Gute Akustik für neue Stadthalle in Bad Neustadt

Die neue Stadthalle in Bad Neustadt hat architektonisch und akustisch einiges zu bieten. So sorgen Wand- und Deckenverkleidungen von BER Deckensysteme in den Sälen für eine moderne Optik und ein echtes Hörerlebnis.

Die neue Stadthalle von Bad Neustadt präsentiert sich als ein modernes, lichtdurchflutetes und multifunktionales Gebäude, das mit seiner prägnanten Form das spornartige Grundstück gegenüber dem historischen Hohntor nachempfindet. Mangelndes Platzangebot, nicht ausreichende Funktionalitäten und veraltete Energietechnik waren Gründe für den Abriss der bestehenden Stadthalle aus dem Jahr 1956 und den Bau einer neuen Veranstaltungshalle. Innerhalb eines europaweiten VOF-Verfahrens wurde das Architektur- und Ingenieurbüro pbr für die Errichtung einer neuen Stadthalle ausgewählt.

Das Gebäude mit seinen geschlossenen steinernen Außenwänden öffnet sich nach Norden und Osten über eine Glasfassade, die den Haupteingang markiert und gleichzeitig das kulturelle Innenleben nach außen kommuniziert. Durchbrochen wird die Glasfront von einem kubischen weißen Baukörper, in dem sich der Vortragssaal im Obergeschoss befindet. Um einen Dialog mit dem Hohntor und der Stadtmauer zu schaffen, wurde ein Großteil der Fassade mit heimischem Naturstein bekleidet. Auf diese Weise schafft die neue Veranstaltungshalle gleichzeitig eine Verbindung zwischen Moderne und Tradition.

Großer Veranstaltungssaal mit anspruchsvoller Akustik

Die neue Veranstaltungshalle beherbergt neben einem großen und einem kleinen Saal verschiedene Seminarräume sowie Flächen für das Hallenmanagement und den Tourismusbereich der Stadt Bad Neustadt. Das Foyer ist eine großzügige und lichtdurchflutete Kommunikationszone, die flexibel nutzbar ist. In Form von Galerien und visuellen Durchblicken sind das Erd- und Obergeschoss miteinander verbunden. Im Erd­geschoss schließt sich der große Veranstaltungssaal direkt an das Foyer an. Damit möglichst wenig Lärm nach außen, aber auch nach innen dringen kann, wurde dieser im Inneren des Gebäudes positioniert. Bis zu 800 Personen finden hier sitzend Platz. Werden die Foyerflächen hinzugeschaltet, können rund 1200 Personen stehend im Haupt-Veranstaltungssaal untergebracht werden. Neben der eigens geplanten Akustikdecke sorgt hier vor allem die Wandverkleidung von BER Deckensysteme für ein optimales Hörvergnügen.

Da bei Räumen mit anspruchsvoller Akustik Wand- und Deckenelemente mit unterschiedlichem Absorptionsverhalten benötigt werden, führten die Handwerker die Wandverkleidung des großen Saals in drei verschiedenen Ebenen mit unterschiedlich großen Platten aus, was für den Hersteller einen erhöhten Aufwand in der Produktion der unterschiedlichen Akustikplatten bedeutete. Rein optisch erscheint die Wandverkleidung auf diese Weise gefaltet. So kam im unteren Bereich der Wand eine „BER Holz F Akustikplatte, Typ F/0“ zum Einsatz. Die Wandplatte ist nach DIN EN ISO 11654 schallreflektierend, so dass durch die geometrisch gerichtete Reflexion die Schallversorgung in bestimmten Zuhörerbereichen gezielt unterstützt wird. Da sich die Wandverkleidung im unteren Bereich des Saals befindet, ist sie einer höheren Beanspruchung ausgesetzt. Um dieser standzuhalten und auch um eine leichte Reinigung zu gewährleisten, besteht die Oberfläche der Akustikplatte aus High Pressure Laminat (HPL). In der Farbe Sorano Eiche naturell fügt sich die auch an den Kanten beschichtete Akustikplatte optimal in das Raumgefüge ein.

Unterkonstruktion für die Akustikplatten

Die Tragkonstruktion der Wandplatten besteht aus einer Stahl-Unterkonstruktion, an die die Handwerker eine Trockenbau-Unterkonstruktion aus CW 75-Profilen (vertikal stehend) montierten. An dieser brachten sie MDF Einhängeleisten (70 x 18, Spannplatte B1) an, die mit einer Aufhängeschiene verbunden sind und über ein Z-Profil aus Stahl die MDF Trägerplatte der „BER Holz-F Akustikplatte“ halten. Die Akustikplatte ist nach DIN EN 13501-1 Baustoffklasse B-s1, dO schwer entflammbar und entspricht somit den erhöhten Anforderungen an den Brandschutz in öffentlichen Räumen. Da alle Platten unterschiedlich groß sind und im Versatz an der Wand angeordnet wurden, war es nötig, den Raum zwischen den einzelnen Akustikplatten mit einer zweilagigen, gespachtelten Gipskartonwand auszustatten.

Für den oberen Wandbereich der Halle kam eine „BER Holz F Akustikplatte, Typ L 3-8“ mit einer Lochung von 3 mm im Abstand von 8 mm, nach DIN EN ISO 11654 schallabsorbierend zum Einsatz. In Verbindung mit der Akustikwolle werden die akustischen Eigenschaften des Saals so nachhaltig verbessert. Um eine einheitliche Innenraumgestaltung zu gewährleisten, ist die Oberfläche der Akustikplatte ebenfalls in der Farbe Sorano Eiche naturell gehalten. Auch hier wurden die Kanten beschichtet. Die Trägerplatte ist nach DIN EN 13501-1 Baustoffklasse B-s1, d0 schwer entflammbar. Die Anbringung dieser entspricht demselben Prinzip wie im unteren Wandbereich.

Autor

Heiner Hollenbeck ist Geschäftsführer der Firma BER Deckensysteme in Hövelhof.

Baubeteiligte (Auswahl)

 

Planung Architektur- und Ingenieurbüro pbr,

Osnabrück, www.pbr.de

Montage Stahl-Unterkonstruktion Metallbau Hoppenrath, Arnstadt, https://metallbau-hoppenrath.de

Montage Trockenbau-Unterkonstruktion

Firma Gruber Ausbau, Rötz-Bernried,

www.gruber-innenausbau.de

Anbringung der Einhangleisten Firma Reder Ausbau, Neubrandenburg, www.reder-neubrandenburg.de

Wand- und Deckenplatten BER Deckensysteme,

Hövelhof, www.ber-deckensysteme.de

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