Landhaus mit neuem Parterre-Fußboden

„Unser Haus in Tattenhausen bei Rosenheim bot schlicht keinen Wohnkomfort mehr: Es stammt von 1923, war nicht unterkellert und extrem hellhörig“, verrät der Eigentümer Robert Fischbacher. Besonders unangenehm für die vierköpfige Familie waren die durchhängenden Holzbalkendecken: jedes Wort und jeder Schritt von oben war unten deutlich zu vernehmen. Trotzdem war die Familie mit dem Haus eng verbunden und so entschied man sich 2015 für eine Komplettsanierung anstatt Abriss. Im Parterre sollten Büroräume und ein Showroom enstehen. Als Gründer von S. Fischbacher Living haben sie tagtäglich mit natürlichen Holzböden zu tun, von daher lagen ihnen gesunde und umweltfreundliche Baumaterialien sehr am Herzen. Beide waren sich schnell einig, dass der Baustoff Holz das zentrale Element werden sollte.

„Der Bodenaufbau im alten Haus war sehr schlecht. Es hat geknarzt und gequietscht. Hinzu kam, dass die Räume nicht sehr hoch waren und wir eine geringe Aufbauhöhe benötigten“, erklärt Robert Fischbacher. In Frage kam also nur eine dünne Holzkonstruktion mit allen Nachteilen bei Schall und Komfort oder eine Holz/Beton-Konstruktion in der Zwischendecke, die aber aus Preisgründen ausschied. Nach eingehenden Marktrecherchen und Beratung mit der Firma Knauf kamen die Bauherren auf „Gifafloor Presto“ und waren auf Anhieb überzeugt: Der Fußboden wird elementweise schwimmend auf den nivellierten Holzbalken verlegt und in Nut und Feder verleimt. Nach Aushärtung des Systemklebers ist der Boden sofort belegreif für jegliche Art von Bodenbelägen. Die Elemente selbst bestehen aus Gips, Zellulose in Form von Altpapier sowie Wasser. Sie enthalten keinerlei Leime oder andere gesundheitsschädliche Stoffe und sind ökologisch sowie baubiologisch unbedenklich.

„Wir mussten nur die Balken ausgleichen, die Einschubdecke inklusive Füllmaterial haben wir belassen und bis knapp unter die Oberkante mit Steinwolle aufgefüllt. Die Verlegung der Gipsfaserplatten ging unheimlich schnell. Bereits am nächsten Tag konnten wir das Parkett verlegen“, so Fischbacher.

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