Stabile Brandschutzwände

Soll eine Trockenbauwand Brandschutz gewährleisten, muss sie korrekt geplant und passend beplankt werden. Sind Feuer- und Rauchschutztüren vorgesehen, muss dies schon bei der Planung des Wandaufbaus berücksichtigt werden.

Trockenbauwände bieten viele Vorteile: Als Trennwände in Büro- oder öffentlichen Gebäuden bieten sie ein hohes Maß an Baugeschwindigkeit und Flexibilität. Bedingt durch das dabei eingesetzte Material und die äußerst schlanke Bauweise ist aber die Einleitung und Übernahme von zusätzlichen Lasten stark eingeschränkt. Deshalb müssen bereits bei der Planung der Wände Lage und Ort von eventuell zu befestigenden Komponenten oder Bauelementen festgelegt werden. Das betrifft Türen, die Zusatzfunktionen wie Feuer- und Rauch-, oder Schallschutz bieten sollen. Diese zusätzlichen Funktionen vergrößern das Gewicht eines Türblatts erheblich. Bei normalen Türen ohne zusätzliche Anforderungen ist von 45 bis 60 kg pro Türblatt auszugehen. Brandschutztüren (T30, T60 oder T90) ohne Verglasungen kommen bereits auf 80 bis 100 kg. T90-Türen mit großflächigen Verglasungen erreichen ohne weiteres sogar Werte von 200 bis 250 kg. Echte Schwergewichte sind große Elemente mit doppelflügeligen Türen, Oberlicht und Seitenteilen. Nicht nur das statische Gewicht des Brandschutzabschlusses muss in Decke und Boden abgeleitet werden, durch die tägliche Begehung der Tür entstehen zudem dynamische Kräfte. Nicht zuletzt müssen die im Brandfall entstehenden Kräfte aufgefangen werden und die Standsicherheit des Elementes gewährleistet sein.


Hilfe bei der Planung stabiler Trockenbauwände

Da die Ausführung der Verbindung von Türelement und Wandkonstruktion in der Verantwortung des Handwerkers liegt, müssen die Hersteller diesen möglichst exakt über den Einbau informieren. Etwa darüber, welche Produkte für welche Wandart mit welcher Wanddicke und -höhe geeignet sind, oder wie groß die Wand- beziehungsweise Türöffnungen sein müssen.

Üblicherweise unterstützen renommierte Hersteller die Montage durch zahlreiche Planungshilfen. Dies ist zuerst die Einbauanleitung. Weiterführend sind die Produkt- und Montage-Seminare sowie grundlegende Unterlagen. Hörmann beispielsweise bietet für sein gesamtes Produktprogramm einen Praxisordner Trockenbau an, der alle Montageaspekte behandelt. Wichtig sind hier besonders die Anzahl und Position der Befestigungspunkte und Wandanschlüsse. Doch schon vor der Montage muss der Wandaufbau der Art und dem Gewicht des Brandschutzabschlusses angepasst werden. Dies hängt von der Konstruktionsweise des Brandschutzabschlusses ab.


Verstärkung der Türöffnung in einer Trockenbauwand

Rohrrahmenkonstruktionen sind besondere Schwergewichte und erfordern in bestimmten Ausführungen, dass zusätzliche Stahlrohre in der Wand eingebaut werden müssen sind. Eine zweiflügelige T90-Ausführung mit Verglasung und Oberlichtern bringt bis zu 350 kg auf die Waage. Solche Türelemente müssen an zusätzlichen Stahlrohren befestigt werden. Wird das Element bündig in einer Wandöffnung montiert, muss der Handwerker seitlich und oberhalb Stahlrohre setzen. Die Bemessung dieser Konstruktion pro Türanlage ist aufwendig. Unterstützung bietet hier beispielsweise ein Statikprogramm von Hörmann, das Planern und Handwerkern eine sichere und einfache Bemessung ermöglicht. Nach Angabe der Maße für Elementhöhe und -breite sowie für die Wandhöhe in Millimetern, erhält der Nutzer die erforderliche Materialdicke und Dimensionierung der Rohre. Sie müssen an Decke und Boden fachgerecht verankert werden. Eine Besonderheit ergibt sich bei freitragenden Decken. Hier treten vertikale Schwingungen auf, denen die Rohre flexibel folgen müssen. Man sollte hier spezielle Rohre mit einer Dehnfuge einsetzen. Wird ein Element rechtwinklig zwischen zwei Wände gesetzt, muss man in jeder Wand auf gleicher Höhe Verstärkungen einplanen.

Einflüglige Rohrrahmen-Elemente ohne Seitenteile und Oberlicht können ohne spezielle Rohrkonstruktion montiert werden. Verstärkte Ständerwandprofile (UA – 40x50x40x2) sind ausreichend. Per Schraub- oder Anschweißmontage wird das Element am UA-Profil befestigt, was für ausreichend Stabilität sorgt. Bei Rohrrahmenelementen mit Rauch- und Feuerschutzfunktion müssen die Türflügel einen umlaufend gleichmäßigen Anpressdruck an die inneren und äußeren Anschlagdichtungen aufweisen. Dafür ist es notwendig, entsprechende Befestigungspunkte zu wählen, die der Hersteller in den Planungs-, Einbau- und Wartungsanleitungen exakt benennt. Ist das Rahmenaußenmaß größer als 2600 mm, sind zusätzliche Befestigungspunkte und Distanzklötze erforderlich. Aufgrund des hohen Gewichts muss unter Umständen ein zusätzliches Statikprofil aus Stahl angebracht werden. In puncto Fußbodenanschluss muss der Monteur darauf achten, dass die Rohrrahmenkonstruktion nur auf glatten und festen Bodenbelägen wie zum Beispiel PVC oder Parkett befestigt wird. Auf Teppich oder Fliesen ist die Montage nur zulässig, wenn eine Belagtrennung unterhalb der Tür erfolgt.

Bei Stahlblechtüren ist bei Trockenbauwänden nach DIN 4102 Teil 4 im Bereich der Türöffnung ein dreiseitig umlaufender Rahmen aus UA-Profilen mit mindestens 2 mm Wanddicke vorzusehen. Wichtig ist dabei: Damit die erforderliche Stabilität gewährleistet ist, müssen die seitlichen Profile vom Rohfußboden bis zur Rohdecke durchlaufend sein. Sind die Stahlblechtüren mit Rauchschutzfunktion ausgestattet, muss die Baufuge zwischen Zarge und Baukörper beidseitig dauerelastisch abgedichtet werden. Als Zargenvarianten stehen für Stahlblechtüren beim Einbau in Ständerwände Umfassungszargen sowie Eck- und Ergänzungszargen zur Verfügung. Sie werden mit einer Spiegelschraubbefestigung an der Wand angebracht. Bei der Umfassungszarge beträgt die Maulweite maximal 280 mm, bei der Eck- und Ergänzungszarge bis zu 450 mm.

Beim Einbau bis zu 250 kg schwerer Brandschutztüren bedarf es stabiler Trockenbauwände

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