Sanierung eines Wahrzeichens

Die Hörder Burg wurde im 12. Jahrhundert als Wasserburg erbaut. Das Anwesen mit wechselvoller Geschichte war einst Wohnturm, dann Wasserschloss, später Verwaltungssitz des Amtes Hörde und zuletzt Direktionsgebäude der Hermannshütte. Im Juni 2008 begann die Sanierung des über 800 Jahre alten Wahrzeichens.

Die Hauptarbeit war für die Bauwerksabdichtung und Fassadensanierung zu leisten. Experten der Firma Remmers untersuchten die Fassadenflächen und Sockelbereiche der Hörder Burg auf ihren bautechnischen und bauphysikalischen Zustand und entwickelten das Sanierungskonzept, das nach historischem Vorbild mit Instandsetzungssystemen des Herstellers realisiert wurde. Von besonderem denkmalpflegerischen Interesse war dabei die Fassadensanierung. Für die optimale Farbabstimmung wurde anhand von Archivmaterial und Farbuntersuchungen die Außengestaltung der Burg nach historischem Vorbild mit dem Silliconharz-Farbsystem Historic Lasur durchgeführt. Als wichtiger Beitrag zur energetischen Sanierung erfolgte die Bauwerksabdichtung im Sockelbereich im Kiesol-System.

Das Burggebäude präsentiert sich mit den rekonstruierten Zinnen und der mächtigen, erneuerten Turmhaube mittlerweile wieder als prägnanter Blickfang, der die lange Geschichte des Dortmunder Stadtteils Hörde verkörpert. Nach der Sanierung bieten sich für die Burg viele Entwicklungsmöglichkeiten. Erste Investorenkontakte haben ergeben, dass neben einer Beibehaltung der bisherigen Nutzung als Bürogebäude vor allem der Ausbau der Burg zu einem hochwertigen Hotel eine vielversprechende Alternative darstellt und mit dem benachbarten Stiftsforum auch freizeit- und medienwirtschaftliche Nutzungen möglich sind.

 

Putzschäden in erheblichem Maße

Der Putz auf dem Ziegelmauerwerk ist auf der ganzen Fassade, einschließlich seiner Verzierungen, von sehr harter Beschaffenheit, zeigte aber gleichzeitig starke Verwitterungsspuren. Besonders in den oberen Fassadenabschnitten war er durch Frostschäden und über Jahrzehnte eindringendes Regenwasser geschädigt. Im unteren Fassaden- und im Sockelbereich hatte aufsteigende Feuchte den Putz erheblich zerstört.

Die gesamte Fassadenfläche zeigte Oberputzschäden durch statische Rissbildung und Rostsprengung. Die Risse, meistens Kerbrisse, gingen durch das ganze Putzgefüge bis auf das Mauerwerk. Zusätzlich gab es viele Putzhohllagen. Alle Bereiche waren flächig veralgt, im unteren Fassadenabschnitt waren davon insbesondere die Strebefeiler in Mitleidenschaft gezogen worden. Die neben den neuromanischen Fenstern befindlichen Säulen hatten starke Schäden durch Rostsprengung erlitten. Das gleiche galt für die Fensterbänke und einen Teil der Skulpturen, Plastiken und Bauzierteile, die durch Abformung reproduziert werden mussten. Die beschichteten Fassadenabschnitte waren vor Jahren mit einer Silikatfarbe überarbeitet worden, die nun komplett durch ein mechanisches Verfahren wie Fräsen entfernt werden musste.

 

Aufwendige Sanierungsarbeiten erforderlich

Zur Bauwerksabdichtung am Sockel wurde unter Verwendung von Kiesol im Bohrlochsystem eine Horizontalsperre von außen hergestellt. Eine mineralische Grundabdichtung wurde von der Stirnseite der Sohle bis zur Oberkante des Erdreichs mit Kiesol und Sulfatexschlämme ausgeführt. Mit Dichtspachtel bauten die Handwerker eine Dichtungskehle ein und nahmen darüber hinaus eine zweilagige Außenabdichtung im erdberührten Bereich vor. Der Drän- und Anfülllschutz wurde mit einer Polyethylen-Noppenbahn mit Gleitfolie und aufkaschiertem Filtervlies gewährleistet.

Der schlechte Zustand des Bauwerks erforderte den Einsatz nahezu aller Systeme des Herstellers für die Fassadensanierung. Der Aufgabenkatalog beinhaltete, den maroden Putz am gesamten Gebäude abzutragen und Teile der Fassade neu aufzumauern. Putzoberflächen bedurften der mechanischen ebenso wie der chemischen Reinigung, Risse mussten von den Handwerkern aufgeweitet, verpresst und wieder verfüllt werden. Putzhohllagen wurden mit Injektionsleim hinterfüllt, während für die Ergänzung des Oberputzes ein Restauriermörtel zum Einsatz kam. Ebenso wie die Zierteile, mussten beschädigte Säulen durch Abformung reproduziert und neu hergestellt werden.

Der Neuverputz wurde wiederum mit Restauriermörtel vorgenommen, wobei man darauf achtete, die Farbigkeit dem Altbestand anzupassen. Abschnittweise kam dabei auch eine Armierungslage zum Einsatz. Die gesamte Fassadenfläche überarbeiteten die Handwerker mit dem siliconharz­gebundenen Farbsystem Historic-Lasur als Wetterschutz. Eine große optische Ähnlichkeit zu einem Kalkfarbanstrich und die gewünschte Tiefenwirkung der Oberfläche wurde dabei durch den zweimaligen Auftrag der Farbe erreicht.


Bauwerksabdichtung und Fassadeninstandsetzung an der Hörder Burg in Dortmund

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