Historischer, zementfreier Bremer Muschelkalkmörtel
Bremer Muschelkalk ist ein Mörtelsystem, das sich besonders für die zeitgemäße Instandsetzung historischer Bausubstanz eignet. Denn der zementfreie Mörtel berücksichtigt eine traditionelle Herstellung – und vereint diese mit dem aktuellen Kenntnisstand der Baustofftechnologie.
Bei der Sanierung alter Bausubstanzen müssen Baustoffe gewählt werden, die auf die oft sehr weichen, historischen Materialien eingehen – und zugleich den heutigen Anforderungen gerecht werden. Ein auf diesen Anwendungsfall abgestimmtes Mörtelsystem bietet Marbos mit „Bremer Muschelkalk“. Dabei handelt es sich um Werktrockenmörtel nach DIN 18 557 und EN 998-1 und -2. Diese enthalten als Bindemittel Kalk aus gewaschenen, gebrannten und gelöschten Seemuscheln sowie Puzzolan. Ergänzt wird das Bindemittel um eine ausgesuchte Gesteinskörnung aus geprüften Vorkommen nach DIN EN 13 139.
Alternative zu zementgebundenen Lösungen
„Bremer Muschelkalk“ hat viele Vorteile hinsichtlich Druck- und Biegezugfestigkeit. Auch das Schwindverhalten, das Wasserrückhaltevermögen sowie die Wasseraufnahmefähigkeit sind speziell auf den Einsatzbereich in der Sanierung abgestimmt. Im abgebundenen Zustand hat der Mörtel zudem eine hohe Kalkbindung, ist spannungsarm, zur Diffusion fähig und weitgehend resistent gegenüber aggressiven Umwelteinflüssen wie zum Beispiel Frost oder Salzen. Selbst mit Salzen hochbelastetes Mauerwerk kann mit Bremer Muschelkalk instand gesetzt werden, ohne geschädigt zu werden. Die Originalfarbgebung des Muschelkalks ist hellgrau und erscheint durch die Gesteinskörnungen in grauen, braunen und gelbgrauen Farbnuancen.
Vielfältige Sanierungssysteme
Je nach Anwendungsfall bietet Marbos für die Bau- und Denkmalpflege verschiedene Boden-, Mauerwerk-, Putz- sowie Spritz- und Verpress-Systeme auf Muschelkalk-Basis an. So umfasst etwa das Bodensystem drei Fertigmörtel, die zum Wiederaufbau von Böden im Dickbettverfahren eingesetzt werden. Unter anderem können so beispielsweise Bodenplatten aus Naturstein, Ziegelfliesen oder grober Keramik verlegt werden. Für das Verfugen und Mauern von Ziegel und Mauerwerkssteinen – auch in Kombination mit Fachwerkkonstruktionen – stehen ebenfalls verschiedene Lösungen mit „Bremer Muschelkalk“ zur Verfügung.
Leichte und zügige Verarbeitung
Der zementfreie Fertigmörtel ist aufgrund eines vergleichsweise geringen E-Moduls sehr elastisch und härtet demnach langsam nach. Des Weiteren muss lediglich Wasser hinzugegeben werden – weitere Zuschlagstoffe sind nicht erforderlich. Empfehlenswert ist die maschinelle Verarbeitung. Sie gewährleistet unter anderem eine vollständige, hohlraumfreie Füllung des Fugenraums, eine sehr gute Haftzugfestigkeit an Steinflanken, gute Verdichtbarkeit und eine homogene Verbindung zwischen Lager- und Stoßfuge.
AutorVolker Kersten ist verantwortlich für das Marktmanagement bei der Marbos GmbH & Co. KG in Dortmund.