Grüner Besenstrich in Mainz
Dunkle Fassadenfarbe und außergewöhnliche Putzstruktur: Bei dem von Brillux ausgelobten Deutschen Fassadenpreis 2015 sicherte sich ein dunkelgrüner Neubau in Mainz den
1. Preis in der Kategorie Wohn- und Geschäftshäuser. Der schlichte Kubus wurde mit reizvoller, ansprechender Putzstruktur und einem selten gesehenen Grünschwarz gestaltet. Heribert Gies Architekten, aus Mainz und Baudekoration Reinhardt aus Bad Kreuznach können sich über diese Auszeichnung für ihre Ausführungs- und Planungsarbeit freuen. Ursprünglich sollte das Wohn- und Geschäftshaus in Sichtbeton ausgeführt werden. Weil es aber in Deutschland heikel ist, Sichtbetonfassaden perfekt herzustellen, schien Planer und Eigentümer Heribert Gies das Risiko von Ausführungsmängeln zu hoch.
Ohnehin hatte die Denkmalschutzbehörde darauf gedrängt, das Haus in Nachbarschaft einer wilhelminischen Villa mit ockerfarbener Klinkerfassade, wenn nicht in gleicher Farbe, so doch wenigstens in dunklerer Tönung zu verputzen. Das Haus steht vor der Kulisse eines kleinen Parks und so fiel die Entscheidung für ein aus der Farbenskala „Le Corbusiers“ abgeleitetes „vert noir“: eine dunkelgrüne Fassade, strukturiert im Besenstrich. Die aus Eichenholz gefertigten Fensterrahmen und Lüftungsklappen passen sehr gut dazu, ohne dass die strenge Architektur in Folklore abrutschen würde. Die Jury des Deutschen Fassadenpreises überzeugte das Objekt durch die besondere Qualität der Fassadengestaltung. Diese zeige sich neben der Farbigkeit, die Fassaden-Grün neu interpretiere, vor allem im Oberputz, der als Besenstrich ausgeführt worden ist.