Außen felsig, innen feucht
Die Gastwirtschaft „Altes Getreidehaus“ in Monschau befindet sich im Erd- und Kellergeschoss eines Fachwerkhauses, das unter Verwendung unterschiedlichster Materialien immer wieder umgebaut wurde. Im Keller sorgte das Materialgemisch von Beton, Kalksandstein und Bruchstein für erneuten Sanierungsbedarf.
Beginnend bei der Kellersohle des rund 200 Jahre alten Gebäudes breitete sich Feuchtigkeit auf kapillarem Weg nach oben aus. In der Folge bildete sich Schimmel, und es entwickelte sich ein ausgeprägter Modergeruch. Im Treppenhaus wurde das Feuchtigkeitsproblem durch Salzausblühungen an der Wand und durch abplatzenden Putz auf mehreren Etagen sichtbar. Als die Handwerker die Estrichlage nahe der Wand öffneten, stellte sich außerdem heraus, dass das Wasser bis zu 3 cm hoch im Estrich stand. Die Besitzer des Fachwerkhauses beauftragten die Firma Drytech aus Neustadt an der Weinstraße daraufhin mit der sanierenden Abdichtung der betroffenen Bauwerksabschnitte.
Herkömmliche Sanierung unmöglich
Neben der Vielzahl der eingesetzten Baumaterialien stellte vor allem die außergewöhnliche Lage des Fachwerkhauses die Abdichtungstechniker vor besondere Herausforderungen: Die historische Altstadt von Monschau befindet sich zwischen den Berghängen des Naturparks Hohes Venn-Eifel und wird deswegen nahezu vollständig von Felswänden begrenzt. Auch das betroffene Haus wurde auf zwei Geschosshöhen rückseitig gegen den Fels errichtet. Zudem machten die beengten räumlichen Verhältnisse in der Monschauer Innenstadt – das Gebäude liegt mitten in einer Häuserzeile – eine Sanierung mit herkömmlichen Formen der Bauwerksabdichtung unmöglich: Eine Abdichtung durch Aufgraben auf der Außenseite ließ sich ebenso wenig umsetzen wie ein Einbringen von Blechen gegen die aufsteigende Feuchtigkeit.
Abdichtung im Injektionsverfahren
In zwei Sanierungsabschnitten in den Jahren 2007 und 2010 wurden von Drytech rund 45 m² abgedichtet. Zunächst wurde an den von Feuchtigkeit betroffenen Stellen der Putz abgenommen und der Estrich im Boden-Wand-Anschlussbereich auf einer Breite von rund 15 cm und in einer Tiefe von 10 cm entfernt, um dadurch die Sohle und den Boden-Wand-Anschluss freilegen zu können. Die Boden-Wand-Fuge in der Betonwand sowie den Bereich unterhalb der Sohle dichteten die Handwerker anschließend im Vergelungsverfahren mit dem Injektionsgel Dryflex ab. Dieses Injektionsgel hat im Moment der Injektion die gleiche Viskosität wie Wasser. Das elastische Harz polymerisiert innerhalb weniger Minuten und passt sich sämtlichen Bewegungen des Baukörpers flexibel an. So können feinste Kapillare genauso wie größere Hohlräume in allen gängigen Wand- und Bodenplattenkonstruktionen sicher abgedichtet werden.
Im Mauerwerk wurde zusätzlich eine Horizontalsperre errichtet und gegen aufsteigende Feuchtigkeit mit einer Mikroemulsion auf Silikonbasis abgedichtet. Zur Verdämmung brachten die Abdichtungstechniker in den sanierten Abschnitten einen mineralischen Sanierputz auf. Anschließend übernahm ein ortsansässiges Handwerksunternehmen die Wiederherstellung des Kellergeschosses und brachte eine Dämmschicht, eine neue Estrichlage und einen Fliesenbelag an. Die Räume des „Alten Getreidehauses“ sind nun wieder in vollem Umfang nutzbar und werden während des Gewährleistungszeitraums von Drytech-Abdichtungstechnikern regelmäßig begutachtet.
Autor
Frank Gerst ist Geschäftsführender Gesellschafter der Drytech Abdichtungstechnik GmbH in Neustadt an der Weinstraße.
Elastisches Abdichtungsharz passt sich sämtlichen Bewegungen des Baukörpers flexibel an