Bauwerksabdichtung im Edelweingut
Seit einem Eigentümerwechsel im Jahr 2007 hat sich das Weingut von Winning in Deidesheim als Premium-Anbieter neu positioniert. Wo sich früher Lagerräume für Traktoren, Kartons und Abfüllmaschinen befanden, sollten eine Küche, ein Weinrestaurant und eine Vinothek in hochwertiger Ausstattung entstehen.
Diese vollständige Umwidmung des 170 Jahre alten, denkmalgeschützten Anwesens brachte auch komplexe Fragen für die Bauwerksabdichtung mit sich, denn das Gebäude wurde rückseitig bis auf die Höhe des ersten Stocks gegen Fels und Erdreich errichtet.
Die Wahl der Geschäftsführung fiel auf eine Abdichtung im Injektionsverfahren der Firma Drytech. Innerhalb des Projektzeitraums von einem Jahr führte Drytech sämtliche Abdichtungsarbeiten auf dem Weingut durch – sowohl für die Sanierungsabschnitte als auch für den Neubau des Kelterhauses. Insgesamt wurden so rund 1400 m² abgedichtet.
Abdichtung in sensiblen Bereichen
„Vor der Sanierung war die Rückwand des Gebäudes auf der gesamten Fläche stark durchfeuchtet und verfärbt. Bei Starkregen trat sogar regelmäßig Wasser aus, das dann durch unser Lager floss und sich im Innenhof sammelte“, berichtet Stephan Attmann, der Betriebsleiter des Weingutes. Im Zuge der Abdichtung brachten die Fachkräfte an der Gebäuderückseite neben einer Schleierinjektion auch eine Horizontalsperre ein. Teilweise wurde die Wand zusätzlich innen abgedichtet und mit einer Vormauerschale versehen. Darüber hinaus dichtete Drytech auch noch die Fugen der neu angebrachten Bodenplatten ab und war bei der Restaurierung der Sandsteinwände federführend. Mit der Küche, dem Kühlraum, dem Weinrestaurant samt Kaminlounge, der Vinothek und dem Treppenhaus zu den sanitären Anlagen betraf die Sanierung auch Räume, die sowohl für die Lagerung von Lebensmitteln als auch für den direkten Kundenkontakt vorgesehen sind.
Natursteinwand sollte erhalten bleiben
Besonders behutsam mussten die Handwerker im Weinrestaurant vorgehen, dessen denkmalgeschützte Natursteinwand erhalten bleiben sollte. Über das Drytech-Bohrraster wurden rund 600 Bohrlöcher an der Außenwand platziert, 16 bis 20 Injektionslöcher pro m2. Anschließend wurde die Wand mit dem Dryflex Hydrogel nach außen hin abgedichtet. Das Hydrogel ist im Moment der Injektion sehr niedrigviskos, reagiert dann in nur wenigen Minuten und dichtet dauerhaft ab, wobei es sich sämtlichen Bewegungen des Baukörpers flexibel anpasst.
WU-Konstruktion für neues Kelterhaus
In einem zweiten Projektabschnitt wurde das neue unterirdische Kelterhaus abgedichtet. Die Halle mit einer Grundfläche von 30 x 15 m wurde dabei als „Weiße Wanne System Drytech“ umgesetzt – eine Konstruktion aus wasserundurchlässigem Beton, die dank des Einsatzes von Sollrisselementen für die kontrollierte Rissbildung mit einem Minimum an Bewehrungsstahl auskommt. Risse, Fugen und alle Arten von Durchdringungen werden durch die Injektion des Hydrogels dauerhaft abgedichtet. Als preiswerte Alternative zum Ortbeton wurden für die Weiße Wanne des Kelterhauses Elementwand-Fertigteile eingesetzt. Mit den Systemkomponenten Dryflex und Dryset konnten die Fertigteile schnell, ohne Vorbehandlung und völlig witterungsunabhängig abgedichtet werden.