Peri druckt erstes Gebäude Österreichs
02.11.2021Peri erstellt das erste Gebäude Österreichs aus einem 3D-Betondrucker im niederösterreichischen Hausleiten. Kunde ist die österreichische Strabag SE, einer der größten Baukonzerne Europas. Gedruckt wird ein rund 125 m2 großer Bürozubau auf dem Firmengelände der Strabag in Hausleiten, heißt es in einer Pressemitteilung von Peri. Die reine Druckzeit für den Gebäudeanbau liege bei circa 45 Stunden. Das Druckmaterial für dieses Projekt „Tector Print“ stamme von Holcim/Lafarge.
„Der 3D-Betondruck bringt einen wichtigen Innovationsimpuls für die Baubranche und ist eine spannende Ergänzung zu anderen Bauweisen. Wir wollen mit diesem Praxistest gemeinsam mit unseren Partnern Peri und Lafarge den 3D-Betondruck weiterentwickeln. In Hausleiten erzielten wir bereits bei der gemeinsamen Planung wichtige Erkenntnisse für den künftigen Einsatz“, sagt der für Digitalisierung und Innovation verantwortliche Strabag-Vorstand Klemens Haselsteiner.
„Wir bei Peri sehen großes Potenzial in der noch jungen Technologie des 3D-Betondrucks. Vor knapp einem Jahr haben wir mit einem BOD2-Drucker unseres dänischen Partners Cobod das erste Wohnhaus Deutschlands gedruckt. Nun bringen wir gemeinsam mit Strabag und Lafarge diese neue Form des Bauens nach Österreich und freuen uns über das erste gedruckte Bürogebäude in Hausleiten“, so Thomas Imbacher, Vorstand Innovation & Marketing bei der Peri AG.
Portaldrucker „Cobod BOD2“ bewegt sich an jede Position
Das Unternehmen setzt beim Druckprojekt in Hausleiten den Portaldrucker „Cobod BOD2“ ein. Diese Drucktechnologie stammt vom dänischen Hersteller Cobod, an dem Peri bereits seit 2018 beteiligt ist. Bei dieser Technik bewegt sich der Druckkopf über drei Achsen auf einem fest installierten Metallrahmen. Der Vorteil: Der Drucker kann sich an jede Position innerhalb der Konstruktion bewegen und muss nur einmal kalibriert werden.
Mit dem Druckprojekt in Hausleiten habe das Peri-3D-Betondruck-Team in einem Jahr fünf Druckprojekte erfolgreich abgeschlossen, erklärt das Unternehmen. Das erste gedruckte Haus Deutschlands überhaupt in Beckum, das erste Mehrfamilienhaus und größte gedruckte Gebäude Europas (Wallenhausen), das erste gedruckte Haus in den USA (Tempe/Arizona), eine Wohnhausaufstockung in Lindau und nun das Projekt in Hausleiten. Alle diese Projekte seien keine Forschungsprojekte, sondern „echte“ Häuser, die alle baurechtlichen Genehmigungsprozesse durchlaufen haben, die vermietet und bewohnt werden, beziehungsweise in denen Menschen arbeiten. (bhw/ela)
Über Peri
Mit einem Umsatz von 1.503 Millionen Euro im Jahr 2020 sei Peri international nach eigenen Angaben einer der größten Hersteller und Anbieter von Schalungs- und Gerüstsystemen. Das Familienunternehmen mit Stammsitz in Weißenhorn (Deutschland) bedient mit rund 9400 Mitarbeitern, über 60 Tochtergesellschaften und deutlich mehr als 160 Lagerstandorten seine Kunden mit Systemgeräten und Serviceleistungen rund um die Schalungs- und Gerüsttechnik.
Über Strabag SE
Strabag SE ist ein europäischer Technologiekonzern für Baudienstleistungen, führend in Innovation und Kapitalstärke. Das Angebot umfasst sämtliche Bereiche der Bauindustrie und deckt die gesamte Bauwertschöpfungskette ab. „Durch das Engagement unserer mehr als 75 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwirtschaften wir so jährlich eine Leistung von etwa 16 Milliarden Euro. Dabei erweitert ein dichtes Netz aus zahlreichen Tochtergesellschaften in vielen europäischen Ländern und auch auf anderen Kontinenten unser Einsatzgebiet weit über Österreichs und Deutschlands Grenzen hinaus“, teilt der Konzern mit.
Über Lafarge
ist in Österreich mit der Lafarge Perlmooser GmbH und der Lafarge Zementwerke GmbH repräsentiert. Während die Lafarge Perlmooser GmbH zu 100 Prozent zu Holcim zählt, ist die Lafarge Zementwerke ein Joint Venture mit dem Bautechnologiekonzern Strabag. In Österreich verfügt das Unternehmen über zwei Zementwerke in Mannersdorf (NÖ) und in Retznei (Stmk.) mit einer jährlichen Produktionskapazität von rund 1,6 Millionen Tonnen Zement. Das Unternehmen forciert grüne Produktlösungen, wie zum Beispiel Klimazemente und Kreislaufwirtschaft.