch zunichte gemacht wird, dass diese auch nach der Montage und Beschichtung wegen ihrer Feuchteempfindlichkeit quellen und eine komplett plan­ebene Oberfläche ebenfalls kaum möglich machen. Lediglich die dritte Variante der monolithischen Absorber, die Blähglas­granulatplatte, besticht durch eine homogene Struktur, hohe Steifigkeit und eine minimale Feuchte- und Wärmeausdehnung.

Abgehängte fugenlose Akustikdecken mit monolithischen Absorbern wurden bislang auf ähnliche Weise montiert, weswegen sie auch einige Schwächen gemeinsam haben. Die Platten werden auf einer Unterkonstruktion mechanisch befestigt. Um eine möglichst planebene Fläche zu erzielen, werden dabei Plattenstöße, Schraubpunkte und sonstige Unregelmäßigkeiten verspachtelt. Doch die feinen Spachtelmassen bilden eine luftdichte Schicht und senken die Schallabsorption in diesen Bereichen auf  Null. Es steht also nur noch ein Teil der Deckenfläche für die akustische Wirkung zur Verfügung. Die nach der Fläche berechneten Akustik-Werte werden nicht erreicht. Nach dem Spachteln muss geschliffen werden – und zwar absolut akkurat.

Ist die Schluss­beschichtung erfolgt, droht weiteres Ungemach: Durch verborgene Perforierungen, aber auch durch Flächen mit unterschiedlichem Strömungswiderstand (verspachtelt vs. nicht verspachtelt) findet aufgrund der Druckdifferenz zwischen Raum und Deckenhohlraum ein Luftaustausch statt. Und dieser kann durch partielle Staubablagerungen deutlich sichtbar werden. Da das Problem bekannt ist, werden viele Akustik­decken rückseitig luftdicht kaschiert. Das löst das Problem mit den Staubabzeichnungen, mindert aber die akustische Wirksamkeit der Decke erheblich.

Und wieder existieren die berechneten Akustik-Werte nur noch auf dem Papier. Fazit: Fugenlose Akustikdecken stecken in einem Dilemma fest: Sind sie langlebig und bleiben sie unverschmutzt, besitzen sie eine eingeschränkte akustische Wirkung und umgekehrt. 

Kleben statt schrauben 

Manchmal beseitigt eine einzige gute Idee gleich mehrere Schwierigkeiten: Kleben statt schrauben. „StoSilent Distance C“ kann schneller und damit günstiger und theoretisch sogar von nur einer Person montiert werden. Ohne zu schrauben lassen sich die Platten präziser dreidimensional ausrichten. Die nivellierende Spachtelung der Plattenstöße sowie der Schraub­punkte entfällt, was auch die Gesamttrocknungszeit verkürzt. Schleifen ist nicht mehr nötig. Ohne gespachtelte Flächen­anteile gibt es keine unterschiedlichen Strömungswiderstände und somit keine sichtbaren Staubablagerungen mehr.

Um in den Genuss all dieser Vorteile zu kommen, müssen Handwerker lediglich für akkurate Zuschnitte sorgen, bevor sie die Platten an die niveaugleiche Metall-Unterkonstruktion mit dem Rastermaß 600 x 800 oder 600 x 625 mm kleben. Sowohl das weite Rastermaß als auch das Einsparen von Fugenbändern, Klebern und Spachtelmassen sind deutliche wirtschaftliche Vorteile gegenüber älteren Varianten. Das System kann fugenlos bis 200 m2 verlegt werden und ist nichtbrennbar nach DIN 4102 (A2-s1, d0 nach EN 13 501-1).

Doch „StoSilent Distance C“ überzeugt auch akustisch: Es sorgt für eine breitbandige Schallabsorption und bietet gute Werte auch im tieffrequenten Bereich. Zwei Varianten der beidseitig vlieskaschierten Blähglasgranulatplatte – einmal gesintert und einmal organisch gebunden, beide mit hohem Recyclinganteil – sowie eine Auswahl von unterschiedlichen Beschichtungs­aufbauten ermöglichen Kombinationen, mit denen eine große Bandbreite an raumakustischen Anforderungen für Räume verschiedener Nutzung erfüllt werden können. Hinzu kommt, dass die sichtbare Oberflächenqualität durch das patentierte Klebeverfahren deutlich erhöht wird. Die Verarbeitung wird einfacher, präziser und schneller.

 

Autor

Andreas Niermann ist als Productmanager Acoustics Strategic Business bei der Sto SE & Co. KGaA in Stühlingen tätig.

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