Restaurierung des Latona-Brunnens von Schloss Versailles
Die Restaurierung des Latona-Brunnes von Schloss Versailles umfasste auch den dauerhaften Schutz der Konstruktion vor eindringender Feuchtigkeit. Hierfür verwendete das mit den Arbeiten beauftragte Bauunternehmen EMAT Produkte von Triflex.
Frösche, Molche und Schildkröten zieren den berühmten Latona-Brunnen von Schloss Versailles. Seit einiger Zeit saßen die Skulpturen jedoch auf dem Trockenen: Die 200 Jahre alte Abdichtung des Wasserspiels war nicht mehr funktionsfähig, und auch optisch hatte der Zahn der Zeit Spuren an dem monumentalen Bauwerk hinterlassen. Um den Erhalt des historischen Springbrunnens für lange Zeit zu sichern, sollte im Zuge der Restaurierung auch ein neuer Schutz der Konstruktion vor eindringender Feuchtigkeit geschaffen werden. Unter Leitung von Pierre André Lablaude, Chefarchitekt der Abteilung „Monuments Historique“ für historische Gebäude, erfüllte das Bauunternehmen EMAT diese Anforderung. Der Abdichtungsspezialist aus Rouen macht seit 20 Jahren gute Erfahrungen mit Triflex und hat dem Bauherrn den Einsatz des Flüssigkunststoffs empfohlen.
Brunnen im Garten der Lustresidenz des Sonnenkönigs
Von König Ludwig XIV. einst als Lustresidenz und Sommersitz genutzt, ist das Schloss Versailles nahe Paris seit 1979 UNESCO-Weltkulturerbe. Ebenso wie die Architektur des barocken Baus spiegelt auch die imposante Gartenanlage die Lebensart des Sonnenkönigs wider. Von den insgesamt 55 Springbrunnen ist „Bassin de Latone“ der am reichsten verzierte. Mit Stufen aus mehrfarbigem Marmor und 74 Skulpturen gehört der Latona-Brunnen neben dem berühmten Spiegelsaal zu den Besuchermagneten von Schloss Versailles. Jährlich zieht er sechs Millionen Menschen an.
Brunnenbestand sichern
Optisch war der prunkvolle Brunnen nach Jahrhunderten der Nutzung und beeinflusst durch die Witterung nicht mehr ansprechend. Über acht Millionen Euro hat der Bauherr mit Hilfe der Schweizer Stiftung Philanthropia investiert, um die gesamte Brunnenanlage komplett restaurieren zu lassen und sie für die internationale Besucherschar wieder attraktiv zu machen. Im Zuge dieses über zwei Jahre angelegten Großprojekts sollte auch eine neue Abdichtung des Latona-Brunnens geschaffen werden, um den Bestand der hydraulischen Fontäne für lange Zeit zu sichern.
Testflächen mit perfektem Ergebnis
Aufgrund der Beschaffenheit und Komplexität des Objekts waren sehr viele Absprachen erforderlich, um gemeinsam zum perfekten Ergebnis zu gelangen. Die Entscheidung für das passende Abdichtungssystem machte der leitende Architekt von den Ergebnissen einer zweimonatigen Testphase abhängig. Diese führte die Handwerker des Bauunternehmens EMAT in enger Abstimmung mit einem Anwendungstechniker der Firma Triflex an einigen Probeflächen durch: Mit „Triflex ProDetail“ haben sie die komplizierten Geometrien im Bereich der Wassersprinkler sowie der Aufkantungen vliesarmiert abgedichtet. Das Prüfergebnis hinsichtlich der Beständigkeit der Abdichtung und ihres Verhaltens bei verschiedenen Witterungsbedingungen überzeugten Chefarchitekt Lablaude – ebenso wie die Fähigkeit des Mindener Flüssigkunststoffherstellers, seit mehr als 40 Jahren geeignete Abdichtungslösungen für nahezu jede Herausforderung zu entwickeln. Somit fiel die Entscheidung auf Triflex.
Vliesarmierte Abdichtung
Da sie sich gegenseitig sehr gut ergänzen, wählten die Handwerker eine Kombination der Systeme „Triflex ProTect“ und „Triflex ProDetail“. Aufgrund ihrer Hydrolysebeständigkeit eignen sie sich vor allem für die Abdichtung von wasserbetriebenen Konstruktionen. Mit ihrer Vliesarmierung und der elastischen Beschaffenheit des Flüssigkunststoffs bieten sie eine hohe Flexibilität, wodurch eine perfekte Abdichtung komplexer Formen und Details entsteht. Zudem haften die Systemlösungen auf über 1400 geprüften Untergründen und können somit meist auf die Altbeschichtung aufgebracht werden. Das spart Arbeitszeit und Investitionskosten.
Nach dem Abschleifen des Untergrunds grundierten die Sanierungsspezialisten die Fläche mit „Triflex Pox R 100“. Im Anschluss erfolgte die Abdichtung aller Details: Im Bereich der Wassersprinkler, der Betonaufkantungen des Brunnenbeckens und der Stufen sowie der Zuleitungen des Bewässerungssystems trugen die Handwerker „ProDetail“ mit dem Spezialvlies des Herstellers auf. Bereits nach kurzer Zeit dichtet der schnell reaktive Flüssigkunststoff dauerhaft und flexibel ab. Für die Flächenabdichtung kam „ProTect“ mit dem Spezialvlies zum Einsatz. Den Abschluss der Arbeiten bildete die Versiegelung von Fläche und Details mit „Triflex Cryl Finish 205“. Nach der Montage der Marmorelemente konnte der Latona-Brunnen wieder in Betrieb genommen werden.
Autor
Slava Schmidt ist technischer Berater bei der Firma Triflex in Minden.