Restaurierung der Gutskapelle des Ritterguts Welsede
27.05.2024Südlich von Hameln im Weserbergland liegt direkt an der Emmer der kleine Ort Welsede, der zur Gemeinde Emmerthal gehört. Am Nordrand des Ortes befindet sich das gleichnamige Rittergut mit Herrenhaus, Nebengebäuden und einer Kapelle, die auch als Gemeindekirche genutzt wird. Die Gutsanlage entstand im 16. Jahrhundert. Mehrere teils noch heute landwirtschaftlich genutzte Wirtschaftsgebäude vervollständigen die von einer Bruchsteinmauer umgebene Gutsanlage.
Die Gutskapelle des Rittergutes Welsede nach Abschluss der Restaurierungsarbeiten
Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz / Bolz
Eberhard Gustav von Oeynhausen ließ zwischen 1709 und 1736 mehrere Wirtschaftsgebäude errichten. Seit 1749 ist das Rittergut im Besitz der Familie von Stietencron, die das heutige Herrenhaus 1882 errichten ließ.
Die Kapelle stammt aus dem Jahr 1669 und ist damit das älteste Gebäude der Hofanlage. Der kleine verputzte Saalbau mit Satteldach ist seitlich zugänglich. Im Westen erhebt sich über einem vorspringenden Bruchstein-Erdgeschoss ein Turm in Fachwerkbauweise, dessen Dach aber nicht höher ist als das des Kapellensaals. Im Innern hat sich die kostbare Ausstattung des 17. und 18. Jahrhunderts erhalten. Der Altar und die Kanzel mit Schalldeckel sind aufwendig geschnitzt und bemalt, ebenso das Gestühl, die westliche Bildempore sowie die blaugold bemalte Holzdecke mit zentralem Kreuz. Es gibt zahlreiche qualitätvoll gemalte Bildfelder mit biblischen Szenen im ganzen Raum.
Mit einer kleinen Feierstunde bedankte sich Denkmaleigentümer Dr. Hans-Detlef Freiherr von Stietencron Mitte Mai in der Kapelle bei allen, die geholfen haben, das kleine Gotteshaus wieder herzurichten. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), die bei dem Festakt durch ihren Ortskurator Hameln Dietrich Burkart vertreten war, beteiligte sich an der Restaurierung dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale mit 50000 Euro.
Der Turm der Kapelle ist nicht höher als das eigentliche Kapellendach
Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz / Bolz