Sanierung einer historischen Holzbalkendecke in einen Fachwerkhaus in Erlangen mit dem Gipsfaser-System "GIFAfloor Presto"
In einem 1839/40 in Erlangen erbauten Fachwerkhaus plante die neue Eigentümerin eine Komplettsanierung mit Fußbodenheizung bei einer lichten Raumhöhe von 2,30 m im Dachgeschoss. Mit dem Gipsfaser-System „GIFAfloor Presto“ war eine Aufbauhöhe von nur 50 mm auf den Holzbalken machbar.
Als die Handwerker den alten Dielenboden unter der PVC-Auflage entfernten, kam ein Fehlboden mit Schlackenfüllung zum Vorschein – der übliche Bodenaufbau für die damalige Zeit. Holzbalkendecken waren bis in die 1960er-Jahre Konstruktionsstandard im Hausbau. Schnell war klar, dass die Deckenbalken des 150 m2 großen Dachbodens nicht den heutigen statischen Anforderungen entsprachen. Sie mussten mit zwei zusätzlichen Unterzügen statisch ertüchtigt werden und im Erdgeschoss mit Stahlstützen. In das neu ausgebaute darüber liegende Dachgeschoss kamen Unterzüge und Stützen aus Brettschichtholz zum Einsatz. Doch nicht nur die Statik machte Probleme: Was die Schallübertragung anbelangt sind Zwischendecken aus Holzbalken besonders heikel. Daher mussten Maßnahmen ergriffen werden, um die Bestimmungen der DIN 4109 Schallschutz im Hochbau für Mehrfamilienhäuser einhalten zu können.
Schall- und Trittschallschutz mit Einschichtboden
Bislang konnten die geforderten Normauflagen zum Schutz gegen Luftschall- und Trittschallübertragung an Wohnungstrenndecken bei der Sanierung von Holzbalkendecken nicht so einfach erfüllt werden. Die Handwerker mussten meist mit viel Aufwand einen mehrschichtigen Bodenaufbau erstellen und zusätzlich Eingriffe an der darunterliegenden Decke vornehmen, um ungewünschte Effekte wie Knarzen, Gläserklirren oder Hellhörigkeit im ganzen Haus zu vermeiden. Knauf Integral bietet mit dem Gipsfaser-Plattensystem „GIFAfloor Presto“ eine Lösung für eine schnelle und hochwertige Sanierung von Balkendecken, die sich zeitsparend in nur einer Schicht verlegen lässt.
Geringe Einbauhöhe auch mit Fußbodenheizung
Beim Einbau einer Fußbodenheizung kann eine zweite, mit Ausfräsungen versehene Schicht aufgelegt werden, oder wie im Fachwerkhaus in Erlangen, die Fräsung für die Heizleitungen vor Ort in einer zweiten Lage erfolgen. In die Ausfräsungen lassen sich die Rohre der Fußbodenheizung schnell und montagefreundlich einlegen und durch Eindrücken fixieren. Dabei macht die erste Lage der Gipsfaserplatten 32 mm aus und die zweite Lage mit integrierter Fußbodenheizung zum Beispiel nur noch 18 mm – macht insgesamt 50 mm Aufbauhöhe. Da der Dachboden in Erlangen komplett bis auf die Balkenlage entkernt worden war, konnten durch den schlanken Bodenaufbau 10 cm gewonnen werden. Die lichte Raumhöhe beträgt nach der Renovierung 2,40 m.
Für Balkenabstände bis 120 cm geeignet
„GIFAfloor Presto“ ist eine stabile, nichtbrennbare Bodenplatte (A1) aus Gips und Zellulose in Form von Altpapier mit der eine Feuerwiderstandsklasse bis F90 von oben erreicht werden kann. Die Platte ist gesundheitlich unbedenklich, da schadstoff- und formaldehydfrei. „Die 120 x 60 cm großen Elemente sind überaus handlich und auch dank des geringen Verschnitts, wirtschaftlich. Das System überbrückt Balkenabstände bis zu 100 cm problemlos (Plattendicke 32 mm). Bei weiteren Abständen bis 120 cm wird eine zweite, 18 mm dünne Lage mit der ersten Schicht verklebt“, erläutert Frank Löbert, Produktmanager bei Knauf Integral.
Mit Nut-Feder verleimt und schwimmend verlegt
Die Montage auf der entkernten Holzbalkendecke war einfach: Erst klebten die Handwerker Auflagedämmstreifen auf die seitlich an den Holzbalken angeschraubten und nivellierten Holzbohlen und befestigten Knauf Randdämmstreifen an den Wänden. Dann verlegten sie die Gipsfaserplatten Element für Element schwimmend auf die, auf den Holzbohlen aufgeklebten Auflagedämmstreifen, wobei Nut und Feder mit dem Systemkleber des Herstellers versehen wurden. Beim Verlegen mussten die Handwerker nicht auf die Balkenabstände achten, da der verwendete Gipsfaserwerkstoff so stabil ist, dass die Element-Querstöße nicht aufliegen müssen und auch keine zusätzliche Unterfütterung benötigen. Nur zwei Elementstöße hintereinander im gleichen freien Feld dürfen nicht vorkommen. Im Fachwerkhaus in Erlangen legten die Handwerker Mineralwolle-Dämmplatten in die Zwischenräume ein. Es kann aber auch die Knauf Trockenschüttung PA als Dämmung eingebracht werden. Zimmermeister Michael Heider von Holzbauer Heider ist begeistert vom unkomplizierten Einbau: „Das Arbeiten mit Presto hat Spaß gemacht und war eine tolle Erfahrung. Die Platten waren trotz des relativ hohen Eigengewichts leicht zu verarbeiten. Mit handwerksüblichen Werkzeugen und Diamantsägeblatt war die Verlegung gar kein Problem.“
Kein Nässeeintrag und sofort begehbar
Der Einbau von Gipsfaserplatten hat noch weitere Vorteile: Durch den Trockenbau wird keine Nässe in das Gebäude eingebracht wie bei herkömmlichen Nassestrichen und man kann schon nach 24 Stunden, wenn der Leim ausgehärtet ist, mit den Bodenbelägen weitermachen. Alle gängigen Beläge inklusive großformatiger Fliesen sind möglich. „Die Hauptvorteile von GIFAfloor Presto sind die einfache und schnelle Verarbeitung und die Einsatzmöglichkeit von Fußbodenheizung bei sehr geringer Einbauhöhe“, sagt Architekt Helmut Rester. Überzeugt hat ihn auch der gute Service: „Die Planungsunterlagen und die Unterstützung von Knauf waren eine gute Entscheidungsgrundlage und mit dem schnellen Service vor Ort, der bei Sanierungen immer wichtig ist, bilden sie eine ideale Unterstützung.“ Vor allem freut den Architekten aber, dass auch die Bauherrin mit dem Endergebnis sehr zufrieden ist.
AutorinUlrich Fries ist Leiter Marktmanagement Boden bei der
Firma Knauf Integral in Satteldorf.
Baubeteiligte (Auswahl)
Planung und Bauleitung
Architekturbüro Rester, Helmut Rester, Dipl. Ing. (FH) Architekt und Sachverständiger, Schwabach,
www.architekturbuero-rester.de
Fachberatung
Frank Löbert, Produktmanagement Knauf Integral, Satteldorf, www.knauf-integral.de
Trockenbaubauarbeiten
Holzbau Heider, Zimmermeister Michael Heider, Schwabach, www.holzbau-heider.de