Rollen können Sie streichen
VOC-konforme, wasserverdünnbare Lacke stehen lösemittelhaltigen Lacken bei vielen Anwendungen kaum noch nach. Während früher Pinsel und Rolle bevorzugte Werkzeuge zum Auftragen waren, lassen sie sich heute ebenfalls im Airless-Verfahren verarbeiten – aber nur, wenn einige Grundregeln eingehalten werden.
Früher hatten wasserverdünnbare Lacke keinen besonders guten Ruf. Denn die ersten „Acryllacke“ waren alles andere als verarbeiterfreundlich. Zum einen besaßen sie zu wenig Offenzeit, was das Handling erschwerte und zu einer unschönen Oberfläche führte, zum anderen blieb die fertige Fläche recht empfindlich gegen Handschweiß, klebrig und schmutzanfällig.
Heute gibt es für jeden lösemittelhaltigen Lack ein wasserverdünnbares Pendant. Hinsichtlich der fertigen Oberfläche sieht man bei beiden Lackarten keinen Unterschied mehr. Zudem können alle Lackqualitäten in diversen Spritzverfahren verarbeitet werden. Hilfreiche Spritztabellen halten die Hersteller in den Technischen Merkblättern bereit.
Eine besondere Airless-Systemlösung für den Innenbereich ist der Zero Lackdesign Spray Filler in Kombination mit dem Zero Lackdesign Spray Finish. Die seidenglänzende Beschichtung ist nebelarm und vergilbungsfrei. Reine Airlessqualität ermöglicht nicht nur eine wirtschaftliche Verarbeitung, sondern sorgt auch für besonders strapazierfähige Oberflächen. Jeweils 300 µm Nasschichtdicke können je Arbeitsgang aufgebracht werden. Als Einsatzgebiete eignen sich Türblätter, Türrahmen, Holzverkleidungen und sogar Wandflächen mit der Oberflächengüte Q4.
Beispiel: Holzfüllungstür
Die vorbereitete geschiffene Tür sollte wegen möglicher durchschlagender Holzinhaltsstoffe systemgemäß grundiert werden (Zero Allgrund). Dieses Grundiermaterial isoliert Holzinhaltsstoffe und kann durch das leicht flüchtige Lösemittel schnell überarbeitet werden. Wasserverdünnbare Isolierlacke hingegen sind nur begrenzt einsetzbar, denn durch die hohe Schichtdicke von jeweils 300 µm nass reicht die Isolierwirkung dieser Lacke derzeit noch nicht aus.
Danach erfolgt die Beschichtung mit Zero Lackdesign Spray Filler. Damit wird die Oberfläche homogen, so dass Unebenheiten deutlich reduziert werden. Das Material ist verarbeitungsfertig eingestellt und kann direkt über das Airlessgerät verwendet werden, genauso wie die Endlackierung mit Zero Lackdesign Spray Finish, das nach Trocknung airless aufgetragen wird.
Autor
Roberto Bongiovanni ist Anwendungstechniker bei Zero-Lack in Bad Oeynhausen.