Holz, Putz und Klinkerriemchen geben dezente Fassade für Malerbetrieb in Hamburg
Warme Farb- und Materialvariationen statt knalliger Unternehmenstöne: Gemeinsam mit Brillux brach die Hamburger afb GmbH an ihrem Unternehmenssitz bewusst mit der bisher bunten Optik. Unterschiedliche Baustoffe und Farben schaffen auf mehreren Ebenen einen Dreiklang.
Fatmir Bedjeti wollte die Veränderung. Viel mehr als bisher sollte der Anspruch seines Fassaden- und Malerbetriebs, der Hamburger afb GmbH, nach außen zur Geltung kommen: hochwertige handwerkliche Ausführung mit dem gewissen gestalterischen Etwas. Bisher dominierte an der Helbingstraße 66 im Hamburger Stadtteil Wandsbek eine farbliche Mixtur verschiedener Unternehmenstöne – bis hin zu gebäudegeschichtlichen Bezügen an Coca Cola Deutschland, das hier einstmals seinen Sitz hatte.
Dreiklang der Farbtöne
Dirk Prilipp, Farbdesigner im Brillux Farbstudio Hamburg und schon bei der vergangenen Sanierung an der Seite der afb, übersetzte die Vorstellungen in ein stimmiges Gestaltungskonzept. Im Zentrum dabei stand: eine Kombination unterschiedlicher Fassadenkomponenten mit aufeinander abgestimmten warmen Tönen – ein farblicher Bezug zum einladenden Baustil des Ischgler Lands, das Bedjeti kurz zuvor noch bereist hatte. Hinzu kam ein Anklang an den speziellen Hamburger Schick mit bewusster hanseatischer Zurückhaltung sowie ein Riemchenklinker als Rahmen für weitere Fassadenelemente. Mit Keramik, Putz und Holz trafen drei unterschiedliche Oberflächen in der Fassade aufeinander. Die beiden Töne Kupfer und Beton fanden sich zudem im Grau-Beige-Stein der Klinkerfassade wieder.
afb GmbH führt Arbeiten an eigener Fassade aus
Die afb GmbH, die selbst die Verarbeitung übernahm, integrierte die Hölzer auf einer Unterkonstruktion auf den beiden straßenseits sichtbaren Fassaden – vertikal unterhalb und oberhalb der Fenster des dreigeschossigen Gebäudes. So entstanden insgesamt
30 Felder mit der metallischen Optik.
Vor der Montage hatten die afb-Maler die Profilhölzer fachgerecht im Streichverfahren beschichtet. Der Imprägnierung mit Holzschutz-Grund „250“ folgten der Grund-, Zwischen- und Schlussanstrich mit „Lignodur VarioGuard“. Um den Schatteneffekt zwischen den Hölzern zu unterstützen, bereiteten sie die Oberflächen unter der Vertäfelung auf. Das vorhandene WDVS „EPS Prime“ beschichteten sie zusätzlich mit dem organisch gebundenen Kratzputz „Rausan KR K3 3517“, ehe sie es mit der Fassadenfarbe „Evocryl 200“ in Schwarz strichen. Dadurch entsteht aus jeder Perspektive ein Schattenwurf.
Folie mit rustikalem Betonmuster
Betonoptik als Kontrastpunkt zum Altkupfer der Holz-
elemente: Die Pfeiler zwischen den Fenstern wurden mit Mineral-Leichtputz „G 3679“ beschichtet. Nach der Beton-Strukturierung folgte ein Anstrich mit „Extrasil 1911“ in Grau. In die Schlussbeschichtung blies die afb Spiegelbruch ein
Foto: Brillux
Den Kontrastpunkt zu den kupfer-metallischen Holzelementen setzen die reinen Putzfassadenelemente. Diese erstrecken sich in vertikaler Linie zwischen Fenstern und Holzfeldern vom untersten Fensterbankniveau bis hoch zur obersten Laibung. Der Aufbau folgt dem „WDVS EPS Prime“ von Brillux: Dämmplatten „3813“ verklebt und verdübelt, anschließend mit Pulverkleber „3550“ armiert und mit Glasseidengewebe „3797“ verstärkt. Für die weitere Gestaltung trug die afb GmbH den Mineral-Leichtputz „G 3679“ auf.
Noch im feuchten Zustand strukturierte sie die Beschichtung mit einer speziellen Folie mit rustikalem Betonmuster. Einige Stellen arbeiteten sie von Hand nach und glätteten die Bereiche hin zu den Fensterlaibungen. Mit der einkomponentigen Silikat-Fassadenfarbe „Extrasil 1911“, getönt in Beton-Grau, ebneten sie den Weg für die Schlussbeschichtung. Dazu stellte Brillux „Extrasil 1911“ lasierend ein. Im noch feuchten Zustand blies die afb einen Spiegelbruch ein. So erhielt die eigentlich matte Oberfläche auch dezente Glanzgrade.
Riemchenklinker als Rahmen
Holz- und Putz-Oberflächen umrahmend, schließt die Riemchenklinkerfassade den Material-Dreiklang. Auf der Armierungsschicht verklebten die Handwerker die keramischen Beläge mit dem Verlegemörtel „KB/P 3715“. Farblich nimmt der optische Rahmen die Töne der anderen Komponenten auf. Die Grau-Beige-Riemchen enthalten sowohl Anteile von Grau als auch des rötlichen Kupfertons der Holzelemente.
AutorDirk Pöhlker arbeitet als Produktmanager WDVS bei der Firma Brillux in Münster.