Sockeldämmplatten anschließen

Der Sockel eines Hauses ist speziellen Belastungen ausgesetzt. Sockeldämmplatten halten dem Erddruck und der Feuchtigkeit stand. Mit Abschlussprofilen werden sie ans WDVS angeschlossen. Wir erläutern den Einbau von Profilen mit verschiedenen Materialien.

Als erdberührtes Bauteil bildet der Fassadensockel einen kritischen Bereich am Gebäude. Beim Wärmeschutz kommen daher spezielle Sockeldämmplatten zum Einsatz, die sowohl dem Erddruck als auch der Bodenfeuchtigkeit stand halten und am Außenmauerwerk oder an der Kelleraußenabdichtung befestigt werden. Den oberen Abschluss der Sockeldämmung und damit den Übergang zur Fassadenfläche bildet ein thermisch entkoppeltes Sockelabschlussprofil mit Tropfkante. Diese Kante leitet Wasser gezielt von der Fassade ab.

Das verwendete Abschlussprofil muss stets entsprechend der Putzdicke (Armierungsschicht plus Oberputz) dimensioniert und ausreichend steif sein. Ferner unterscheiden sich die gängigen Profile durch die Art der Montage.

Einsteckprofile

Als oberer Abschluss der Sockeldämmung und damit als Übergang zur Fassadenfläche kommen Sockelabschlussprofile mit Tropfkante zum Einsatz
Skizze: Saint-Gobain Weber

Als oberer Abschluss der Sockeldämmung und damit als Übergang zur Fassadenfläche kommen Sockelabschlussprofile mit Tropfkante zum Einsatz
Skizze: Saint-Gobain Weber
Beim Einsatz von so genannten Einsteckprofilen kommen zwei verschiedene Komponenten zum Einsatz. Diese Methode sieht vor, dass noch vor Anbringen des WDV-Systems eine Trägerleiste mechanisch an der Fassade befestigt wird. Diese bildet den unteren Abschluss der Fassadendämmung. Anschließend werden die Fassadendämmplatten angebracht. Schließlich wird das Einsteckprofil in die Fuge zwischen Trägerleiste und dem aufgehenden WDVS gesteckt und an die Dämmung herangeschoben. Eine Variante sind einteilige Sockelprofile, die ohne Trägerleiste direkt zwischen Fassaden- und Sockeldämmstoff eingeschoben und anschließend eingeputzt werden.

Ausführung mit rückversetztem Sockel

Eine technisch empfehlenswerte, aber bei Architektinnen und Architekten häufig unbeliebte Variante, ist der rückversetzte Sockel. Dabei wird der Sockel um eine bestimmte Tiefe zurückversetzt, so dass er von der Fassadendämmung getrennt ist. Dies erleichtert nicht nur die Wasserabführung, sondern ermöglicht auch separate Überarbeitungen dieses stark beanspruchten Bauteils. Der Rücksprung sollte mindestens 20 mm betragen, und die Sockelplatte muss ausreichend wärmetechnisch dimensioniert sein. Es wird auch hier empfohlen, Sockelprofile zum Schutz der Stoßkanten zu verwenden.

Welches Material für welchen Anspruch?

Das verwendete Abschlussprofil muss stets entsprechend der Putzdicke (Armierungsschicht plus Oberputz) dimensioniert und ausreichend steif sein
   
Foto: Saint-Gobain Weber

Das verwendete Abschlussprofil muss stets entsprechend der Putzdicke (Armierungsschicht plus Oberputz) dimensioniert und ausreichend steif sein
   
Foto: Saint-Gobain Weber
Sockelprofile sind in verschiedenen Materialien wie Aluminium, Edelstahl oder Kunststoff erhältlich. Die Materialwahl hängt von den spezifischen Anforderungen der Baustelle und der Kompatibilität mit dem WDVS ab. Aluminium und Edelstahl zeichnen sich durch Langlebigkeit und hohe Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Belastungen aus, können jedoch zu Wärmebrücken führen.

Daneben gibt es auch Sockelprofile auf PVC-Basis. Diese reduzieren im Vergleich zu herkömmlichen Aluminiumprofilen die Wärmebrückenwirkung erheblich, wie eine Studie des Forschungsinstituts für Wärmeschutz e.V. in München gezeigt hat. Manche Bauschaffende haben bei Kunststoff-Profilen noch Bedenken hinsichtlich einer möglichen Verformbarkeit. Moderne PVC-Profile sind jedoch durch eine Wabenstruktur ebenso formstabil wie solchen aus Aluminiumprofile. Selbst bei schweren Dämmplatten wie Mineralwolle oder Holzfaser bleibt der rechtwinklige Sockelabschluss erhalten.

Autor

Dipl.-Ing. Georg J. Kolbe ist Leiter des Produktmarketings Putz- und Fassadensysteme bei der Saint-Gobain Weber GmbH in Düsseldorf.

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