Feuchte außen vor der Fensterbank
Feuchteschutz stellt heute eine der wichtigsten Detailausbildungen an WDV-Systemen dar. Denn Hinterfeuchtungen führen zum Verlust der Dämmeigenschaften und im schlimmsten Fall zur Zerstörung des Gesamtsystems. Anschlüsse können mit Profilen, Dichtbändern oder Dichtstoffen ausgeführt werden.
In der DIN 55 699 (Verarbeitung von WDVS) wird darauf hingewiesen, dass Anschlüsse und Fugen vorab zu planen sind. Hierfür sollen die Verarbeitungsrichtlinien der Systemhersteller herangezogen werden. Außerdem wird gefordert, Anschlüsse so auszubilden, dass Bewegungen zwischen den Grenzflächen aufgenommen werden können.
Insbesondere schlagregenbeanspruchte Anschlüsse müssen mit Bändern, Profilen oder Dichtstoffen entsprechend der zu erwartenden Belastungen abgedichtet werden. Je nach Beanspruchung sind die Detailausbildungen in verschiedenen Varianten möglich. In der gängigen Praxis haben sich Anschlussprofile und Dichtbänder durchgesetzt.
Profile
Bei Profilen sollte der Handwerker darauf achten, dass je nach Fenstergröße und Dämmstoffdicke unterschiedliche Produktausführungen erforderlich sind. In der Regel sind bei den heutigen baulichen Gegebenheiten flexible Anputzprofile mit Gewebestreifen im Einsatz.
Dichtbänder
Werden zur Abdichtung der Anschlussfugen vorkomprimierte Dichtbänder genutzt, so muss deren ausreichende Dimensionierung beachtet werden. Je nach zu erwartender Bewegung können unterschiedlich breite Fugendichtbänder erforderlich sein. Um bei späteren Bewegungen unkontrollierte Risse entlang der Anschlussfugen zu vermeiden, werden sowohl die Armierungslage als auch der Oberputz durch einen Kellenschnitt von dem angrenzenden Bauteil getrennt.
Dichtstoffe
Wenig geignet für die Abdichtung sind Dichtstoffe. Ein mit Dichtstoff verschlossener Anschluss ist in der Regel so gering dimensioniert, dass Bewegungen der Bauteile nicht aufgenommen werden können. Dichtstoffe können sich um 10 bis 30 Prozent ihrer Breite ausdehnen, aber nur bei einer so genannten Zweiflankenhaftung. Wird ein Dichtstoff nur im Bereich der Bauteilübergänge aufgespritzt, bleibt er wirkungslos. Fugenausbildungen mit Dichtstoffen stellten Pflegefugen dar, die regelmäßig auf ihre Dichtigkeit geprüft werden müssen.
Autor
Roberto Bongiovanni ist Anwendungstechniker bei Zero-Lack in Bad Oeynhausen.