Zargenbefestigung von Feuerschutztüren

Eine Abweichung von der DIN EN 1634-1 ist beim Einbau von Feuerschutztüren nicht erlaubt

Türen, die der Brandausbreitung vorbeugen, bilden eine bauaufsichtliche Einheit aus Türblatt, Zarge, Hinterfüllung und Beschlägen. Eine Abweichung von diesem Systemverbund, vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) geprüft nach DIN  EN 1634-1 und bauaufsichtlich zugelassen nach DIN 4102, ist nicht erlaubt.


Um Feuerschutztüren bauaufsichtlich zugelassen montieren, aber dennoch flexibel auf der Baustelle agieren zu können, hat Novoferm spezielle Zargen entwickelt und dafür im Zusammenhang mit T30- und T90-Türen die Zulassungen des DIBt erhalten. In Mauerwerk, Beton- oder Porenbetonwänden können Eckzargen oder Umfassungszargen eingebaut werden, für Ständerwerk sind zweiteilige Umfassungszargen zugelassen. Blockzargen bilden eine zusätzliche Variante für Mauerwerk und Betonwände. Jede dieser Zargentypen ist zudem in unterschiedlichen Profilformen erhältlich – teils aus optischen, teils aus konstruktiven Gründen.

Welche Mindestanforderungen in puncto Brandschutz an die Wand- und Türenunterkonstruktion gestellt werden, ist in den jeweiligen Normen festgelegt und geht ebenfalls aus der Zulassung des Türenherstellers hervor. Danach richten sich auch die vorgeschriebene Zargenbefestigung und die Hinterfüllung, die zusammengenommen den Montageaufwand bestimmen.

Welche neuen Möglichkeiten der Vereinfachung hier mit den modernen Feuerschutztüren und Zargen von Novoferm erreichbar sind, macht ein exemplarischer Blick auf zwei der häufigsten Einbausituationen deutlich: Die Türenmontage in F90 GKF-Montagewände sowie in Sichtmauerwerk beziehungsweise Sichtbeton.

Ständerwerk: schnell montiert, flexibel hinterfüllt

In öffentlichen Neubauten werden die Unterteilungen der Geschossflächen in Einzelbüros fast schon obligatorisch im Trockenbau mit F90 GKF-Montagewänden ausgeführt. Doch selbst ganze Wohneinheiten lassen sich, beispielsweise bei einer Nutzungsänderung von Bestandsbauten, mit Ständerwerk abgrenzen. Speziell für diese Anwendungen hat Novoferm das bauaufsichtlich zugelassene T30 Türensystem „NovoFire Vario 50“ mit der zweiteiligen Umfassungszarge „Typ 2140“ entwickelt. Es verringert den Montageaufwand drastisch und erfüllt auch höchste gestalterische Ansprüche.

Die Zweiteilung der Zarge in Vorder- und Gegenschale macht den Einbau in bereits erstelltes Ständerwerk möglich – im Gegensatz zu einteiligen Umfassungszargen, die nur wandbegleitend montiert werden können. Beim Einbau der zweiteiligen Zarge wird die Vorderschale ausgerichtet und mit selbstschneidenden Blechschrauben (mindestens Ø 5,5 mm, Länge nach Einbausituation) über den angeschweißten Spezialanker mit dem UA-Profil verschraubt. Anschließend folgt die Hinterfüllung der Vorderschale und das Anschrauben der Anker in der Laibung zur Aufnahme der Gegenschale. Die Positionierung wird dabei an den werkseitig eingebrachten Ankertaschen der Gegenschale ausgerichtet. Dann kann das Zargenhinterteil eingeschoben und durch die Dichtungsnut mit dem Vorderteil verschraubt werden. Das eingelegte Zargen-Dichtungsprofil überdeckt dabei die Schrauben. Bei Rauchschutzanforderung wird der Wandanschluss zusätzlich mindestens auf der Schließseite dauerelastisch versiegelt, beispielsweise mit Silikon oder Acryl.

Für die zweiteilige Umfassungszarge „Typ 2140“ hat das DIBt drei schnelle Hinterfüllungsmöglichkeiten zugelassen: Gipskarton, lose Mineralwolle und Novoferm-Brandschutzschaum, dessen Trocknungszeit, je nach Umgebungstemperatur nur 30-45 Minuten beansprucht.

Unverputzte Wände: diagonal verschraubt,

sauber hinterfüllt

Für sichtbares Mauerwerk und Betonwände hat Novoferm ein Eckzargen-Profil entwickelt, das durch die diagonale Falzverschraubung schnell und optisch ansprechend befestigt werden kann. Hinzu kommt der Vorteil einer breiten Palette an möglichen Hinterfüllungen, die in Verbindung mit den Türensystemen T30-1 N2/50 (einflügelig) und T30-2 N22/50 (zweiflügelig) bauaufsichtlich zugelassen sind.

Die Eckzarge wird durch werksseitig vorgerichtete Löcher im Falz über mitgelieferte Spezialanker in der Wand verschraubt. Damit lässt sich die Zarge pro Befestigungspunkt mit nur einem Dübel sicher verankern. Gebohrt werden die Befestigungslöcher ungefähr im 25°-Winkel; zur Verschraubung sind 160 mm lange Dübel vorgeschrieben. Die Befestigungslöcher im Falz werden abschließend mit überstreichbaren Abdeckkappen kaschiert. Bei geschlossener Tür sind die Befestigungspunkte also nicht zu sehen.

Üblicherweise müssen die meisten Zargen in Wänden aus Mauerwerk oder Beton mit Mörtel verfüllt werden. Der Zeitaufwand inklusive Säuberungsarbeiten ist allerdings erheblich. Werksseitig mit Mineralwolle hinterfüllte Zargen als Alternative dazu haben sich im Baustellenalltag bisher aber nicht etablieren können. Denn die tatsächlichen Toleranzen im Nennmaß der Türöffnungen lassen deren Einsatz oft nicht zu. Der Vorteil der Novoferm-Eckzarge: Sie hat zusätzlich zur Vermörtelung die bauaufsichtliche Zulassung zur Hinterfüllung mit Mineralwolle-Formteilen oder Novoferm-Brandschutzschaum.

Autor

Roland Bartl ist Produktmanager für den Bereich Türen & Zargen bei der Novoferm Vertriebs GmbH.

Auf unserer Internetseite finden Sie zwei Animationsfilme, die die beschriebenen Zargeneinbauten veranschaulichen. Geben Sie dazu bitte den Webcode in die Suchleiste ein.

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