1000 mal 1000 Euro
14.05.2020Anfang der zweiten Maiwoche haben alle rund 1000 Dörken-Mitarbeiter/innen auf ihren Kontoauszügen einen Nettobetrag in Höhe von 1000 Euro entdeckt. Was auf den ersten Blick wie ein Abrechnungsfehler aussehen könnte, ist in Wahrheit eine Maßnahme zu Unterstützung der lokalen Wirtschaft in Herdecke und Hagen. Und ein großes und tief empfundenes Dankeschön des Unternehmens an alle Beschäftigten, die in dieser schwierigen Zeit große Solidarität unter einander und mit ihrem Unternehmen beweisen und dabei viel Organisationstalent und Kreativität im Umgang mit der schwierigen Situation an den Tag legen.
Gelüftet wurde das Geheimnis um den unerwarteten Geldsegen bei einer außerwöhnlichen Veranstaltung am 8. Mai 2020 im temporären Hagener Autokino auf dem Otto Ackermann Platz. Aufgrund der Social-Distancing-Maßnahmen war eine Präsentation der Aktion unter dem Slogan „WIR.IHR.HIER“ im Rahmen einer klassischen Betriebsversammlung nicht möglich. Das Unternehmen lud deshalb so viele Mitarbeiter/innen, wie das Gelände unter den derzeitigen Rahmenbedingungen aufnehmen konnte, in ihren Autos zu einem Kinoabend ein; alle anderen konnten sich von zu Hause aus zuschalten und das Geschehen im Livestream verfolgen.
WIR
So erfuhren dann alle gleichzeitig in einer Art „Vorfilm“ von der Aktion, die Dörken-Vorstand Thorsten Koch vorstellte und dabei den Hintergrund aus Unternehmenssicht erläuterte: „Das Corona-Virus hat unser aller Leben durcheinander gewirbelt. Beruflich und auch privat. Märkte, Menschen und Unternehmen müssen sich mit Problemen auseinander setzen, die wir so bisher noch nicht kannten. Auch unser Unternehmen ist von der Krise betroffen und wir mussten unseren Beschäftigten einiges abverlangen. Doch gerade in dieser Ausnahmesituation haben wir erlebt: Wir können uns auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlassen. Aber auch auf unsere Kunden und auf unsere Gesellschafter. Und deshalb haben wir – bei allen Problemen – noch riesengroßes Glück gehabt. Dafür ein ganz besonderes Dankeschön!“
IHR
Die Mehrzahl der Dörken-Beschäftigten im Verwaltungsbereich arbeitet seit fast zwei Monaten im Homeoffice und muss dabei Beruf und Familie auf eine völlig neue Art und Weise unter einen Hut bringen. Die Mitarbeiter/innen in den Werken in Herdecke und in Hagen-Vorhalle sorgen mit Abstand zueinander, aber mit Teamgeist dafür, dass die Produktion immer noch läuft. Einige arbeiten auch in Kurzarbeit und müssen dabei deutliche Einbußen hinnehmen. „Wir alle haben in den letzten Wochen viele ungeahnte Probleme meistern müssen. Wir sind auf räumliche Distanz gegangen – und haben doch einen Zusammenhalt entwickelt, der selbst für Dörken-Maßstäbe außergewöhnlich ist“, so Thorsten Koch.
HIER
Doch außerhalb der Werksgrenzen gibt es jede Menge Probleme. Viele kleine lokale Unternehmen und Dienstleister kämpfen mit dem wirtschaftlichen Überleben. Das wollte man bei Dörken nicht so einfach hinnehmen – und das nicht ganz uneigennützig. Denn als Unternehmen mit einer über 125jährigen Tradition am Standort Herdecke ist auch die Dörken-Gruppe angewiesen auf die Einbindung in ein funktionierendes Gemeinwohl und ein einladendes, vielfältiges und modernes Lebensumfeld für die Beschäftigten. Thorsten Koch: „Wir wollen deshalb unsere gelebte Solidarität auch nach draußen tragen und mithelfen, dass unsere lokale Wirtschaft in Herdecke und Hagen wieder in Gang kommt. Wir brauchen den erfolgreichen Neustart des Handels, der kleinen Geschäfte und der Gastronomie. Damit unsere kulturelle Vielfalt, wie wir sie kennen und lieben, erhalten bleibt und unser Leben auch in Zukunft bereichert.“ In diesem Zusammenhang dankte das Unter-nehmen auch der Stadt Herdecke und der Stadt Hagen, die die Organisation der Initiative mit unterstützt haben.
Die Herdecker Bürgermeisterin Katja Strauss-Köster und Hagens Oberbürgermeister Erik O. Schulz bedankten sich in ihren jeweiligen Grußworten und im Namen der lokalen Unternehmen und Dienstleister herzlich für die Aktion. Die Dörkianer drückten ihre Zustimmung und ihre Freude vor Ort mit einem Hupkonzert aus und im Netz mit vielen begeisterten Chat-Beiträgen.
Am Ende wurde es dann auch noch ein toller Filmabend. Los ging’s mit einem Poetry Slam aus dem Backstage-Wohnzimmer des deutschen Rappers Norman Sinn, der die Stimmung zu Corona-Zeiten perfekt einfing. Danach genossen die Autokino-Besucher den Streifen „Der Junge muss an die frische Luft“ bei Popcorn und bester Laune.