Heavy Metal Praxiscamp der Sto-Stiftung

Das Heavy Metal Praxiscamp der Sto-Stiftung steht unter dem Motto „Tradition Meets Modern Technics“. Es verbindet Theorie und Praxis: Angehende Malerinnen und Maler experimentieren dabei mit historischen und modernen Metallbeschichtungstechniken. Themenbezogene Exkursionen ergänzen die Inhalte des Workshops und unterfüttern das frisch Gelernte mit Kontext.

Die Teilnehmenden lernten neue Werkstoffe und Techniken kennen – von einer ehemaligen Absolventin des Heavy Metal Praxiscamps, die nun in einer Manufaktur Tapeten fertigt Die Teilnehmenden lernten neue Werkstoffe und Techniken kennen – von einer ehemaligen Absolventin des Heavy Metal Praxiscamps, die nun in einer Manufaktur Tapeten fertigt
Foto: pivopix – Christoph Große

Die Teilnehmenden lernten neue Werkstoffe und Techniken kennen – von einer ehemaligen Absolventin des Heavy Metal Praxiscamps, die nun in einer Manufaktur Tapeten fertigt
Foto: pivopix – Christoph Große
Wände ausbessern, streichen und tapezieren sind nur ein Teil des Maler- und Lackiererhandwerks. Die kreativen Techniken Poliment-, Öl- und Hinterglasvergoldung ermöglichen außergewöhnliche Effekte, kommen aber in der Ausbildung nur am Rande vor. Daher lud die Sto-Stiftung gemeinsam mit dem Landesverband Farbe Gestaltung und Bautenschutz Hessen Ende August zehn junge Talente des Maler- und Lackiererhandwerks zum Heavy Metal Praxiscamp nach Darmstadt ein.

Der Name war Programm, denn die Teilnehmenden arbeiteten mit Blattgold, Silber, Kupfer und Chrom. Auf dem Stundenplan standen historische und moderne Metallbeschichtungstechniken. Profis unterstützten die jungen Malerinnen und Maler mit Rat und Tat bei der Herstellung eigener Werkstücke. „Die Hinterglasvergoldung hat mir am meisten Spaß gemacht, aber auch das Liquid Metal ist eine sehr coole Technik, um schöne Oberflächen entstehen zu lassen“, sagt Lea Ruths, die gerade das zweite Jahr ihrer Ausbildung zur Malerin durchläuft. Ihre Kollegin Josefine Mückel ergänzt: „Ich habe neue Verfahren kennengelernt. In meiner Lehre hatte ich bislang keine Chance, Dinge zu vergolden.“

Morgens in die Werkstatt, nachmittags auf Entdeckungstour

Exkursionen führten das Team unter anderem in eine Tapeten-Manufaktur, einen Ausbildungsbetrieb für Kirchenmalerinnen und -maler sowie in die Künstlerkolonie auf der Darmstädter Mathildenhöhe. „Der Ausflug in die Frankfurter Altstadt war für mich etwas Besonderes“, betont Azubi Lukas Lupu aus Hanau. „Denn obwohl ich schon oft in der Mainmetropole war, hatte ich die vielen schönen und einzigartigen Arbeiten bislang nicht wahrgenommen.“

„Die Besonderheit des Heavy Metal Praxiscamps ist die Symbiose aus Theorie und Praxis“, erklärt Ingeborg Totzke. Die Stiftungsrätin Handwerk begleitete die Nachwuchstalente während des Workshops. „Die Stimmung war toll und alle Teilnehmenden probierten mit Feuereifer die neuen Techniken aus. Dabei sind wunderschöne Stücke entstanden.“

Die Sto-Stiftung fördert junge Handwerkerinnen und Handwerker des Ausbaugewerbes mit unterschiedlichen Angeboten – beispielsweise bietet sie das DenkmalCamp in Rumänien an, bei dem die Nachwuchstalente eine Kirchenburg restaurieren. Josefine Mückel war auch schon in Rumänien dabei: „In beiden Workshops habe ich sehr viel Neues gelernt, das weit über die Lehrinhalte der Ausbildung hinausgeht. Ich bin so stolz, dass ich dabei sein und eine wunderbare Zeit erleben durfte.“

Das nächste Heavy Metal Praxiscamp findet kommenden Sommer statt.

Die Arbeit mit Blattgold war für viele der Nachwuchstalente Neuland und deshalb sehr spannend Die Arbeit mit Blattgold war für viele der Nachwuchstalente Neuland und deshalb sehr spannend
Foto: pivopix – Christoph Große

Die Arbeit mit Blattgold war für viele der Nachwuchstalente Neuland und deshalb sehr spannend
Foto: pivopix – Christoph Große

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