Saubere Arbeit = sicherer Halt

Kleben und Dichten gehört heute im Bauhandwerk zur täglichen Arbeit. Doch nicht jede Klebeverbindung hält auf Dauer. Die Gründe dafür sind meist mangelnde Kenntnis der Materialeigenschaften, der eingesetzten Klebemittel oder der für eine fachgerechte Verarbeitung notwendigen Rahmenbedingungen.

Eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine sichere Verklebung der Luft- und Dampfsperre ist ein tragfähiger und sauberer Untergrund. Vor allem bei mineralischen Untergründen muss der Untergrund oft zur Oberflächenverfestigung mit einem geeigneten Haftgrund vorbehandelt werden. Bei rauen und porösen Oberflächen ist ein Klebeband mit seiner geringen Klebemitteldicke in aller Regel nicht ausreichend. Auf diesen Untergründen sind Klebemassen zu favorisieren, die in die Vertiefungen eindringen können. 


Staub kann die Haftung stark beeinträchtigen

Auch die Klebefolien müssen sauber sein. Durch das Abrollen der Bahnen laden sich diese oft statisch auf und ziehen Staub an. Der sich so auf der Bahn ablagernde Staubfilm kann die Haftung stark beeinträchtigen. Zumindest der Bereich, in dem geklebt werden soll, muss daher vorher gründlich gesäubert werden. Auch die Bahnen selbst können aufgrund der eingesetzten Rohstoffe kritisch für die Verklebung sein. So zum Beispiel, wenn geringwertiges Recyclingmaterial, ungeeignete Flammhemmer oder sonstige Additive zum Einsatz kommen.

 

Dick aufgetragen: Klebemassen

Klebebänder sollten auf ganzer Breite und Länge fest angerieben werden. Da dies aufgrund der Anatomie der Hand und oft auch wegen baulicher Gegebenheiten nicht möglich ist, sind hierfür druckverteilende Hilfsmittel wie Andruckrollen oder mehrfach gefaltete Lappen besser geeignet. Klebemassen hingegen sollte man in einer etwa acht Millimeter dicken Raupe auftragen und nicht zu fest andrücken. So wird sichergestellt, dass die Masse in ausreichender Dicke auf der Fläche „steht“ und damit die gewünschte dauerhafte Funktionsfähigkeit erreicht wird. Klebemassen, die erst abbinden müssen, dürfen während dieser Zeit – ebenso wie die Folie selbst – nicht verschmutzt oder zugestaubt werden.

 

Zugkräfte vermeiden

Klebebänder und Klebemassen, wie sie für die Herstellung von Luftdichtheitsschichten oder Ähnlichem verwendet werden, sollten keinen Zugkräften ausgesetzt werden, da selbst geringe Kräfte zur Ablösung führen können. Drückt man zum Beispiel ein Klebeband in den Knick oder in die Falte einer Bahn, ist hierfür scheinbar wenig Kraft erforderlich. Doch der Klebebandträger wird dadurch gedehnt und damit stellen sich Rückstellkräfte ein. Diese reichen bereits aus, um das Klebeband abzulösen. Gleiches gilt, wenn die Wärmedämmung im Gefachbereich ungestützt durchhängt und so an den Stellen, wo die Bahn am Sparren fixiert ist, Zugspannungen auf die Verklebung hervorruft. Hier sollte das Band nicht erneut angedrückt, sondern eingeschnitten werden, um ihm die Spannung zu nehmen. Danach muss die Verklebung in diesem Bereich wieder ergänzt werden.


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