Kooperation geschlossen: Soldaten als Fachkräfte für die Bauindustrie

In puncto Fachkräftemangel gehen Bundeswehr und Bauindustrie jetzt neue Wege: Soldaten sollen die Chance erhalten, Jobs in der Bauindustrie zu bekommen. Der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Tim-Oliver Müller, und der Abteilungsleiter Personal im Bundesministerium der Verteidigung (BMVg), Generalleutnant Klaus von Heimendahl, haben im Bendlerblock in Berlin eine Kooperationsvereinbarung zur gezielten Personalvermittlung abgeschlossen. Das teilt das Presseteam des Bauindustrie-Verbandes mit.

Die Vereinbarung sieht eine enge Zusammenarbeit in der Vermittlung ausscheidender Soldatinnen und Soldaten in den zivilen Arbeitsmarkt vor, ebenso für freiwilligen Reservistendienst und im Bereich der Personalgewinnung der Bundeswehr.

Jedes Jahr verlassen mehrere Tausend Soldatinnen und Soldaten auf Zeit sowie freiwillig Wehrdienstleistende nach dem Ende ihrer militärischen Dienstzeit die Bundeswehr und werden mit Unterstützung des Berufsförderungsdienstes (BFD) entsprechend ihrer vielfältigen persönlichen und fachlichen Qualifikationen zielgerichtet wieder in den zivilen Arbeitsmarkt eingegliedert. 

Tim-Oliver Müller: „Der Bau ist die Stütze der deutschen Volkswirtschaft. Unsere 900.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sorgen täglich für die Modernisierung des Landes. Zahlreiche Infrastruktur-Projekte werden in den nächsten Jahren hinzukommen. Für deren Umsetzung brauchen wir weiteres, gut ausgebildetes Personal. Soldatinnen und Soldaten haben während ihrer militärischen Dienstzeit fachliche und persönliche Qualifikationen und Kompetenzen erworben, die sie gewinnbringend in die Bauindustrie einbringen können. Gleichzeitig kann auch die Bundeswehr von den Wirtschaftserfahrungen der Soldatinnen und Soldaten profitieren.“

Attraktivität der Bundeswehr steigern

Generalleutnant von Heimendahl: „Ich bin überzeugt, dass diese Frauen und Männer vor dem Hintergrund des stets hohen Bedarfs an Arbeits- und Fachkräften eine für zivile Arbeitgeber höchst interessante Zielgruppe darstellen.“ Gleichzeitig stärke die zivilberufliche Perspektive nach dem Dienstzeitende die Attraktivität des Arbeitgebers Bundeswehr.

Im Rahmen dieser Eingliederungsunterstützung arbeitet der BFD unter anderem intensiv mit Unternehmen und Verbänden der Privatwirtschaft zusammen, die interessierten ausscheidenden Soldatinnen und Soldaten bundesweit in verschiedenen Tätigkeitsbereichen attraktive Beschäftigungsmöglichkeiten anbieten. Dies kann auch der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie über seine Mitgliedsverbände und deren Mitgliedsunternehmen gewährleisten.

Zusammenarbeit auch im freiwilligen Reservedienst

Zudem wird eine gezielte Zusammenarbeit im Bereich des freiwilligen Reservistendienstes angestrebt. Interessierte und geeignete Beschäftigte der Unternehmen der Bauindustrie sollen in enger Abstimmung mit ihren Arbeitgebern über freiwilligen Reservistendienst informiert und zielgerichtet eingesetzt werden. 

Die Kooperationsvereinbarung sieht zudem vor, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bauindustrie, die in ihren Unternehmen nicht dauerhaft weiterbeschäftigt werden können (zum Beispiel wegen eines auslaufenden befristeten Arbeitsvertrages), bei Interesse über militärische und zivile Karriereperspektiven in den Streitkräften und in der Bundeswehrverwaltung informiert werden.  (bhw/ela)

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