Kellerinstandsetzung
Bei der Sanierung des 1883 in Berlin erbauten Hauses Manheimer musste auch das feuchte und stark mit
Salz belastete Kellermauerwerk instandgesetzt werden. Die umfangreichen Arbeiten begannen mit einer nachträglichen Horizontalsperre im Injektionsverfahren und endeten beim neuen Innenputz.
Das Haus Manheimer wurde 1883 für den jüdischen Kaufmann und Bankier Moritz Manheimer als historisierender Bau im Stil der Neo-Renaissance nach Plänen des Architekten Carl Schwatlo erbaut. Das als Altenheim konzipierte und heute unter Denkmalschutz stehenden Gebäude wird in enger Abstimmung mit den staatlichen Stellen des Denkmalschutzes saniert und erhalten. Ziel ist, das gesamte Bauwerk nach alten Plänen wieder auferstehen zu lassen. Bis hin zur Kellerinnensanierung wurde dabei auf den Einsatz bewährter Sanierungsverfahren und qualitativ hochwertiger Produkte geachtet.
Feuchtes und stark salzbelastetes Kellermauerwerk
Was die Architekten und Planer im Keller vorfanden, konnte nur den Schluss zulassen, dass hier eine tiefgreifende Sanierung der Bausubstanz dringend geboten war. Das Mauerwerk war feucht und stark salzbelastet, Gleiches galt für den Boden. Hinzu kam die relativ geringe Raumhöhe, die für eine Absenkung des Bodenniveaus sprach. Deshalb wurde der Keller komplett tiefer gelegt: der vorhandene Kellerboden wurde entfernt, ausgeschachtet und anschließend mit einem Schutzsystem neu aufgebaut.
Das Mauerwerk, in dem die Horizontalsperren partiell nicht vorhanden oder defekt waren, wurde ebenfalls umfassend nach den Regeln des Bautenschutzes saniert – dies teilweise von innen, da man auf die defekte Außenabdichtung aus Gründen der örtlichen Gegebenheiten nicht komplett zugreifen konnte.
Sanierung und Abdichtung des Kellerbodens
Die Spezialisten der Firma hahne empfahlen für die Sanierung des Bodens ein Verfahren, das sich schon in vielen Fällen bewährt hat. Nach dem Ausschachten des Kellerniveaus brachten die Handwerker eine Sauberkeitsschicht aus Beton ein, auf die sie anschließend eine Abdichtungslage aus Imberal 2K-D im Airlessverfahren aufbrachten. Anschließend arbeiteten sie eine Endschicht aus 25 cm WU Beton ein, die mit der vorausgegangenen Horizontalsperre mit Imberal 2K-D für absolut „sicheren Grund“ sorgte. Für das Mauerwerk wurde das hahne-System Intrasit eingesetzt, ergänzt durch die chemische Horizontalsperre Intrasit MEK in den aufgehenden Wänden.
Bitumen-Dickbeschichtung blockt
aufsteigende Bodenfeuchte
Die kunststoffmodifizierten Bitumen-Dickbeschichtungen Imberal kommen bei Kelleraußenwänden, Stützwänden und auch, wie im Haus Manheimer, bei Bodenflächen zum Einsatz. Um die Vorgaben des Zeitplans einhalten zu können, beschloss das Handwerkerteam ein Aufbringen mit einer leistungsfähigen Airless-Pumpe. Die besonders gute Verarbeitungsqualität gewährleistet ein homogenes Spritzbild sowie eine Förderlänge von 50 m und mehr. Mit Imberal 2K-D (D für Düse) ist so der Kellerboden im Verbund mit den zwei aufgebrachten Betondecken sicher und dauerhaft gegen Bodenfeuchte oder anstehendes Wasser geschützt.
Der dichte Wandanschluss konnte aufgrund der baulichen historischen Gegebenheiten mit keiner Standardlösung hergestellt werden. So kam das Material Adeka P201 zum Einsatz, ein spezielles Urethan-Prepolymerisat, das als Kartuschenmaterial geliefert wird. Diese pastöse Quellpaste dichtet die Fuge zwischen zwei so verschiedenen Baustoffen wie historisches Backsteinmauerwerk und neuzeitlicher WU Beton dauerhaft ab.
Materialkombination für die sichere
Kellerinnenabdichtung
Nach dem Abschlagen des alten Putzes beziehungsweise der Putzreste brachten die Handwerker im Keller die Horizontalsperre auf chemischem Weg mit Intrasit-MEK 1805 gegen aufsteigende Feuchtigkeit ein. Die Silicon-Mikroemulsion erfüllt die in dem
WTA-Merkblatt 4-4-96 „Mauerwerksinjektionen gegen kapillare Feuchtigkeit“ erhobenen Quali-
tätsanforderungen, unter anderem Dauerhaftigkeit, hohe Kapillarinaktivierung und keine Bildung bauschädlicher Salze. Für die Injektion mischten die Handwerker das Silicon-Mikroemulsions-Konzentrat im Volumenverhältnis 1:10 mit Wasser. Der Bohrlochabstand betrug 10 bis 12,5 cm. In die Löcher wurden 12 mm Kunststoffinjektoren geschlagen und dann im Niederdruckverfahren verpresst. Dieses Verfahren empfiehlt sich grundsätzlich bei Durchfeuchtungsgraden über 60 Prozent, da es bei der Druckbeaufschlagung zur Verdrängung des vorhandenen Porenwassers kommt.
Aus Zeitgründen setzten die Handwerker auch bei der Untergrundvorbereitung und dem anschließenden Putz auf das Intrasit-RZ-System. RZ steht nach Aussagen des Herstellers für „Ruck-Zuck“, denn die Systemkomponenten sind so aufeinander eingestellt, dass ein Kellerraum bereits nach vier Stunden als abgedichtet und saniert betrachtet werden kann.
Auf das bereits vorbereitete rohe Mauerwerk trugen die Abdichtungsspezialisten in einer ersten Phase die Grundierung Intrasit Aquarol 10A verarbeitungsfertig eingestellt mit einer Sprühlanze auf. Nach dem schnellen, mattfeuchten Auftrocknen konnte sofort die Flächenegalisierung mit Intrasit RZ1 55HSP als Schlämmauftrag erfolgen. Der leicht verarbeitbare Schnellmörtel, mit dem Schichtdicken von 3 mm bis 5 cm erzielt werden können, konnte auch im Keller des Hauses Manheimer nach gut einer Stunde überarbeitet werden.
Auf den nun vorbereiteten Untergrund kam eine Flächenabdichtung gemäß den WTA Kriterien mit einer silikatischen Abdichtung, bestehend aus dem Verkieselungsmaterial Intrasit VK 10A und der Dichtungsschlämme Intrasit DS1 54Z zum Einsatz. Auf dieser Basis, die die geprüfte Salzbeständigkeit nach WTA-Richtlinien einschließt, brachte das Sanierungsteam den Klimaleichtputz Intrasit RZ2 55HSP flächig satt auf. Mit dem Abreiben der Oberfläche nach etwa drei Stunden präsentierten sich die Kellerwände im Haus Manheimer in bester Verfassung: dicht, mit Antischimmeleffekt saniert und naturweiß steinfühlig.
Autoren
Dipl.-Ing. Daniel Neve ist Produktmanager bei der Firma hahne Bautenschutz in Datteln. Klaus Bucher betreibt als Fachjournalist die Agentur für PR und Pressearbeit Bucher Communications Ratingen.