Ausgleichsschüttungen ermöglichen wirtschaftliche Konstruktionen zum Schall-, Brand- und Wärmeschutz

Für einen mängelfreien Fußboden ist der richtige Unterbau wichtig. Ausgleichsschüttungen ermöglichen auf allen unebenen Holz- oder Massivböden wirtschaftliche Konstruktionen zum Schall-, Brand- und Wärmeschutz und bewirken einen hohen Wohnkomfort.

Eine der häufigsten Problemzonen bei der Sanierung von Bestandsgebäuden sind alte Fußböden. Oft sind die Schäden so groß, dass sich die Räume erst nach einer gründlichen Sanierung der Bodenkonstruktion wieder voll nutzen lassen. Voraussetzung für den Einsatz von Trockenestrichen ist in diesem Zusammenhang ein vollflächig ebener Untergrund, der zum Beispiel mit Ausgleichsschüttungen leicht zu erstellen ist. Je nach Art der Schüttung können damit gleichzeitig auch die Anforderungen an Trittschall-, Wärme- und Brandschutz erfüllt werden. Hersteller James Hardie etwa bietet mit seinen fermacell-Schüttungen verschiedene Produkte an, mit denen die gewünschten Eigenschaften bei einem schnellen und hochwertigen Bodenausgleich erreicht werden.

Ausgleichsschüttung

Ausgleichsschüttung: Das Material wird mit einer Mindestschütthöhe von 10 mm direkt auf den trockenen Untergrund geschüttet und anschließend mit der Abziehlehre in der gewünschten Höhe plan abgezogen Ausgleichsschüttung: Das Material wird mit einer Mindestschütthöhe von 10 mm direkt auf den trockenen Untergrund geschüttet und anschließend mit der Abziehlehre in der gewünschten Höhe plan abgezogen
Fotos: James Hardie Europe

Ausgleichsschüttung: Das Material wird mit einer Mindestschütthöhe von 10 mm direkt auf den trockenen Untergrund geschüttet und anschließend mit der Abziehlehre in der gewünschten Höhe plan abgezogen
Fotos: James Hardie Europe
Die Ausgleichsschüttung ist ideal zum Niveauausgleich bei unebenen Fußböden in Alt- und Neubauten und kann bis zu einer maximalen Schütthöhe von 100 mm eingesetzt werden. Damit lassen sich auf wirtschaftliche Weise effektive Konstruktionen zum Schall-, Brand- und Wärmeschutz erstellen. Es handelt sich um ein speziell getrocknetes, mineralisches Porenbetongranulat, das auf allen unebenen Fußböden – unabhängig davon, ob es sich um Holz- oder Massivböden handelt – verarbeitet werden kann. Durch ihr geringes Gewicht ist die Ausgleichsschüttung jedoch besonders geeignet für die Verarbeitung auf Holzbalkendecken unter statischen Gewichtspunkten. Eine raue Kernoberfläche bewirkt, dass sich das Material ineinander verkrallt. So wird eine hohe und dauerhafte Standfestigkeit erzielt. Durch die große Kornfestigkeit ist es darüber hinaus druckstabil und belastbar.

Bei der Verarbeitung wird das Material mit einer Mindestschütthöhe von 10 mm direkt auf den trockenen Untergrund geschüttet und anschließend mit der Abziehlehre in der gewünschten Höhe plan abgezogen. Bei Holzbalkendecken empfiehlt der Hersteller zunächst einen diffusionsoffenen Rieselschutz auszulegen. Die anschließende Verarbeitung der fermacell- Trockenestrichelemente erfolgt zur Tür hin.

Wabenschüttung

Das Waben-Dämmsystem wurde speziell für die schallschutztechnische Ertüchtigung von Holzbalkendecken entwickelt Das Waben-Dämmsystem wurde speziell für die schallschutztechnische Ertüchtigung von Holzbalkendecken entwickelt
Foto: James Hardie Europe

Das Waben-Dämmsystem wurde speziell für die schallschutztechnische Ertüchtigung von Holzbalkendecken entwickelt
Foto: James Hardie Europe
Holzbalkendecken haben aufgrund fehlender Masse der Rohdecke oft einen zu geringen Schallschutz. Das fermacell-Waben-Dämmsystem ist speziell für die schallschutztechnische Ertüchtigung von Holzbalkendecken bei Sanierung und Neubau entwickelt worden. Die Estrichwabe besteht aus umweltfreundlichen Karton-Waben in 30 oder 60 mm Höhe mit integriertem Rieselschutz, die vollflächig direkt auf der Rohdecke ausgelegt und anschließend mit der Wabenschüttung ausgefüllt werden. Durch das bündige Abziehen mit einem Richtscheit entsteht ein planebener Untergrund für die Verlegung von Trockenestrich. Das fermacell-Estrichelement mit rückseitiger Holzfaser- oder Mineralwollkaschierung ergänzt diesen Aufbau und trägt zusätzlich zur Trittschalldämmung bei. Durch diesen Fußbodenaufbau können deutliche Trittschallverbesserungswerte erreicht werden.

Schüttungsbinder

Der direkt auf der Holzbalkendecke aufgebrachte Schüttungsbinder wird von den Handwerkern mit einer Abziehlehre abgezogen Der direkt auf der Holzbalkendecke aufgebrachte Schüttungsbinder wird von den Handwerkern mit einer Abziehlehre abgezogen
Foto: James Hardie Europe

Der direkt auf der Holzbalkendecke aufgebrachte Schüttungsbinder wird von den Handwerkern mit einer Abziehlehre abgezogen
Foto: James Hardie Europe
Der Schüttungsbinder ist eine Weiterentwicklung des Wabendämmsystems, die speziell zur Verbesserung des Schallschutzes, insbesondere auf Holzbalkendecken konzipiertwurde. Dabei wird durch Anmischen mit dem Schüttungsbinder eine elastische Bindung der Wabenschüttung erreicht. Die Masse ist mit der Estrichpumpe förderfähig und damit ideal geeignet für Großprojekte. Durch variable Schichtdicken – möglich sind Schütthöhen von 10 mm bis 200 mm – kann der Schallschutz damit an die jeweils gewünschten Werten angepasst und Unebenheiten aufgefangen werden. Die Estrichwabe ist dabei nicht notwendig. Das Material ist außerdem in der Baustoffklasse A1, nichtbrennbar (gemäß DIN 4102) zertifiziert. Je nach Konstruktion wird eine Brandschutzklassifizierung von F 120 erreicht. Die Masse ist nach etwa 12 Stunden begehbar und nach etwa 24 Stunden belegreif.

Gebundene Schüttung

Wenn konventionelle Ausgleichsschüttungen an ihre Grenzen stoßen, helfen gebundene Schüttungen weiter. Mit der gebundenen Schüttung können Höhenunterschiede ab 30 mm bis zu 2000 mm nivelliert werden. Durch ihre hohe Festigkeit, Wasserunempfindlichkeit und das geringe Gewicht sind sie geeignet für Renovierungen und Modernisierungen in öffentlichen Gebäuden, Schulen oder Nassbereichen und kann auf Holzbalkendecken, Gewölbedecken oder Stahltrapezdecken verarbeitet werden. Sofern auf der Bodenoberfläche Versorgungsleitungen und -kanäle oder Querträger verlaufen, kann damit das Bodenniveau einfach auf die benötigte Höhe angehoben werden. Dabei werden die Installationen gleichzeitig fest justiert. Eine schnelle Begehbarkeit (nach nur 6 Stunden) und Belegreife (nach 24 Stunden) der gebundenen Schüttung sorgt für einen schnellen Baufortschritt.

Das Material besteht aus recyceltem Dämmstoff mit zementärem Bindemittel, ist nicht brennbar und entspricht der Baustoffklasse A2 (nach DIN 4102). Es verfügt über ein geringes Gewicht (Trockenrohdichte von 350 kg/m³) und bietet eine hohe Belastbarkeit. Bei entsprechendem Estrichaufbau können Verkehrslasten zwischen 1 kN/m² und 5 kN/m² aufgebracht werden. Gleichzeitig verhindert das zementäre Bindemittel eine Setzung der Schüttung.

Die Verarbeitung ist einfach und unterscheidet sich nicht wesentlich von der Verarbeitung herkömmlicher Trockenschüttungen. Auch der Fußbodenaufbau erfolgt wie bei herkömmlichen Schüttungen. Besonders geeignet ist die gebundene Schüttung für den Einsatz in Kombination mit dem Estrichelement „Powerpanel TE“ des Herstellers, kann jedoch auch unter herkömmlichen Trockenestrichelementen aufgebracht werden. Durch Verwendung eines Trockenestrichs mit rückseitiger Kaschierung zur Wärme- beziehungsweise Trittschalldämmung können die Trittschall- und Dämmeigenschaften von Decken zusätzlich verbessert werden.

Gebundene Schüttung T

Die gebundene Schüttung T, darauf eine XPS Dämmplatte 40 mm mit Gipsfaserplatte 10 mm und fermacell ?Therm25? Trockenestrich Die gebundene Schüttung T, darauf eine XPS-Dämmplatte 40 mm mit Gipsfaserplatte 10 mm und fermacell „Therm25“ Trockenestrich
Foto: James Hardie Europe

Die gebundene Schüttung T, darauf eine XPS-Dämmplatte 40 mm mit Gipsfaserplatte 10 mm und fermacell „Therm25“ Trockenestrich
Foto: James Hardie Europe
Die Gebundene Schüttung T ergänzt und übertrifft die gebundene Schüttung. Der Einsatzbereich ist gleich, sie ist jedoch bereits für reduzierte Schütthöhen ab 10 mm bis zu einer maximalen Höhe von 2000 mm geeignet. Die Gebundene Schüttung T besteht aus recyceltem Schaumkunststoff und einem zementären Bindemittel. Dabei sorgt der Schaumkunststoff neben guter Wärmedämmung für ein geringes Gewicht. Er ist nach 12 Stunden begehbar und bereits nach 24 Stunden belegreif. Gleichzeitig verhindert das zementäre Bindemittel eine Setzung der Schüttung. Hinzu kommt eine hohe Wasserunempfindlichkeit, die eine Anwendung auch in Nassbereichen möglich macht. Das Material ist nicht brennbar und entspricht der Baustoffklasse A2-s1, d0. Weiterhin ist es unverrottbar und ungezieferfest sowie silikon-, HBCD- und Biozidfrei.

Wärmedämmschüttung

Die Wärmedämmschüttung ist hervorragend geeignet zur lückenlosen Wärmedämmung von Hohlräumen Die Wärmedämmschüttung ist hervorragend geeignet zur lückenlosen Wärmedämmung von Hohlräumen
Abbildung: James Hardie Europe

Die Wärmedämmschüttung ist hervorragend geeignet zur lückenlosen Wärmedämmung von Hohlräumen
Abbildung: James Hardie Europe
Die Wärmedämmschüttung (Wärmeleitzahl λR = 0,50) ergänzt das fermacell-Schüttungsprogramm. Sie ist hervorragend geeignet zur lückenlosen Wärmedämmung von Hohlräumen, wie sie oft in Holzbalkendecken, Dächern und Dachschrägen oder Ständerwänden vorkommen. Die Schüttung besteht aus natürlichem Perlit, ist nicht brennbar (Baustoffklasse A1 nach DIN 4102), extrem leicht sowie diffusionsoffen, verrottungs-, ungeziefer- und nagetiersicher und kann sowohl im Neubau als auch bei der Sanierung eingesetzt werden. Die Verarbeitung ist einfach: Es wird zunächst ein Rieselschutz ausgelegt, anschließend werden die Hohlräume zwischen den Deckenbalken bis zur Balkenhöhe befüllt und wieder mit den vorhandenen Dielen oder einer Spanplatte geschlossen. Dabei erfolgt kein Feuchteeintrag. Die Schüttung ist nicht belastbar und daher auch nicht als Niveauausgleich zum Beispiel unter Trockenestrich geeignet.

Autorin

Rita Jacobs führt ein PR-Büro mit Schwerpunkt Bau und Architektur in Düsseldorf. Sie unterstützt die Firma James Hardie Europe GmbH bei der Pressearbeit für die Marken fermacell, James Hardie und Aestuver und arbeitet als freie Journalistin unter anderem für die Zeitschrift bauhandwerk.

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