Peri „Duo“ – Eine Schalung für Fundamente, Wände, Decken, Unterzüge und Säulen

Die leichte Schalung „Duo“ von Peri besteht aus einem hoch belastbaren Faserverbundwerkstoff, ist zu 100 Prozent recycelbar und passt sich durch ihre Modularität nahezu allen Situationen vor Ort an. Dadurch ist sie besonders für das nachhaltige Bauen im Bestand geeignet.

In Zeiten knapper werdender Ressourcen auch bei Baustoffen rückt die behutsame Sanierung von Gebäuden sowie der Erhalt und die Wiederverwendung von Baumaterialien vor Ort zunehmend in den Fokus von Bauherren und Architekten. Nachhaltiges Bauen bedeutet heute um so mehr auch die Berücksichtigung der Gesundheit der Menschen, die die Arbeiten vor Ort ausführen. Beim Schalen von Betonbauteilen sind geringe Gewichte der Einzelteile und eine einfache Transportierbarkeit von Hand für einen schnellen Arbeitsfortschritt entscheidend, gerade wenn es sich um Bauvorhaben auf engen innerstädtischen Grundstücken handelt, oder nur wenig Platz auf der Baustelle zur Verfügung steht.

Geringes Gewicht

Schalungsspezialist Peri hat mit der „Duo“ eine modular aufgebaute Verbundschalung entwickelt, die den speziellen Anforderungen beim Bauen im Bestand entspricht. Gleichzeitig erfüllt sie eine Vielzahl von Anforderungen an den Gesundheitsschutz. Durch das geringe Gewicht lassen sich alle Systemteile einfach heben und transportieren. Kein Element wiegt mehr als 25 kg. Dank der sehr ergonomischen Arbeitsabläufe ermüden die Handwerker weniger und erreichen eine höhere Arbeitsproduktivität. Die Handhabung der Bauelemente ist intuitiv und dadurch völlig unkompliziert. Fast alle auf der Baustelle notwendigen Arbeiten lassen sich ohne Werkzeuge ausführen. Dank der nahezu selbsterklärenden Aufbau- und Verwendungslogik erreichen auch weniger erfahrene Baustellenteams eine hohe Arbeitsleistung – sowohl in der Produktivität als auch in der Qualität beim Vorbereiten und Durchführen des Betoniervorgangs.

Diese Vorteile ergeben sich zum einen durch den konstant hohen Prozentsatz an Gleichteilen für alle Schalungsanwendungen. Zum anderen ist die Montagetechnik konsequent anders aufgebaut. Die Verbindungsmittel und Systemanschlüsse werden durchweg durch Einhängen, Einrasten, Drehen oder Schrauben fixiert und nicht mehr per Hammerschlag bewegt und gesichert. Die dadurch wegfallende Lärmbelästigung ist für Baustellen in Wohn- oder Stadtgebieten ein ebenso hoher Vorteil wie auch bei Sanierungsarbeiten im Bestandsbau.

Gleichzeitig ist „Duo“ im Gewicht und in den Elementgrößen eine echte Leicht- und Handschalung, die sich auch optisch markant von den Träger- und Rahmenschalungen unterscheidet. Auf Baustellen mit stark beengten Platzverhältnissen bietet die Möglichkeit, ohne Kran oder andere Hebe- und Transporthilfen schalen und betonieren zu können, Zeit- und Produktivitätsvorteile. Selbst bei der Reinigung, Wartung oder Reparatur verfolgt die „Duo“ Verbundschalung das Ziel höherer Arbeitsproduktivität.

Universell einsetzbar

Das Schalungskonzept der „Duo“ wurde unter anderm mit dem 2018 erstmals ausgeschriebenen bautec.Innovation Award ausgezeichnet und hat zu Beginn des Jahres auf der Messe BAU den BAKA Preis für Produktinnovation 2019 gewonnen. Das Material- und Fertigungskonzept entspricht in den Grundzügen dem Cradle-to-Cradle-Prinzip. Die Schalung wurde als System konzipiert, mit dem Fundamente, Wände, Decken, Unterzüge und Säulen geschalt werden können. Durch ihren konstruktiven Aufbau ist nicht nur die Zahl der Basisbauteile stark reduziert worden, sondern auch die Menge der Verbindungsteile und Anschlüsse.

Wo sonst bis zu vier unterschiedliche Schalungssysteme notwendig sind, ist mit „Duo“ alles aus einem einzigen System heraus machbar – und das mit einem Minimum an Systembauteilen und Verbindungsmitteln. Hauptbauteile sind das Paneel (DP, DMP) mit Rahmen und Schalhaut, der Verbinder „Duo“ und der Eckpfosten DC. Die Komponenten sind zu 70 Prozent universell einsetzbar und garantieren so einen hohen Nutzungsgrad. Sowohl die Paneele einschließlich der Schalhaut als auch die Zubehörteile bestehen aus einem neuartigen Verbundwerkstoff auf Basis von technischem Polymer. Er ist besonders leicht und gleichzeitig sehr tragfähig. Das Material verfügt über eine hohe Widerstandskraft gegen alle Umwelteinflüsse. Es besitzt dabei auch eine hohe Wasserbeständigkeit: kein Quellen oder Schwinden und keine Korrosion.

Intuitiv bedienbare Systembauteile

Zur Verfügung stehen Paneele mit 60 cm und 135 cm Höhe sowie Breiten von 15/30/45/60/75 cm und 90 cm. Durch ihre handlichen Abmessungen eignen sich die Elemente sowohl für die Herstellung von Fundamenten als auch für quadratische und rechteckige Säulen von 15/15 cm bis 55/55 cm im 5-cm-Raster. Für die Innen- und Außenecken genügt jeweils ein kompakter Eckpfosten 10/10 cm. Zur Befestigung der Richtstützen reicht ein Richtstützenanschluss, der sich gleichzeitig als Gegengeländerhalter, zur Deckenabspannung und als Lochbandhalter für Fundamente verwenden lässt. Als Spannstellen kommen DW 15 Anker mit Hüllrohr zum Einsatz. Die Mutternplatten werden einfach mit dem Reinigungsspachtel „Duo“ angezogen und befestigt. Das System ist für vertikale Wände bis 3,30 m und Wanddicken von 15 cm bis 40 cm einsetzbar. Der maximale Frischbetondruck beträgt 50 kN/m2.

Die „Duo“ ist ausgelegt für Decken bis zu einer Dicke von 30 cm. Beim Einschalen der Decke wird komplett aus sicherer Position von unten gearbeitet. Die Paneele werden eingehängt und nach oben geschwenkt. Der universelle Stützkopf DFH passt auch auf alle handelsüblichen Standardrohrstützen.

Autor

Dr. Klaus Fockenberg ist Freier Architekt und Freier Journalist. Er lebt und arbeitet in Waldenbuch bei Stuttgart.

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