Winter- und Sommerkleid
Doppelter Klimaschutz mit ökologischem WDV-System
Ökologische Wärmedämmverbundsysteme aus natürlichen, nachwachsenden Dämmstoffen liegen im Trend, denn sie bieten die perfekte Kombination aus Ökologie und Energieeffizienz. Selbst die seit Oktober dieses Jahres gültigen, um 30 Prozent verschärften Anforderungen der EnEV 2009 werden mit Dämmplatten auf Holzfaserbasis mühelos erfüllt.
Mit einer freiwilligen Minderungsverpflichtung von 40 Prozent im CO2-Ausstoß bis 2020 gegenüber 1990 ist Deutschland in der EU Vorreiter im Klimaschutz. Bereits 2005 waren 18 Prozent erreicht. Die verbleibenden 22 Prozent sollen nun unter anderem mit Hilfe der EnEV 2009 erreicht werden: Seit dem 1. Oktober dieses Jahres muss der U-Wert der Außenwand nämlich mindestens 0,24 W/m² betragen.
Doppelter Klimaschutz wird mit ökologischen WDV-Systemen erreicht: Ein ungedämmtes Einfamilienhaus mit 100 m² Wohnfläche verbraucht 2000 bis 2500 Liter Heizöl pro Jahr. Der Bedarf sinkt nach einer energetischen Sanierung oft unter 1000 Liter. Zudem bindet der ökologische Dämmstoff Holz schon beim Wachstum Kohlenstoff ein.
Handlich verarbeitbare leichte Platten
Kein Wunder also, dass immer mehr Bauherren ihr Gebäude mit einem diffusionsoffenen, ökologischen WDV-System aufwerten möchten. Hierfür haben sich Systeme mit Dämmplatten aus Holzfasern bewährt. Um dem Wunsch nach einem ökologischen System Rechnung zu tragen, hat Knauf sein WDV-System Warm-Wand Natur um die neue Holzfaserdämmplatte Naturetherm 040 erweitert, die speziell für die Verklebung auf massiven mineralischen Untergründen entwickelt wurde. Die neue Dämmplatte wird im ökologischen Nassverfahren hergestellt – so lässt sich eine bindemittel- und schadstofffreie Dämmplatte gewährleisten.
Durch die geringere Rohdichte von etwa 155 kg/m³ sowie einem handlichen Format von 800 x 600 mm zeichnet sich die Dämmplatte auch durch eine einfache Verarbeitung aus. So wiegt eine 100 mm dicke Platte nur 7,44 kg – zum Vergleich: eine herkömmliche Holzfaserplatte mit einer Rohdichte von 190 kg/m³ und einem Format von 790 x 1300 mm wiegt bei gleicher Dicke rund 12 kg mehr. Die Wärmeleitfähigkeit beträgt λD = 0,040 W/mK. Für die Wärmedämm-Berechnung muss der Bemessungswert λR = 0,042 W/mK angesetzt werden.
Stark reduzierter U-Wert und sommerlicher Wärmeschutz
Mit dem Warm-Wand-System wird die Energieeffizienz eines Gebäudes wirkungsvoll gesteigert. So lässt sich beispielsweise ein Bestandsgebäude, das aus 240 mm dicken Hochlochziegeln gebaut wurde, außen verputzt ist und einen U-Wert von 1,63 W/m²K aufweist, mit der Montage eines 160 mm dicken WDVS aus Naturetherm 040 energetisch auf einen U-Wert von unter 0,24 W/m²K aufwerten. Zusätzlich zur Energieeinsparung in der kalten Jahreszeit bietet das System aber auch einen effektiven sommerlichen Hitzeschutz. Durch die hohe Masse und die besondere Struktur haben die Holzfaserplatten eine sehr hohe Wärmespeicherkapazität. Die Hitze gelangt deshalb nicht direkt in die Wohnungen, sondern wird tagsüber in den Wänden gespeichert und nachts wieder abgegeben. Mit einem WDV-System auf Holzfaserbasis gedämmte Räume sind daher an heißen Tagen um bis zu drei Grad kühler als ungedämmte Räume.
Wirtschaftliche und
sichere Verarbeitung
Für einen effektiven und dauerhaften Wärmeschutz ist eine saubere und fachgerechte Ausführung die Grundlage. Dabei überzeugt das WDV-System viele Handwerker mit guten Verarbeitungseigenschaften: Zu Beginn wird ein Sockel-Abschlussprofil befestigt. Vor dem Kleberauf-trag führt der Handwerker zunächst eine Pressspachtelung aus. Der Kleberauftrag erfolgt durch Punkt-Rand-Verklebung, und zwar bei einer Mindest-Klebeverbindungsfläche zwischen den Dämmplatten und dem Untergrund – nach dem Anpressen – von ≥ 40 Prozent. Dabei wird am Dämmplattenrand umlaufend ein etwa 50 mm breiter Kleberstreifen und plattenmittig zusätzlich zwei oder drei handtellergroße Batzen oder Streifen aufgebracht. Weiterhin ist eine zusätzliche, statisch relevante Verdübelung der Dämmplatten erforderlich. Die Dübelanzahl muss dabei aufgrund der Dübel- und Systemlastklasse ermittelt werden. Die Windsogkräfte ergeben sich aus der DIN 1055-4. Das vereinfachte Verfahren kann bei entsprechenden Gegebenheiten angewendet werden.
Lösungen zur Berechnung bieten die umfangreichen Detailblätter von Knauf sowie ein Online-Dübelrechner – im Internet unter www.knauf.de zu finden.