Vorbehandlung spart das Rausreißen
Die ehemalige Fertigungshalle eines Kindermöbelherstellers sollte Lagerfläche werden. Durch geeignete Vorbehandlung konnten die bestehenden Untergründe erhalten bleiben und mit einer leicht rissüberbrückenden PU-Beschichtung zu einem sauberen, staubfreien und strapazierfähigen Belag umgewandelt werden.
An der Fertigungshalle des Kindermöbelherstellers Paidi Möbel GmbH aus dem unterfränkischen Hafenlohr soll gezeigt werden, wie wichtig ein gut vorbereiteter Untergrund für ein nachfolgendes Beschichtungssystem ist. Die ursprüngliche Fertigungshalle sollte in eine Lagerfläche umgewandelt werden. Als Bestand waren zum einen zementäre Untergründe, zum anderen ein Gussasphaltestrich vorhanden. Beide Untergründe stellten, bedingt durch die langjährige Nutzung, keinen beschichtungsfähigen Untergrund dar. Der Gussasphaltestrich erwies sich hier als besondere Herausforderung, da zum Teil zementäre Ausbesserungsstellen sowie Risse und partiell Hohllagen vorgefunden wurden.
Die konventionelle Vorgehensweise wäre hier gewesen, den Gussasphaltestrich komplett zu entfernen. Da man aus Zeit- und auch aus Kostengründen diesen Untergrund belassen wollte und bereits bekannt war, dass eine zähharte, leicht rissüberbrückende PU-Beschichtung aufgebracht werden sollte, wurde schriftlich vereinbart, dass im Bereich der lokalen Hohlstellen bei höherer Beanspruchung Risse auftreten können, die jedoch nicht als Reklamation anerkannt werden können.
Sorgfältige Vorbereitung als Grundlage
Sowohl Gussasphalt als auch Beton und Estrich wurden durch das nahezu staubfreie Vakuum-Schleuderrad-Verfahren (Kugelstrahlen) vorbereitet. Randbereiche wurden mit einem Handschleifgerät bearbeitet. Nachdem die Untergründe durch diese Arbeiten vorbereitet waren, konnten die Handwerker mit dem Grundieren beginnen. Auf den Gussasphalt brachten sie die Polyurethan-Beschichtung PCI „Apoten PU“ unter Zugabe von etwa 30 Prozent Quarzsand in Form einer Kratzspachtelung als Grundierung auf. Spezielles Augenmerk wurde auf die vorhandenen Risse im Gussasphalt wie auch auf die Anschlussstellen zu den zementären Ausbesserungen gelegt. Hier war es wichtig, dass die Risse durch die Grundierung gefüllt und damit geschlossen wurden.
Die vorbereiteten zementären Untergründe grundierten die Handwerker vollsatt mit der niedrigviskosen Epoxidharzgrundierung PCI „Epoxigrund 390“. Unebenheiten und kleinere Fehlstellen wurden mit einer Kratzspachtelung aus PCI „Epoxigrund 390“, 1 : 1 gefüllt mit Quarzsand der Körnung 0,3 mm bis 0,8 mm, egalisiert. Die frische Grundierung wurde mit Quarzsand lose abgesandet, um eine gute Verzahnungshaftung zum nachfolgenden Beschichtungssystem zu gewährleisten.
Jede Beschichtung ist nur so gut, wie die Beschaffenheit des Untergrundes es zulässt
Nach der Untergrundvorbehandlung und -grundierung wurde die leicht verlaufende, zweikomponentige PU-Beschichtungsmasse „Apoten“ aufgetragen. Einzig beim Gussasphalt mussten die Handwerker – bedingt durch die Grundierung – darauf achten, die Beschichtungsarbeiten innerhalb von zwei Tagen nach dem Auftrag der Grundierspachtelung auszuführen, um eine gute Verbindung zum nicht abgesandeten PU-Material zu gewährleisten.
Autor
Richard Rast ist Anwendungstechniker bei der PCI Augsburg GmbH in Augsburg.