Praktische Platten
Eine gute Wärmedämmung senkt die Heizkosten, steigert den Wert einer Immobilie und schützt die Bausubstanz. Schlecht gedämmte Fertighäuser aus den frühen siebziger Jahren sind bei der Dämmung eine besondere Herausforderung: Nicht selten wurden ihre Außenwände mit asbesthaltigen Zementplatten verkleidet.
Am Beispiel eines schmucklosen Fertighauses, Baujahr 1974, dessen asbesthaltige Zementplatten von Witterungsschäden gezeichnet waren, soll die Sanierung mit Systemklinkerelementen veranschaulicht werden. Die Böger-Systemklinker Produktions GmbH bietet für diesen Zweck ein Vollwärmeschutzsystem an, das aus dem Hochleistungsdämmstoff Polyurethan-Hartschaum (PUR) und echten Tonklinkerriemchen besteht. Für die Gebäudefassade wurde ein roter und klarliniger Klinker gewählt, der ästhetisch ansprechend, wartungsfrei und langlebig ist.
Ausgetüftelte Unterkonstruktion
Zunächst mussten die alten Asbestzementtafeln möglichst zerstörungsarm und vorschriftsmäßig demontiert werden, dazu war vorab eine Anmeldung bei den zuständigen Behörden notwendig. Nach Abnhame der Zementplatten wurde auf die freigelegte Holzrahmenkonstruktion eine wasserfest verleimte, 18 mm starke OSB/4-Flachpressplatte aufgebracht.
Ein Vorteil des Fassadensystems, dessen Elemente ohne zusätzliche Fundamente befestigt werden können, ist seine präzise und unkomplizierte Montage. Zunächst wurden die Klinkerplatten mit den Abmessungen 112,5 x 69 cm durch eine in den Systemklinkerelementen eingeformte Befestigungsbuchse an die Flachpressplatte angeschraubt. Verbunden werden die Elemente, indem spezielle Ausschäumkammern mit PU-Schaum gefüllt werden. Dadurch werden Wärmebrücken verhindert. Ergänzend zu den Platten gibt es Eckelemente für die Einfassung von Öffnungen. Dort, wo die Elementmaße zu groß waren, schnitt man die Platten mit einem Winkelschleifer und einer Diamant-Trennscheibe zu.
Energieeffizient und frei von Schadstoffen
Durch eine nachträgliche Verfugung zwischen den Klinkerriemchen wurde die Fassade schlagregendicht gemacht. So gewährleistet sie auch eine windsogsichere Stabilität und ist sturmsicher. Verschiedene Systemkomponenten wie Haus-, Fenster- und Sturz-eckteile sorgen für eine hochwertige Klinkeroptik. Für den Sockel- und Spritzwasserbereich wurde eine schwächere Wärmedämmung gewählt, um ein einheitliches Gesamtbild zu erzielen.
Dank des Klinkermantels und der PUR-Dämmung leistet die Außenwand nun einen ausgezeichneten Witterungsschutz. Die ursprüngliche Althaus-Außenwand dient als trockene Innenschale und steuert den Wärmehaushalt. Durch eine regelgerechte Asbestdemontage sind die Schadstoffe beseitigt. Der Energieverbrauch des Hauses wurde gemäß der Energieeinsparverordnung 2009 optimiert.