Grundmauerschutz des Kölner Stadtarchivs mit Hahne Ökoplast im Spritzauftrage realisiert
Beim Neubau des Kölner Stadtarchivs entschied man sich zur Abdichtung der Grundmauern für eine spritzbare Bitumendickbeschichtung, statt Schweißbahnen zu verwenden. Das war angesichts einer Fläche von 4000 m2 die schnellere und preiswertere Variante.
Der Neubau des Kölner Stadtarchivs an der Severinstraße steht nach dem 2009 durch den U-Bahn-Bau verursachten Einsturz des historischen Vorgängergebäudes, bei dem zwei Menschen ums Leben kamen, besonders im Fokus der Öffentlichkeit. Abgesehen von den politischen und juristischen Rahmenbedingungen haben bestimmte Gewerke wie der Grundmauerschutz eine Schlüsselrolle für den Baufortschritt. Beim Stadtarchiv, dessen Fertigstellung für 2019 geplant ist, umfasste die abzudichtende Fläche mehr als 4000 m2, so dass eine preiswerte, funktionale und rationell zu verarbeitende Lösung gefragt war.
Der Gebäudekomplex, in dem zusätzlich das Rheinische Bildarchiv einzieht, misst 126 m Länge korrespondierend mit 45 m Breite. Daraus entwickeln sich sechs Geschosse, die fast 15 000 m2 Nutzfläche ergeben. Der Feuchteschutz der Grundmauern ist ein sowohl für den dauerhaften Bestand des Gebäudes als auch für den Baufortschritt eminent wichtiges Gewerk. Bei der Ausschreibung setzte sich die kunststoffmodifizierte Bitumen-Dickbeschichtung „Ökoplast 1K 20B“ von Hahne Bautenschutz gegenüber dem ursprünglich angedachten Einsatz von Schweißbahnen durch. Ausschlaggebend hierfür waren das Preis-Leistungsverhältnis sowie die effiziente und rationelle Verarbeitung des Baustoffs. Die Mitarbeiter der Hentschel Bausanierung aus Köln führten die Arbeiten im Spritzverfahren aus. Entsprechend der bei Auftragsvergabe noch gültigen DIN 18 195 erfolgte die Bitumenbeschichtung für rund 3150 m2 nach Teil 4 mit einer Trockenschichtdicke von 3 mm. Weitere rund 1000 m2 Fläche wurden mit einer Trockenschichtdicke von 4 mm nach Teil 6, einschließlich Einbettung einer Verstärkungseinlage, ausgeführt. Damit ist sowohl gegen den Einfluss von anstehendem Sickerwasser, als auch gegen drückendes Wasser eine wirkungsvolle Abdichtung gewährleitet.
Rationelle Bauwerksabdichtung
Das Grundmauerschutzprodukt von Hahne ist eine polystrolgefüllte, einkomponentige Bitumen-Dick-beschichtung, die rissüberbrückend wirkt und zudem spritzfähig ist. Um eine schnellere Erhärtung und Regenfestigkeit zu erreichen, wurde der Bitumenmasse im 30-Liter-Gebinde der Reaktionsbeschleuniger „Ökoplast Plus 55Z“ zugesetzt. Zur Bauteilvorbereitung grundierten die Handwerker die Flächen mit „Imberal Aquarol 10D“, das staubbindende, hydrophobierende und verfestigende Eigenschaften besitzt.
Rasche Verarbeitung mit
routiniertem Drei-Mann-Team
Um das Handling so effizient wie möglich zu machen, setzte die Firma Hentschel Bausanierung für die Abdichtung ein eingespieltes Drei-Mann-Team ein, das sich mit der maschinellen Verarbeitung der Bitumen-Dickbeschichtung im Spritzauftrag bestens auskennt. Während ein Mitarbeiter die Bitumenmasse mit Spritzdüse auf die Wand appliziert, rührt dessen Kollege diese zusammen mit der reaktiven Pulverkomponente im 30-Liter-Gebinde an und füllt den Aufnahmetrichter der zum Einsatz kommenden Schnecken-
pumpe kontinuierlich auf. Um seinem Kollegen an der Spritzdüse größtmögliche Bewegungsfreiheit zu ermöglichen und ein Abknicken des Förderschlauchs zu vermeiden, führt ein dritter Mitarbeiter den Förderschlauch. Die druckluftbetriebene Spritzdüse kann bis 20 bar leisten. In diesem Anwendungsfall zeigten sich jedoch 7 bis 8 bar als sachgerecht. Der Mann an der Spritzdüse mit entsprechender Arbeitsschutzausrüstung muss sowohl sorgfältig und mit Bedacht den Spritzauftrag aufbringen, als auch zügig arbeiten, um die 30 bis 40 m2 pro Stunde zu schaffen.
„Immer wieder prüft das Teammitglied, das den Schlauch hält, dass die erforderliche Schichtdicke gleichmäßig über die gesamte Fläche eingehalten ist“, weist Christof Hentschel, Inhaber Hentschel Bau-sanierung, auf die Kontrolle der Aufbringungsarbeiten hin. Der Auftrag der Bitumenmasse erfolgt etwa 2 mm stärker als die Trockendicke, um den Schwund durch Abtrocknung auszugleichen.
AutorCarsten Hinnah ist Mitglied im Arbeitskreis Baufachpresse e. V. und arbeitet als Redakteur für die Agentur Sputnik in Bonn.