Fundamente und Sockel nach DIN 18 533
Seit Sommer 2017 regelt die DIN 18 533 die Abdichtung von erdberührten Bauteilen. Neben konventionellen Methoden lässt sie auch flüssig zu verarbeitende Baustoffe im Bereich von Sockeln und Fundamenten zu. Dazu zählen auch Systemlösungen auf Basis von Flüssigkunststoff wie „Triflex SmartTec“.
Lange Jahre galt die DIN 18 195 als das maßgebliche Regelwerk für Bauwerksabdichtungen in Deutschland. Mit der Einführung der neuen Normenreihe 18 531 bis 18 535 in 2017 gibt es eine klare Abgrenzung der Regelungsbereiche. In der DIN 18 531 ist mit dieser Neuerung die Abdichtung von Dächern sowie von Balkonen, Loggien und Laubengängen geregelt. Für die Abdichtung von Verkehrsflächen aus Beton ist die DIN 18 532 ausschlaggebend. Bei der Abdichtung von erdberührten Bauteilen gilt die DIN 18 533. Die DIN 18 534 formuliert die Bestimmungen für die Abdichtung von Innenräumen. Sollen Behälter und Becken abgedichtet werden, müssen die Vorgaben der DIN 18 535 Beachtung finden. In allen fünf Normen sind Flüssigkunststoffe als Abdichtungsmaterial für den jeweiligen Bereich aufgenommen worden. Die Abdichtungs- und Beschichtungssysteme von Triflex entsprechen den geltenden Anforderungen. Die verbleibende DIN 18 195 bleibt als Rahmendokument bestehen und fungiert als Glossar für Begriffsdefinitionen und Abkürzungen.
Wassereinwirkklassen ersetzen Lastfälle
Fundamente und Gebäudesockel sind als erdberührte Bauteile starken Feuchtigkeitseinflüssen ausgesetzt. Der Werkstoff, mit dem diese Bereiche abgedichtet werden sollen, muss Einwirkungen wie einem hohen Grundwasserspiegel oder aufstauendem Regenwasser zuverlässig standhalten. Die mögliche Wassereinwirkung ist ausschlaggebend dafür, mit welchem Material eine regelkonforme Abdichtung erfolgen kann. Mit der Einführung der neuen DIN 18 533 konzentriert sich diese Differenzierung auf die Art der Einwirkung beziehungsweise ihre Intensität und bestimmt vier Wassereinwirkungsklassen. Diese sind im Prinzip abgeleitet aus den vier Lastfällen der Vorgängernorm: Bodenfeuchte, nicht stauendes Sickerwasser, zeitweise aufstauendes Sickerwasser und von außen drückendes Wasser. In der neuen Norm sind die Klassen W3-E und W4-E für den Einsatz von Flüssigkunststoff-Abdichtungen maßgeblich. Die Klasse W3-E behandelt nicht drückendes Wasser auf erdüberschütteten Decken. Vorgaben für Spritzwasser am Wandsockel sowie Kapillarwasser in und unter erdberührten Wänden regelt die Klasse W4-E. Hier wird eine Sockelabdichtung von etwa 20 cm unter Geländeoberkante und 30 cm über Geländeoberkante vorgegeben. Die genaue Einteilung, auch bezüglich der Riss- und Raumnutzungsklassen, sorgt für eine hohe Planungs- und Ausführungssicherheit.
Sockel und Fundamente abdichten
Nur wenn Fundamente und Sockel zuverlässig vor Feuchteeintrag bewahrt werden, ist der Schutz des Gebäudes für lange Zeit gesichert. In der Baupraxis bewähren sich dafür Systemlösungen mit Flüssigkunststoffen, die mit Einführung der neuen Norm für Abdichtungen in diesem Bereich zugelassen sind. Das gilt auch für durchfeuchtete Untergründe, wie es in erdberührten Bereichen häufig der Fall ist. Eine passende Lösung insbesondere für den Schutz von Fundamenten und Gebäudesockeln ist „Triflex SmartTec“. Das Bindemittel auf Polyurethan-Basis haftet auf mineralischen Untergründen, selbst wenn sie stark durchfeuchtet sind. Ebenso ist auf Konstruktionen aus Holz keine Grundierung erforderlich. Darüber hinaus ist das System diffusionsoffen und ermöglicht ein nachträgliches Austrocknen der Substanz. „SmartTec“ bietet überall dort einen zuverlässigen, regelkonformen Bauwerksschutz, wo andere Technologien oft keine nachhaltigen Ergebnisse liefern.
Feuchte Untergründe
Die Bemessung von Flüssigkunststoffen wird in Teil 3 der DIN 18 533 geregelt. Hier gelten insbesondere die Tabellen 9 und 10. Demnach muss das Abdichtungsmaterial auf eine Rissüberbrückung von 2,0 mm geprüft sein. Dafür sorgt ein Spezialvlies, das in das flüssige Harz eingearbeitet wird. Dadurch gewinnt das System an Flexibilität, aus dem Bauwerk resultierende Bewegungen nimmt es schadlos auf. Somit sind auch sensible Bereiche wie Fugen oder Anschlussdetails dauerhaft vor Feuchteeintrag geschützt. Da es sich um ein 1-komponentiges Produkt handelt, werden Fehler beim Anmischen vermieden. Das Harz wird kalt appliziert und lässt sich einfach verarbeiten. Ohne Grundierung haftet es auf nahezu allen Flächen, ob mineralischer Untergrund, Bitumenbahn oder kunststoffmodifizierte Dickbeschichtung (KMB). Insbesondere bei Böden mit einer hohen Restfeuchte beweist das System seine Stärken. Einzig bei stehendem Wasser funktioniert es nicht. Durch die Möglichkeit, Teilmengen zu entnehmen, gibt es keinen Verschnitt.
Hohe Planungs- und Verarbeitungssicherheit
Da das Bauwerksabdichtungs-System lediglich kurze Austrocknungszeiten benötigt, ergibt sich ein zügiger Baufortschritt, von dem Planer, Handwerker und Eigentümer gleichermaßen profitieren. Selbst eine unbeständige Wetterlage gefährdet eine termingerechte Abwicklung der Baustelle nicht und gewährt deshalb eine hohe Planungssicherheit. Für das System „Triflex SmartTec“ liegt darüber hinaus auch das abP (allgemein bauaufsichtliches Prüfzeugnis) gemäß Bauregelliste, Teil 2 lfd. Nr. 2.51 nach den Prüfgrundsätzen für Flüssigkunststoff (PG FLK) vor. Die Leistungsfähigkeit des Systems wird durch die bestandenen Prüfungen gemäß ETAG 005 zusätzlich hervorgehoben. Bei diesen Prüfungen wurden in allen Nutzungskategorien die höchsten Leistungsklassen erzielt.
AutorFabian Meyer arbeitet als Produktmanager bei der Triflex GmbH & Co. KG in Minden.