25 Jahre Deutscher Fassadenpreis – Gala in Münster für die Gewinner

Zum 25. Mal wurde der Deutsche Fassadenpreis von Brillux verliehen. Zum Jubiläum wurden die besten Fassaden aus diesem Jahr und die schönsten Objekte aus den letzten 25 Jahren des Fassadenpreises geehrt. Die „Fassaden-Oscars“ nahmen die Gewinner am 24. Oktober im GOP Varieté-Theater in Münster entgegen. Ganze 37 Architekten- und Handwerkerteams nahmen einen Preis mit nach Hause.

Unter den Einreichungen in diesem Jahr wählte die Jury die 17 Sieger-Objekte für den deutschen und vier für den österreichischen Fassadenpreis aus. Sie wurden insgesamt mit 24 500 Euro Preisgeld belohnt. Neben Wohn- und Geschäftshäusern, Industrie- und Gewerbebauten und öffentlichen Gebäuden zeichnete die Jury auch historische Gebäude und Stilfassaden sowie WDVS-Fassaden aus.

Für die 16 Jubiläums-Gewinner hatte sich die Jury etwas besonderes ausgedacht: Jedes Jubiläumsobjekt erhielt einen kurzen Titel, etwa „Das Prinzip Henne und Ei“ oder „Grauer Mantel, rot gefüttert“ für ein Wohn- und Geschäftshaus in Neu-Ulm.

Beton mit Wolkenmotiven

Der Förderpreis für künstlerische und designbetonte Arbeiten ging an den Künstler Gerhard Mayer aus Nürnberg. Er hatte ein Torwachgebäude der JVA Augsburg-Gablingen verschönern lassen. Auf dem Wachhaus steht eine sechs Meter hohe und 37 m lange Betonfläche. „Sie sah aus wie eine Werbefläche ohne Werbung, jetzt schmückt sie ein Wolkenbild“, sagt Mayer. Für die Gestaltung entschied sich der Künstler für Brillux-Farben. „Ich habe viele Hersteller in Betracht gezogen, aber die Farben von Brillux hatten die beste Qualität, sind lichtecht und haften gut auf Beton“, sagt er. Die Originalzeichnung erstellte der Künstler mit Pinsel auf Papier. Nach den Entwürfen stellte er mit einem Plotter (Großformatdrucker) Schablonen für den Malermeister her.

Millimeterarbeit hat sich gelohnt

Dann war es an Malermeister Thomas Ney, die Betonfläche zu verschönern. Fünf Wochen arbeitete er mit Schablonen und Farbsprühgeräten daran, die Betonwand bunt zu machen. Heute ist er mit dem Ergebnis zufrieden: „Es war nicht leicht, mit den Schablonen zu arbeiten, das war Millimeterarbeit“, sagt Thomas Ney. Nicht nur Künstler und Handwerker, auch das Architekturbüro Dömges Architekten aus Regensburg war an der Gestaltung beteiligt. „Wir freuen uns, dass ein Zweckbau mit einem Fassadenpreis geehrt wurde“, sagte Marzenna Funk von Dömges Architekten bei der Preisverleihung.

Weitere Preisträger

In der Kategorie Historische Gebäude und Stilfassaden wurden Dipl.-Ing. Architekt Jörg Casper und seine Frau Katrin Casper-Kahre mit einem ersten Preis geehrt. Sie hatten ein Haus in Weimar von 1910 restauriert. Die Arbeit hatte sich gelohnt, die Architekten gingen mit einem Preisgeld von 1000 Euro nach Hause.

Architekt Steffen Kirchberger holte für das Architekturbüro Peter Kulka in Köln den ersten Preis in der Kategorie WDVS-Fassaden. Die Architekten hatten die Studentenhäuser des Robert-Bosch-College in Freiburg von außen dämmen und mit einem Besenstrichputz verputzen lassen. Die Jury lobte die „offen angeordneten, energieeffizient gedämmten Kuben.“ Alle Gewinner des Fassadenpreises finden Sie online unter www.fassadenpreis.de. Dort gibt es ab Februar 2017 die Teilnahmeunterlagen für nächstes Jahr.

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