Leserbrief: Hornbach verlangt Bearbeitungsgebühr fürs Malerangebot

Von den Malern, aber auch von anderen Handwerkern, wird immer so gerne über die Baumärkte als Konkurrenz geschimpft. Verschiedene Baumärkte bieten auch Handwerksleistungen an, andere Baumärkte haben dieses Experiment bereits wieder aufgegeben.

Vor zwei Wochen war auch ich mit meiner Frau im Baumarkt – genauer: bei Hornbach – , um ein paar Pflanzen zu kaufen. Interessehalber sind wir an diesem Tag auch durch die „Malerabteilung“ geschlendert. Auf dem dortigen Tresen der Information lag eine „Preisliste Malerservice Innenarbeiten“. Die hat mich natürlich magisch angezogen und ich nahm so eine Preisliste mit. Erstaunliches ist dort zu lesen: Um ein Angebot zu erstellen, verlangt Hornbach für ein so genanntes „Aufmaßpaket“ (An- und Abfahrt, Ausmessen, Bedarfsermittlung und Kostenvoranschlag) 39 Euro. Der Betrag wird bei einem Auftrag verrechnet.

Da können sich doch alle Handwerker beim Hornbach-Baumarkt eine Scheibe abschneiden. Nix mit kostenlosem Angebot! Ein Baumarkt als Vorreiter fürs Handwerk, wo hat es das jemals schon einmal gegeben? Sonst höre ich aus Handwerkskreisen immer nur Negatives über die Baumärkte. Dies hier ist für mich ein sehr positives Beispiel, das Schule machen sollte!

Handwerker und Verbände aller Handwerker, vereinigt Euch! Was ein Baumarkt kann, können doch die Handwerksverbände mit ihren vielen starken Handwerksmitgliedern schon lange – oder? Angebote gibt es künftig nur noch gegen eine Aufwandspauschale. Wie bei Hornbach. Damit hat es mit der Kunden-Unsitte, sich fünf bis zehn Angebote einzuholen, schlagartig ein Ende.

Werner Deck,

malerdeck GmbH,

Eggenstein-Leopoldshafen

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