Leichtbau-Schornstein im Trockenbau

Ein neuartiges Leichtbausystem ermöglicht den schnellen und effizienten Einbau von hochwertigen Schornsteinen. Auf Grund ihres geringen Gewichts können diese sogar nachträglich auf eine Geschoßdecke gesetzt werden. Damit ergibt sich ein lukratives Zusatzgeschäft für Dachdecker und Zimmerer.

Alle Gewerke aus einer Hand – das ist zwar nicht immer möglich –, wenn aber, dann bietet es dem Auftraggeber Sicherheiten in mehrfacher Hinsicht: Gewerke übergreifende Arbeiten können besser koordiniert werden, Synergien entstehen zwischen den Gewerken, damit können Kosten gespart werden und der Auftraggeber hat nur noch einen Ansprechpartner. Weshalb sollte ein Dachdecker und Zimmermann unter Beachtung geltender Normen und Vorschriften darum nicht auch einen Schornstein montieren, zumal es in diesem Fall fast spielend leicht geht.  

Einfache und leichte Bauweise ermöglicht den

flexiblen Einsatz

Der Leichtbau-Schornstein LC von Erlus bietet Zimmerleuten die Möglichkeit, schnell und einfach feu-chteunempfindliche und rußbrandbeständige W3G-Keramikschornsteine zu bauen, die für alle Brennstoffe geeignet sind, auch für Holzpellets. Der LC kann in Trockenbauweise errichtet werden und eignet sich deshalb auch für die Nachrüstung – durch sein geringes Gewicht kann der Aufbau sogar auf einer Geschossdecke erfolgen. Jeder Schornstein besteht aus Edelkeramik-Muffenrohren mit vormontierten Mineralfaserdämmschalen sowie aus bis zu ein Meter langen Schachtelementen aus Kalzium-Silikat. Diese verfügen über Nut- und Federverbindungen, die beim Bau nur noch mit einem mitgelieferten Schachtkleber verbunden werden müssen.  

Die Bauweise des LC erlaubt einen zügigen Baufortschritt – in wenigen Schritten und kurzer Zeit entsteht ein zugkräftiger, sicherer und langlebiger Schornstein. 

Vor der Montage Fachleute mit einbeziehen

Vor dem Einsetzen des Leichtbauschornsteins ist es erforderlich, mit dem Bezirksschornsteinfeger zu sprechen: Welche Feuerstätte soll wo an den Kamin angeschlossen werden? Welche Mindestabstände sind einzuhalten? Welche Reinigungsmöglichkeiten sind vorzusehen? Anzuraten ist auch ein Gespräch mit einem Statiker, um zu klären, wo die Deckendurchbrüche für den Schornstein vorgenommen werden können. 

Ist das alles geklärt, kann das Dach freigelegt werden. Dabei müssen die Folienlagen fachgerecht geöffnet und gegebenenfalls nötige Sparrenwechsel vorbereitet werden. Anschließend werden die Geschossdecken an den ausgesuchten Stellen durchbrochen. Sind diese Vorarbeiten abgeschlossen, muss nur noch die sichere Begehbarkeit des Daches sichergestellt werden, dann kann der eigentliche Schornsteinbau beginnen.

 

Schritt 1: Den Kaminfuß setzen

Der Leichtbauschornstein-Schacht wird in Einzelteilen auf Palette geliefert. Die Schacht-Elemente und Edelkeramik-Rohre sind leicht und handlich, so dass sie sich ohne Weiteres auspacken und an den Einsatzort tragen lassen können. Dabei ist Umsicht gefragt – die Schachtelemente sind gegen Stoß empfindlich.  

Nach dem Auspacken der Teile wird zunächst eine Feuchtigkeitssperre auf dem Kaminfundament angebracht. Falls nötig, kann darauf ein nicht brennbarer Unterbau aufgesetzt werden, für hohen Fußbodenaufbau. Wichtig dabei: Die Öffnung zum Hohlraum unter dem Kondensatablauf der Feuchtigkeitssperre muss frei bleiben! Auf die Feuchtigkeitssperre oder den Unterbau wird eine satte Mörtelschicht aufgetragen, anschließend wird der Fertigfuß des Schornsteins in die Schicht gesetzt und ausgerichtet. Ein Blick durch die Putztür des Fußes verrät, ob sich die innen liegende Rohrsäule beim Auspacken verdreht hat; falls ja, wird sie entsprechend zurückgedreht.  

Schritt 2: Den Schornstein hochziehen

Jetzt geht es weiter nach dem Muster: Schachtkleber auftragen und ein neues Schachtelement auf das darunter liegende setzen, dann ein Muffenrohr-Stück am Schaftende mit einer Gewebedichtung versehen und anschließend trocken in die darunter liegende Muffe stecken. Kurz noch die Fuge prüfen – dann weiter mit dem nächsten Element. Bei jedem Element wird der lotrechte Aufbau mit der Wasserwaage kontrolliert. 

Schritt 3: Rauchrohranschluss setzten

Das Versetzen eines Rauchrohranschlusses gestaltet sich ähnlich, allerdings werden dabei spezielle Schachtelemente verwendet. Deren Vorderseiten bestehen aus abnehmbaren Abschlussplatten, die abgeschraubt werden, bevor das Element eingesetzt wird. In die abgeschraubte Platte wird das Loch für den Stutzen des Rauchrohranschlusses geschnitten, bevor die Platte wieder mit dem Schacht verschraubt und verklebt wird. Wichtig dabei: Der Anschlussstutzen dehnt sich aus, sobald der Schornstein in Betrieb ist. Deshalb müssen zwischen der Außenkante des Stutzens und den Ausschnitt-Rändern der Schachtabschlussplatte zwei bis drei Zentimeter Platz bleiben. Nachdem die Platte wieder eingesetzt ist, wird der verbleibende Spalt zwischen Ausschnitt und Stutzen mit der mitgelieferten, nicht brennbaren Mineralfaserdämmung verschlossen. 

Schritt 4: Dachdurchführung und Abschluss

In der Dachdurchführung darf der Leichtbauschornstein, so wie alle Schornsteine, nicht direkt mit der Dachkonstruktion verbunden werden, sondern muss sich längs frei drehen können, gleichzeitig aber seitlich abgestützt sein. Am einfachsten und sichersten gelingt dies beispielsweise mit den schnell einzusetzenden Sparren-Haltern des Schornstein-Herstellers. Die obersten drei Schachtelemente werden in den Ecken mit Spaxschrauben schräg miteinander verschraubt – das verbessert die Statik des Schornsteins. Falls vom Schornsteinfeger gewünscht, kann am oberen Ende des Schornsteins außerdem eine weitere Putztür eingesetzt werden: Dafür einfach, wie schon beim Rauchrohanschluss beschrieben, ein Schachtelement mit Abschlussplatte verwenden und eine Türöffnung in die Schachtabschlussplatte sägen. 

Das letzte, oberste Schachtelement wird nötigenfalls auf die passende Länge gekürzt und plan abgeschnitten. Dann wird das letzte Edelkeramikrohr entsprechend der Versetzanleitung eingemessen und zugeschnitten. Anschließend wird die leichte Edelstahlabdeckplatte auf das letzte Schachtelement gelegt und verschraubt. Jetzt nur noch die keramische Abströmhaube in die Platte einstecken, dann ist der Schornstein fertig – über Dach kann er verputzt oder verkleidet werden, unter Dach verspachtelt, verputzt, gestrichen oder tapeziert.

 

Autor

Dipl. Ing. (FH) Jürgen Böhm ist Produktbetreuer (Schornsteinsysteme) bei der Erlus AG.

Der Schornstein wird in Trockenbauweise errichtet, deshalb eignet er sich für die Nachrüstung

Dank der passgenauen Schachtelemente und Muffenrohre sind keinerlei Maurerarbeiten nötig

Hinweis des Herstellers
Dieser Artikel dient nur zur Orientierung und entbindet den Ausführenden nicht von der Pflicht der einzuhaltenden Normen und Gesetze.

Versetzanleitung

Hier finden Sie die ausführliche Versetzanleitung zum Download.

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