Nachträgliche Dämmschicht am Sockel

Bei der energetischen Sanierung der Fassade werden die Wärmeverluste zum unbeheizten Keller hin aus Gründen der Wirtschaftlichkeit meist mit einer Dämmschicht an der Kellerdecke reduziert. Muss jedoch die Abdichtung der Kellerwände gegen Feuchtigkeit ohnehin erneuert werden, bietet eine gleichzeitige Perimeterdämmung bis hoch zum Sockel eine Reihe von Vorteilen.

Dringt Feuchtigkeit aus dem Erdreich oder aus einem gebrochenen Regenfallrohr über schlecht oder teilweise gar nicht abgedichtete Kelleraußenwände nach innen, so ist eine komplette Neuabdichtung des Kellers unumgänglich. In den meisten Fällen ist es sinnvoll, diese Arbeiten mit einem hochwertigen und lang­lebigen Wärmeschutz an der Außenseite des Kellers zu kombinieren. Zudem schützt eine Perimeterdämmung die neue Abdichtung während der Bauphase und beim Verfüllen der Baugrube vor Beschädigungen: Die robusten Dämmplatten aus extrudiertem Polystyrol sind hoch druckfest, unverrottbar und durch eine dauerhaft geringe Wasseraufnahme prädestiniert für die Anwendung im Erdreich selbst bei drückendem Grundwasser – und hierfür natürlich zugelassen.

Ausführung

Zunächst muss das Erdreich rund um das Gebäude 2 m tief ausgehoben und die freigelegten Wände mit einem Stahlbesen gereinigt werden, bis ein fester, sauberer Untergrund vorliegt. Während die alte Schwarzbeschichtung oftmals eine Grundierung mit einer zementären Dichtschlämme erfordert, müssen die Handwerker bisher nicht abgedichtete Wandflächen zunächst mit einem Reparaturmörtel verspachteln. Nach dem Trocknen muss hier eine löse­mittelfreie Bitumengrundierung aufgerollt werden. Die weitere Verarbeitung ist dann rund ums Haus einheitlich: Zunächst wird die neue Abdichtung in Form einer lösemittelfreien, zweikomponentigen Bitumendickbeschichtung aufgetragen. Bereits nach zwei Tagen ist diese so weit durchgetrocknet, dass die grünen Perimeterdämmplatten verlegt werden können: An sechs Punkten pro Platte klebt der Handwerker die neue Dämmschicht auf die abgedichtete Wand. Diese Montageverklebung soll ein Verrutschen der Platten beim Verfüllen der Baugrube verhindern. Von der Fundamentsohle bis zur Erdreichkante werden die Platten waagerecht mit Fugen­versatz und an den Außen-
ecken verzahnend verklebt. Die Nut- und Feder­kanten unterstützen dabei eine sichere, wärmebrückenfreie Verarbeitung. Beim Verfüllen der Baugrube muss das Sand-Kies-Gemisch alle 30 bis 40 cm mit einer Rüttelplatte verdichtet werden. Bei dieser Arbeit müssen die Handwerker sorgfältig kontrollieren, dass die Dämmplatten weder verrutschen noch beschädigt werden.

Nahtloser Wärmeschutz

Oberhalb der Perimeterdäm­mung empfiehlt sich eine nahtlos anschließende Sockeldämmung, die – wie die Perimeterdämmung – ebenfalls aus Polystyrol bestehen sollte. Dazu wird der Stufenfalz der Perimeterdämm­platten weggeschnitten und die Sockelplatte stumpf ge­stoßen. Die für eine verbesserte Putz­haftung waffelförmig struk­turierten Extruderschaum-platten werden von den Handwerkern in Punkt-Wulst-­Ver­kle­bung dicht gestoßen verlegt und anschließend verdübelt. Ein Zementputz sorgt abschließend für eine wasserbeständige Beschichtung.

Fazit

Schon zehn Tage später zeigt sich meist, dass die Sanierung erfolgreich war: Die durchfeuchtete Kellerwand ist dann in aller Regel nämlich bereits teilweise abgetrocknet. Durch die neue Außendämmung liegt die Temperatur an den Wandinnenseiten des unbeheizten Kellers nun ganzjährig deutlich über 12°C, so dass sommerlich feuchte Raumluft hier nicht mehr kondensieren kann. Muffiger Geruch und Schimmelbildung sind damit ausgeschlossen.

In Verbindung mit einem herkömmlichen WDV-System verfügen derart sanierte Gebäude zudem von der Fundamentsohle bis zum Dach über einen lückenlosen Wärmeschutz, der langfristig niedrige Heizkosten und einen dauerhaften Schutz der Bausubstanz garantiert.

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