Bodenaufbau Schicht für Schicht
Handwerker sollten Bauherren und Planer im Zweifel darauf hinweisen, was bei Fußbodenkonstruktionen auf jeden Fall beachtet werden muss. Nicht zuletzt spielt auch die Wahl des richtigen Klebstoffs eine wichtige Rolle.
Bei der fachgerechten Verlegung von Bodenbelägen kommt der Unterkonstruktion eine wichtige Rolle zu. Ein tragfähiger Untergrund und ein abgestimmtes Bodensystem aus Estrich, Grundierung, Spachtelmasse und Klebstoff schaffen optimale Voraussetzungen für die unterschiedlichsten Bodenbeläge.
Bodenaufbau im Neubau
Heutzutage basiert nahezu jede Bodenkonstruktion im Wohnungsbau auf einem Estrich. Das Material dient als Untergrund für verschiedene Beläge und wirkt lastverteilend. Gängig ist ein schwimmender Bodenaufbau mit einem Standard-Estrich auf Trittschalldämmung beziehungsweise ein Heizestrich auf Trittschall- und Wärmedämmung. Je nach Ebenheitsanforderungen wird die Oberfläche vor Verklebung des Oberbelags grundiert und gespachtelt.
Um eine schnelle Vermietbarkeit zu gewährleisten, sollten Handwerker bei der Materialauswahl auf eine schnelle Verarbeitung und eine frühe Belegreife achten. Insbesondere bei Großflächen lassen sich die Einbauzeiten durch das maschinelle Einbringen eines Fließestrichs verkürzen. Der Calciumsulfat-Fließestrich „weber.floor 4491 turbo“ von Saint-Gobain Weber beispielsweise bietet größtmögliche Planungssicherheit. Bereits nach vier Stunden ist die Fläche begehbar, nach sieben Tagen belegreif. Neben entsprechender Silotechnik bietet der Hersteller auch maschinentechnische Lösungen für den weiteren Fußbodenaufbau an, zum Beispiel die „weber biene“ zum schnellen und wirtschaftlichen Einbau von Fließspachtelmassen.
Sonderfall Sanierung
Im Gegensatz zum Neubau machen geringe Raumhöhen oder beschränkt tragfähige Deckenkonstruktionen Bodenarbeiten in Bestandsbauten oft zu einer komplexen Angelegenheit. Bei intakten Altkonstruktionen genügt es in der Regel, den Altbelag fachgerecht zu entfernen und den Untergrund neu zu spachteln, ehe der neue Bodenbelag verlegt werden kann. Stellt sich jedoch im Zuge der Sanierungsarbeiten heraus, dass der alte Estrich marode und ungeeignet zur Aufnahme von Lasten ist, sollte die gesamte Konstruktion bis zur Rohdecke abgetragen und durch einen schwimmenden Bodenaufbau mit Trittschalldämmung und gegebenenfalls Fußbodenheizung ersetzt werden.
Altkonstruktionen als Basis nutzen
Beim Öffnen eines alten Bodens können verschiedene Untergrundmaterialien wie Holzböden, Steinholzestriche, Beton und Zementestrich zum Vorschein kommen. Diese Untergründe ermöglichen häufig keinen sicheren Haftverbund, sind jedoch so stabil, dass die Basiskonstruktion erhalten bleiben kann. Die effizienteste Form der Sanierung ist hier ein moderner Dünnestrich, der auf Trennlage, in einer Schichtdicke von mindestens 20 mm eingebaut wird. Auf Dämmschicht muss die Schichtdicke mindestens 25 mm betragen. Ein großer Vorteil sind die Trocknungszeiten: Der Dünnestrich von Saint-Gobain Weber kann nach einem Tag mit Fliesen, nach drei Tagen mit elastischen und textilen Belägen sowie nach sieben Tagen mit Parkett oder Laminat belegt werden.
Schlanke Trittschallsysteme
Nicht nur enge Zeitpläne stellen Planer und Handwerker bei Bodensanierungen vor Herausforderungen. Häufig sollen ältere Gebäude auch in Bezug auf den Wohnkomfort, zum Beispiel beim Trittschallschutz, an moderne Standards angepasst werden. Dabei müssen die Gegebenheiten der Bestandsgebäude berücksichtigt werden. Vielfach schließen niedrige Raumhöhen und beschränkt tragfähige Decken genormte Estrichkonstruktionen mit höheren erforderlichen Systemhöhen sowie entsprechendem Gewicht aus. Eine Lösung bieten spezielle Systeme für die Sanierung. Das schlanke „weber.floor“ Trittschalldämmsystem etwa basiert auf der kombinierten Trittschall- und Trennlagenbahn „weber.floor 4955“, die aus Glasfaser besteht und nur 2,5 mm dick ist. Auf diese Dämmschicht wird ein moderner Dünnestrich von mindestens 25 mm aufgebracht. So kann man bereits ab einer Gesamtaufbauhöhe von nur 28 mm eine deutliche Trittschallverbesserung erreichen. Das bauaufsichtlich zugelassene System erreicht bei dieser geringen Aufbauhöhe eine Trittschallverbesserung von 22 dB auf der Normdecke. Zugleich profitieren die Baubeteiligten von den besonders kurzen Trocknungszeiten.
Zeitgewinn durch Maschinentechnik
Zu einer weiteren Bauzeitverkürzung – sowohl beim Neubau als auch in der Sanierung – trägt der Einsatz moderner Maschinentechnik bei. Der „Pump-Truck“ von Saint-Gobain Weber beispielsweise ist mit leistungsstarker Misch- und Pumptechnik sowie eigener Wasser- und Stromversorgung ausgerüstet und ermöglicht bei 15 Tonnen Nutzlast eine Flächenleistung von bis zu 1500 m2 pro Stunde. Mit der „weber biene“ lassen sich Spachtelarbeiten effizient und wirtschaftlich ausführen.
Das Material wird ohne Staubentwicklung und in gleichbleibend hoher Qualität per Schlauchleitung an den Einsatzort gepumpt. Die anschließenden Arbeiten können kräfteschonend von zwei Personen im Stehen ausgeführt werden. Auf diese Weise wird die Einbauleistung nahezu verdoppelt, während sich gleichzeitig die körperliche Belastung für die Handwerker deutlich verringert. Die Immobilie ist rasch wieder nutzbar. Beeinträchtigungen von Mietern werden auf ein Minimum reduziert.
Klebstoffauswahl – vom Allrounder bis zum Spezialprodukt
Neben einer robusten Unterkonstruktion entscheidet vor allem die Wahl des richtigen Belagsklebstoffs über Qualität und Dauerhaftigkeit eines Bodenaufbaus. Der Markt bietet eine große Auswahl an Klebstoffen für die unterschiedlichsten Oberbeläge und Anwendungsfälle. Saint-Gobain Weber bietet ein besonders schlankes Klebstoffsortiment. Es umfasst 12 Produkte und deckt sowohl Universal- als auch Spezialanwendungen ab. Handwerkern ist es so möglich, ihre Lagerhaltung zu vereinfachen und Kunden dennoch für jede Aufgabe die richtige Lösung zu bieten.
Während viele Belagsklebstoffe auf spezielle Anforderungen von Bodenbelägen zugeschnitten sind, decken Universalklebstoffe, wie der „weber.floor 4890 Universalklebstoff“, eine größere Bandbreite ab. Der faserarmierte Klebstoff ist für alle gängigen elastischen und textilen Bodenbelagsarten geeignet. Sein Gegenstück unter den Parkettklebstoffen ist der einkomponentige STP Parkettklebstoff „weber.floor 4836“. Mit dem schubfest aushärtenden Klebstoff lassen sich alle gängigen und insbesondere verformungsfreudige Parkettformate und Holzarten verlegen. Dem aktuellen Trend zu dekorativen und strapazierfähigen Designbelägen entspricht Saint-Gobain Weber mit dem Designbelagsklebstoff „weber.floor 4818“. Er verfügt über eine schnelle Anfangshaftung und genügt allen Anforderungen, die die enorme Vielfalt dieses modernen Bodenbelags mit sich bringt.
Fazit
Um eine dauerhafte und werthaltige Sanierung zu gewährleisten, bedarf es einer sicheren und robusten Unterkonstruktion. Der Einsatz von aufeinander abgestimmten Bodensystemen gibt Planungssicherheit und ermöglicht einen reibungslosen Ablauf. Moderne Baustoffe und Maschinentechnik helfen, den Bauprozess zusätzlich zu beschleunigen und die Beeinträchtigungen der Mieter gering zu halten. Unter der Bezeichnung „weber.floor“ bietet Saint-Gobain Weber bewährte und wirtschaftliche Lösungen für die Fußbodensanierung und unterstützt Planer und Handwerker bei der Erstellung von Sanierungskonzepten und Ausführungsempfehlungen.
AutorMaurice Bonfrere leitet das Produktmanagement Fliesen- und Bodensysteme bei der Saint-Gobain Weber GmbH in Düsseldorf.