Haus Lange und Haus Esters in Krefeld wieder eröffnet

Ein Jahr lang waren Haus Lange und Haus Esters in Krefeld – zwei Bauhaus-Ikonen – geschlossen. Die nach Plänen von Ludwig Mies van der Rohe von 1928 bis 1931 erbauten Häuser zählen zu den architektonischen Glanzlichtern des Neuen Bauens in Deutschland. Seit 1955 wird das Haus Lange und seit 1981 auch das Haus Esters für Ausstellungen genutzt.

Vor fast 20 Jahren wurden beide Häuser das erste Mal umfassend saniert. 4,5 Millionen (damals noch Mark) kostete die Restaurierung nach Plänen des Krefelder Büros Reymann Architekten, die viel Wert auf den Erhalt der bestehenden Bausubstanz legten. Mit der Wiedereröffnung Mitte März dieses Jahres ist nun die zweite Sanierung abgeschlossen – diesmal nach Plänen des Büros Wrede Architekten aus Düsseldorf.

Schon bei der ersten Sanierung war es das Ziel der an den Häusern tätigen Handwerker und Restauratoren, ihre Reparaturen dem bauzeitlichen Stil anzupassen. Auch bei der aktuell nun abgeschlossenen Sanierung wurde vor allem repariert. Die Haupt- und Vordächer bekamen zwar zum Teil neue Abdichtungen, die Klinkerfassaden sowie die Terrassen- und Balkonflächen wurden aber nur gereinigt. Die Stahlfenster und Holzrollläden erhielten neuen Lack, die Kupferfallrohre musste man hingegen durch neue ersetzen.

Die großen Fenster sind wichtiger Teil der Architektur des Neuen Bauens von Mies van der Rohe, die so erst durch das Bauen mit Stahl möglich wurde. Die Fenster öffnen die Backsteinfassade und lassen viel Tageslicht von Süden und Westen in die Räume hinein. Und dieses „Öffnen“ der Fenster zur Umgebung hin ist beim Haus Lange Richtung Süden wortwörtlich zu verstehen, denn diese Fenster sind als ungeteilte Glasflächen ausgebildet und lassen sich bis auf eine geringe Brüstungshöhe im Boden versenken. So kann die Trennung zwischen innen und außen vor-
übergehend aufgehoben werden. Zur Straßen hin wirken beide Gebäude dagegen eher geschlossen.

Die größten Veränderungen ergaben sich für die beiden Häuser im Inneren. Die Handwerker strichen die Wandflächen neu und modernisierten die WC-Anlagen. Das Stab- und Tafelparkett musste aufwändig erneuert werden. Zum Teil waren die Hölzer stark ausgeblichen. An manchen Stellen war die Deckschicht nur noch wenige Millimeter dick, so dass von Hand mit mildem Beizmittel entlackt und anschließend geölt und gewachst wurden musste. Auch die Furniere der Innentüren arbeiteten die Handwerker auf. Die Rahmen der Stahltüren wurden unter Erhalt des originalen Lackaufbaus neu beschichtet. Die Gesamtkosten betrugen hierfür diesmal rund 1,21 Millionen Euro und kamen zu 66 Prozent vom Bund im Rahmen des Programms Nationale Projekte des Städtebaus. Den anderen Teil übernahm die Stadt Krefeld.

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