Modellierputzfassade mit Effect-Sand in München

Vor zwei großen Herausforderungen standen die Architekten und Handwerker 2009 bei der Modernisierung eines Mehrfamilienhauses in München-Schwabing: Das 105 Jahre alte Gebäude sollte um zwei Geschosse mit drei Wohnungen aufgestockt werden und die sehr unebene Fassade eine moderne Gestaltung mit effizienter Wärmedämmung erhalten. Der für die Aufstockung zur Verfügung stehende Platz war dabei begrenzt – in der Grundfläche durch das Haus selbst und in der Höhe durch das Nachbargebäude. Diese Herausforderung meisterten die Architekten vom Büro Donnig + Unterstab Architekten aus Rastatt, indem sie drei individuelle, zweigeschossige Mini-Häuser entwickelten, die wie 3D-Puzzle-Teile ineinandergeschachtelt sind. Die mit der Aufstockung verbundenen Lasten werden über die mit Beton aufgefüllten Schornsteine in die Fundamente geleitet.

Die zweite Herausforderung stellte die Sanierung der alten Fassade dar. Da der Putz Risse und Unebenheiten aufwies, kam ein WDVS nicht in Frage. Daher fiel die Entscheidung für ein vorgehängtes hinterlüftetes Fassadensystem (StoVentec). Die mit Dübeln befestigte Unterkonstruktion gleicht Unebenheiten bis zu einer Tiefe von 8 cm aus. Als Wärmedämmung kamen Steinwolleplatten zum Einsatz und als Putzträger StoVentec-Trägerplatten. Diese sind beidseitig gewebearmiert und können auf der Baustelle problemlos mit handelsüblichen Werkzeugen zugeschnitten werden. Als Oberputz dient der grobkörnige Modellierputz Stolit Effect in einem Graphitton, dessen Applikation in zwei Schritten erfolgte: Zunächst trugen die Mitarbeiter des Malerbetriebs Leierer GmbH aus Landsberied den Putz auf und zogen diesen ab. Anschließend streuten die Maler in die noch nasse Oberfläche Effect-Sand ein, den sie nach einer kurzen Standzeit mit einer Rolle eindrückten.

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