Runde Sache
Kernstück der Ethianum-Klinik in Heidelberg ist die Rotunde mit Kuppel im Empfangsbereich mit einer
Höhe von 18 m. Diese stellte sowohl an die Akustik als auch an die Ausführung der Putzarbeiten durch die Handwerker hohe Anforderungen.
Die Rotunde erstreckt sich über vier Geschosse und endet oben in einer Kuppel. Dort befindet sich in der Mitte ein Glasoberlicht. Der wegen der enormen Nachhallzeiten auf die runden Flächen aufgetragene weiße Akustikputz war eine Herausforderung für die Handwerker. Entstanden ist ein wahres Meisterwerk der Stuckateurkunst.
Konstruktion und Aufbau der Kuppel
Stahlbinder, angeordnet in Segmenten, bilden das Tragwerk der Kuppel. Deren Zwischenräume sind als Träger für das Putzsystem mit Gipskartonplatten ausgekleidet. Da die Putzflächen vor den Stahlträgern liegen, erfolgte der Anschluss an die Stahlträger über PVC-Flex-Profilen von Protektor. Auf die gebogenen Gipskartonplatten klebten die Handwerker das Akustiksystem CapaCoustic Fine von Caparol auf. Dieses besteht im Wesentlichen aus einer akustisch wirksamen vorbeschichteten Akustik-Putzträgerplatte, die mit einem offenporösen Putz beschichtet ist. Der feinporige, nicht strukturierte Wandputz wirkt schallabsorbierend. So lassen sich fugenlos verputzte und schallabsorbierende Flächen erstellen. Der verarbeitungsfertige, dispersionsgebundene Akustikputz in Weiß eignet sich als Grund- und Endbeschichtung. Aufgrund der feinen Körnung von 0,7 mm lassen sich auch glatte Oberflächen herstellen, welche die offenporöse innere Struktur nicht erkennen lassen. „Auf die Gipskartonplatten der Kuppel und auf die Betonwände im Foyer wurden zunächst die CapaCoustic Fine-Putzträgerplatten mit dem CapaCoustic Pastöskleber verklebt. Die leichten und hochporösen Mineralwolleplatten der Brandklasse B1 in 40 und 60 mm Dicke sind mit einer hydrophoben Vorbeschichtung vergütet. Nach dem Verspachteln der Fugen mit CapaCoustic Fine-Fugenspachtel erfolgte der zweilagige Auftrag von CapaCoustic Fine-Putz 07 im Spritzverfahren, wobei das Material nachträglich geglättet wurde“, erläutert Caparol-Außendienstmitarbeiter Werner Aumann. Insgesamt waren 70 m2 in der Kuppel sowie 260 m2 Fläche im Rundbau zu beschichten.
Handwerker meistern erschwerte Bedingungen
Die Applikation von CapaCoustic Fine im Foyer bedeutete eine handwerkliche Herausforderung für die Mitarbeiter der Firma Schnabel aus Mosbach. Wegen der Rundungen konnte weder eine Schnur gespannt, noch eine Latte zum Abziehen des Putzes eingesetzt werden, auch war der Anschlag schwierig. Dennoch gelang es, den feinen Akustikputz ansatzfrei und streiflichttauglich auf die runden Flächen aufzubringen. Fünf bis sechs Handwerker waren insgesamt drei Wochen an dem Objekt beschäftigt. „Dank des engagierten Einsatzes unserer besten Handwerker gelang es den Akustikputz sauber in die Wölbungen einzupassen. Bei so einem feinen Putz merkt man jede Unebenheit und das Streiflicht aus den Strahlern zeigt alles gnadenlos auf“, erläutert der zuständige Bauleiter Robert Keppler. Durch den Auftrag von Schriftzügen auf die Putzbeschichtung entstand eine reliefartige Struktur, die kleine Unebenheiten kaschiert.
Autor
Wolfgang Eberhard ist Key Account Manager Akustik bei der Firma Caparol in Ober-Ramstadt.
Wegen der Nachhallzeiten wurden die runden Flächen mit weißem Akustikputz beschichtet