Einbau eines historischen Fliesenbodens im Kölner Haxenhaus
Im so genannten Haxenhaus in der Kölner Altstadt wurde der historische Fliesenboden einer ehemaligen Klosterkapelle verlegt. Der Einbau der etwa 130 Jahre alten, buntgemusterten Keramikplatten erfolgte mit Fliesenverlegeprodukten von Botament.
Seit über 30 Jahren lädt das Restaurant Haxenhaus im alten Zentrum Kölns zu Genuss, Gastlichkeit und Geschichte ein. Um den historischen Charakter des im Jahr 1231 erstmals urkundlich erwähnten Wirtshauses zu erhalten, wurde das denkmalgeschützte Gebäude über die Jahrhunderte hinweg mehrfach umgebaut und restauriert – so auch zwischen November 2020 und Juni 2021. Im Zuge der Arbeiten entschieden die Betreiber sich nun für einen weiteren Clou, denn dem urigen Ambiente des zweigeschossigen Restaurants entsprechend wurde im Zentrum des unteren Gastraums ein historischer Fliesenboden neu verlegt.
Rheinische Tradition
Die buntgemusterten Fliesen wurden um 1890 von Villeroy & Boch aus Mettlach produziert und schmückten bis 2015 den Boden einer Klosterkapelle im niederrheinischen Erkelenz. Da der Sakralbau aufgrund des örtlichen Braunkohleabbaus zeitnah abgerissen werden sollte und die familiengeführte F.H.W. Gastronomie GmbH – Betreiber des Haxenhauses am Rheingarten – schon länger auf der Suche nach einem geeigneten historischen Bodenbelag für den Innenraum des Restaurants war, erwarb diese die Fliesen noch im selben Jahr. Die Keramikplatten wurden in kürzester Zeit sorgfältig ausgehoben und in die Rheinmetropole Köln transportiert, wo sie bis zu ihrem Einsatz im Jahr 2021 lagerten.
Fachmännische Neuverlegung
Der Boden wurde mit „Botament D11 Tiefengrund“ für saugende Untergründe vorbereitet, anschließend wurde die elastische „DE Dünnentkopplungsbahn“ verlegt
Foto: Fliesen-, Platten- und Mosaik Creativ Design Team
Die Verlegung des Bodens erfolgte durch das auf Fliesen, Platten und Mosaike spezialisierte Creativ Design Team aus Mechernich. Sowohl die Untergrundbeschaffenheit im Erdgeschoss des mehrere hundert Jahre alten Hauses als auch das kleinteilige Muster der Fliesen – bestehend aus Ranken, Blattwerk und geometrischen Formen in unterschiedlichen, gedeckten Farben – stellten bei diesem Projekt eine besondere Herausforderung dar. Für eine hohe Qualität und Langlebigkeit der Räumlichkeit wählte das Fliesenleger-Team um Sven Orbeck und Dirk Zinke die Fliesenverlegesysteme von Botament. Die Planung des Projektes sowie die Auswahl der entsprechenden Produkte erfolgte in enger Zusammenarbeit zwischen Handwerkerteam und Hersteller.
Kölner Musterleistung
Um das aufwendige Muster aus rechteckigen, schmalen länglichen und quadratischen Keramikplatten zu verlegen, wurde der alte Wirtshausboden durch einen neuen Estrich ersetzt. Diesen bereiteten die Handwerker zunächst mit „Botament D11 Tiefengrund“ für saugende Untergründe vor. Die schnell trocknende Grundierung ist roll- und streichfähig und mindert die Saugfähigkeit des Untergrunds in kürzester Zeit. Auf diese Weise wird auch die Haftung nachfolgender Applikationen – wie beispielsweise einer Spachtelmasse – verbessert.
Darauf folgte die Verlegung der elastischen Dünnentkopplungsbahn „Botament DE“, die zur Spannungsreduzierung zwischen dem starren Keramikbelag und dem Verlegeuntergrund beiträgt. Das Verlegen im Verbund gestaltet sich besonders unkompliziert, denn die dünnen Bahnen können einfach ausgelegt und mit einer Schere oder einem Teppichmesser zugeschnitten werden. Nach Aufbringen des Fliesenklebers werden die Bahnen anschließend mit der Gummiwalze oder dem Reibebrett angedrückt.
Belastbar und flexibel
Sowohl zur Fixierung der Entkopplungsbahn als auch zur Verlegung des Fliesenspiegels kam der flexible Fließbettkleber „M29 HP“ zum Einsatz
Foto: Fliesen-, Platten- und Mosaik Creativ Design Team
Sowohl zur Fixierung der Entkopplungsbahnen als auch zur Verlegung des zum Teil feingliedrigen, rechteckigen Fliesenspiegels kam der flexible Fließbettkleber „M29 HP“ zum Einsatz. Der ergiebige Premium-Kleber ist besonders standfest und wurde speziell für Bauprojekte mit höchsten Anforderungen an den Bodenbelag entwickelt. Nach dem Anmischen kann das Produkt einfach aus dem Eimer auf den Untergrund gegossen und mit der Zahnkelle aufgezogen werden. Der Belag ist bereits nach sechs Stunden begehbar.
Hochwertiges Material für stark frequentierte Flächen
Die Fläche wurde abschließend mit dem wasser- und schmutzabweisenden Multifunktions-Fugenmörtel „Multifuge Fine Speed“ verfugt
Foto: Haxenhaus zum Rheingarten / F.H.W.Gastronomie GmbH
Der historische Klosterboden wurde seitlich durch farblich passende Fliesen ergänzt und abschließend verfugt. Da die Wahl des richtigen Materials besonders bei stark frequentierten Flächen über die Langlebigkeit des gesamten keramischen Belags bestimmt, entschieden sich die Projektbeteiligten für den Multifunktions-Fugenmörtel „Multifuge Fine Speed“ im Farbton sandgrau. Der wasser- und schmutzabweisende Mörtel ist speziell für hochwertige, schwach und nicht saugende Materialien und für eine Fugenbreite von bis zu 10 mm geeignet. Seine feine und glatte Oberfläche sorgt insbesondere bei kleinteiligen Fliesenspiegeln und Glasmosaiken für ein ebenmäßiges Finish.
Die eigens von Botament entwickelte Hightech Speed Technologie verringert die Trockenzeit und ermöglicht ein schnelles Waschen von Wand- und Bodenflächen. Auf diese Weise konnte in Köln in kurzer Zeit ein hochwertiges, ästhetisch ansprechendes Ergebnis erzielt werden, ohne die weitere Renovierung des geschichtsträchtigen Gebäudes zu behindern.
Autor
Bodo Reismann ist Produktmanager im Bereich Fliesentechnik bei der Firma Botament in Bottrop.